Die bisher größte internationale Initiative zum weltweiten Schutz gefährdeter Archive – das „Endangered Archives Programme“ – wird im Herbst unter der Ägide der British Library gestartet.
Im Rahmen des Programms werden zehn Millionen Pfund (15,2 Mill. Euro), finanziert vom Lisbet Rausing Charitable Fund, aufgewendet, um von Kriegen, Naturkatastrophen, Ignoranz und Vernachlässigung gefährdete historische und kulturelle Aufzeichnungen zu erhalten. Die ersten Gelder sollen 2005 ausgeschüttet werden.
Die gefährdeten Archive sollen identifiziert und danach in Archiv-Institutionen gebracht werden, die zwar dem selben kulturellen Umfeld angehören, aber als sicher erachtet werden. Darüber hinaus sollen solche Archive kopiert und allgemein zugänglich gemacht werden. Eine Masterkopie soll in der British Library aufbewahrt und dort für andere Institutionen und Forschungseinrichtungen verfügbar sein.
Das Programm werde „unzweifelhaft eine weit reichende und langfristige Auswirkung auf die internationale Forschung“ haben, so Clive Field, Direktor für Stipendien und die Sammlung bei der British Library. „Wir glauben, dass es lebensnotwendig ist, diese heiklen kulturellen Aufzeichnungen zu bewahren und derzeitigen und zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu geben, von der Vergangenheit zu lernen“, so die Geldgeber Lisbet Rausing und Peter Baldwin.
Dies müsse in einer Weise geschehen, die jedermann Zugang zu den Archivaufzeichnungen gewährleistet. Die primäre Dotierung mit zehn Mio. Pfund garantiert eine Laufzeit von acht Jahren, mit Hilfe weitere Sponsoren hofft man, diese verlängern zu können.
Kontakt:
The British Library
96 Euston Road
London
NW1 2DB
Quelle: ORF.at, 8.4.2004