Der Glauberg am Rande des Vogelsberges hat in der Vergangenheit seine Berühmtheit als Fundort des „Keltengrabes“ einen herausragenden Platz gefunden. Doch der Glauberg hat in der jüngsten Zeit noch weitere Geheimnisse seiner Vergangenheit preisgegeben. Dr. Klaus Peter Decker, ehemaliger fürstlicher Archivar, stellte vor dem Geschichtsverein Gelnhausen im Romanischen Haus die Geschichte des Glaubergs im Mittelalter vor.
Der Berg hat immer eine wichtige Rolle gespielt, da er gleich hinter dem Limes als größte Erhöhung eine gute Verteidigungsposition darstellte und schon in fränkischer Zeit ein Ausgangspunkt für die Besiedlung in der Wetterau war. Die Herren von Hartmann und auch die Vorväter der Herren von Büdingen haben von hieraus die Siedlungstätigkeiten in der Wetterau um den Glauberg vorangetrieben. Auf dem Berg hat ursprünglich eine große Festung gestanden, die von dem Kleinadel, der Reichsministerialen genutzt wurde. Diese Verwalter die in Diensten des Staufischen Königs standen, finden noch heute durch Namensgebungen der kleineren Orte wie Büches und Düdelsheim ihren Niederschlag. Diese Reichsministerialen haben die Burg und deren Anlagen damals weiter ausgebaut und erhalten bis das Staufertum um 1250 zusammenbrach. Damals war die Glauburg eine letzte Bastion der Staufer.
Dietrich von Bartenhausen, der im Gelnhäuser Romanischen Haus seinen Dienstsitz hatte und zu diesem Reichsministerialien gehörte, nutzte die Glauberganlage als letzten Zufluchtsort. Auf dem Glauberg hat sich aber nicht nur eine Burg befunden, sondern es war auch versucht worden eine Stadt zu gründen.
Es bildete sich sogar ein Bürgertum, dass die Unabhängigkeit und die Anerkennung als Bürger einer Stadt anstrebte. Vor allen Dingen Handwerksbetriebe hatten sich in der Anlage angesiedelt. Dokumente und Siegelabdrücke zeigen diesen Wandel in den Machteinflüssen und das Ansinnen der Glaubergbürger auf. Dieses Streben wurde aber von den Herren von Büdingen und deren Nachfolger der von Ysenburg unterbunden und das beginnende Stadtleben wurde in heftigen Kämpfen damals unterbunden und die Anlage auf dem Glauberg zerstört.
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Quelle: Gelnhäuser Tageblatt, 2.2.2004