Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) hat bis zur Wende unter strengster Geheimhaltung eine paramilitärische Elite für den Nahkampf in westdeutschen Großstädten ausbilden lassen. Das gehe aus jetzt rekonstruierten und erschlossenen Akten des ehemaligen MfS hervor, sagte die Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen Marianne Birthler in Berlin.
Die Mitglieder des militärischen Arms der DKP wurden zunächst in Ungarn und in der Tschechoslowakei und von 1974 bis 1989 in der DDR unter konspirativen Bedingungen ausgebildet, berichtet die FAZ wurden. Als Ungarn und die CSSR die Zusammenarbeit mit dem illegalen Arm der DKP beendeten, intensivierte die DDR die Zusammenarbeit mit der Partei noch. Eine Sprecherin des Generalbundesanwalts teilte der FAZ zufolge mit, dass es keine Anhaltspunkte für von dieser Gruppe begangene Delikte gebe, die in die Zuständigkeit des Generalbundesanwalts fielen.
Aus den kurz vor der deutschen Vereinigung 1990 von den Stasi-Dienststellen zur Vernichtung vorgesehenen Akten konnten Mitarbeiter der Behörde für die Stasi-Unterlagen nun 32 Seiten über die Aktivitäten für die DKP zusammensetzen und lesbar machten. Sie liefern nach Auskunft des BStU-Sprechers „substantielle Details“ zur Zusammenarbeit von SED und DKP bei einer militärischen Ausbildung von Westdeutschen in der DDR.
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Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.5.2004, Nr. 116 / Seite 6