Bibliothek der Sammlung Crous öffnet in Aachen

Nach zehn Jahren Aufbauarbeit wird es am Dienstag, 16. März, endlich so weit sein: Die Bibliothek der Sammlung Crous öffnet ihre Türen für den Besucherverkehr. Über 4.000 Druckschriften und rund 700 Grafiken über die Geschichte Aachens umfasst mittlerweile die Sammlung, die in einer Etage im Haus des Aachener Karnevalsvereins (AKV) untergebracht ist.

Helmut A. Crous, langjähriger Lokalchef der Aachener Volkszeitung, hatte direkt nach dem Zweiten Weltkrieg angefangen, die umfassende Sammlung von Büchern, Grafiken, Fotografien und Gemälden zusammenzutragen. «Wir haben hier einige Raritäten, die sonst in Aachen in keinem Archiv und keinem Museum vorhanden sind», sagt Kustodin Dr. Marga van den Heuvel. Zu finden ist zum Beispiel die erste nachweisbare Chronik der Stadt Aachen von 1620 oder ein Lehrbrief der Hutmacher-Innung von 1648.

Interessant ist die neue Bibliothek auch für alle, die sich für den Dom, seinen Schatz und die Heiligtumsfahrt oder für Rathaus und Bäderkultur der Stadt interessieren. «Unsere Sammlung geht aber weit über die Stadtgrenzen hinaus. Crous hat auch viel über den Landkreis, das angrenzende Ausland und das Rheinland gesammelt», so van den Heuvel.

Sie hat seit 1996 mit Hilfe von Studenten und Ehrenamtlichen die Sammlung Crous nicht nur gesichtet, überarbeitet und katalogisiert, sondern auch weiter ausgebaut. «Gerne nehmen wir auch Schenkungen an – alles, was mit der Geschichte Aachens zu tun hat, interessiert uns», appelliert van den Heuvel an mögliche Spender.

Der zeitliche Schwerpunkt der Grafiken liegt im 17., 18. und 19. Jahrhundert. «Die älteste ist allerdings schon von 1492», erklärt die Kustodin. Druckschriften sind aus der Zeit von 1521 bis heute zu finden. «Da ist es wichtig, auch immer wieder neue Publikationen aufzunehmen, die den neuesten Stand der Forschung wiedergeben.»

Doch nicht nur für Forscher und Kuratoren wollte van den Heuvel die neue Präsenzbibliothek interessant machen: «Es soll ein Ort der Kommunikation sein. Deshalb ist in einem unserer Räume Platz für Gespräche und Erfahrungsaustausch der Besucher. Hier werden wir auch im dreimonatigen Wechsel Ausstellungen aus der Sammlung konzipieren.»

Info:
Die Sammlung Crous, Kurhausstraße 2c, ist immer dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr für den Besucherverkehr geöffnet. In dieser Zeit kann auch die jeweilige Ausstellung besichtigt werden. Es ist ein Präsenzbestand, kann also nicht ausgeliehen werden.

Quelle: Aachener Zeitung, 9.3.2004

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