Das neue Themenheft der Lauenburgischen Heimat widmet sich der „Franzosenzeit“ im Herzogtum. – Einquartierungen, Kriegsabgaben, Sondersteuern, Rekrutierungen von jungen Männern, die bis nach Russland marschieren mussten – die Eroberungszüge Napoleons und deren Folgen warfen vor 200 Jahren auch über das Herzogtum Lauenburg einen tiefen Schatten. Zwischen 1810 und 1813 war das Gebiet ein Teil des französischen Kaiserreiches.
1803 begann die zehnjährige Besatzungszeit. Aus diesem Anlass hatte der Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg e.V. damit begonnen, die 200 Jahre zurückliegenden Ereignisse aufzuarbeiten. Einige der neueren Forschungsergebnisse wurden dann bei einem Seminar der Freien Lauenburgischen Akademie vorgestellt und diskutiert. Jetzt liegen die Arbeiten der Wissenschaftler und Heimatforscher zusammengefasst in Heft 165 der Lauenburgischen Heimat vor, das sich als Themenheft ganz auf die „Franzosenzeit“ konzentriert.
Berichtet wird über die damaligen Ereignisse in Geesthacht, Relikte der französischen Besatzungsszeit im Raum Ratzeburg, den Freiheitskampf gegen die Besatzer und eine Reihe anderer Aspekte. Auch ein Kapitel über den lauenburgischen Beitrag zur Versöhnung der beiden Völker, nämlich die kommunale Verbrüderungsarbeit, ist dabei.
Zu den Autoren des Heftes gehören Dr. Martin Kleinfeld vom Freilichtmuseum Kiekeberg, Kreisarchivarin Cordula Bornefeld, Dr. Helmut Stubbe da Luz von der Universität Hamburg, Heimatforscher Helmut Knust aus Geestacht und Archivar Dr. William Boehart aus Mölln.
Quelle: Kieler Nachrichten, 12.3.2004