Die Admonter Stiftsbibliothek soll bis zum Jahr 2008 generalsaniert werden. Ein Teil der kostbaren Bücher, aber auch die gesamte innenarchitektonische Anlage samt Dekor – von den barocken Fresken über die Skulpturen bis hin zu den Fenstern und Fehlstellen im Marmorboden -, sollen im Zuge des Restaurierungsprojektes fachgemäß aufpoliert werden. Rund fünf Mio. Euro netto soll das Gesamtprojekt kosten, das Land Steiermark und die EU beteiligen sich an der Finanzierung, hieß es auf Anfrage der Austria Presse Agentur von Seiten des Stiftsbaumeisters und Projektleiters Lambert Gabauer.
Finanzierungszusage. Dieser Tage ist die erste finanzielle Entscheidung für das Admonter Großprojekt gefallen: Für die Restaurierung des Buchbestandes hat die Steiermärkische Landesregierung eine Finanzierungszusage von 300.000 Euro gemacht, ebenso viel steuert die EU bei. „Die Renovierung nur der Buchbestände schätzen wir zurzeit auf rund 1,5 Mio. Euro“, so Gerald Unterberger, der den Projektteil „Bücher“ koordiniert. Rund 200.000 Bücher umfasst die Bibliothek, darunter 1.400 Handschriften und rund 900 Inkunabeln.
„Die Handschriften sind in gutem Erhaltungszustand, die wurden auch immer wieder restauriert“, so der Admonter Bibliotheksleiter und Archivar Johann Tomaschek. Nun will man sich vor allen Dingen die Druckwerke des 16. bis 19. Jahrhunderts vornehmen: „Es gibt Schäden bei den Einbänden, teils fehlen Schließen, die Buchstöcke haben sich gelockert und teils sind die Blätter verschmutzt“, umreißt Tomaschek das Schadensausmaß, das laut dem Bibliothekar „auf natürliche Alterserscheinungen“ zurückzuführen ist.
Innenausstattung. Die Maßnahmen zur Erhaltung der Bücher machen aber nur einen kleinen Teil der geschätzten Gesamtrenovierungskosten des weltweit größten klösterlichen Bibliothekssaales und des Inventars aus, so Stiftsbaumeister Gabauer. Die berühmten Deckenfresken von Bartholomeo Altomonte, die Skulpturengruppe des Admonter Barockbildhauers Joseph Stammel, Reliefs, Geländer und Marmorboden des Prunksaales sollen generalüberholt werden.
Ansuchen um Förderungen. Das Stift erhofft sich von Seiten des Landes für die nächsten vier Jahre eine weitere finanzielle Zuwendung in der Höhe von zwei Mio. Euro aus dem Tourismusbudget. Zusätzlich will man auch beim Bund vorstellig werden. Der Eigentümer kalkuliert einen Eigenmittelanteil von 1,4 Mio. Euro. Für den im Sommer letzten Jahres abgeschlossenen Stiftsmuseumsum- und -ausbau wurden in den vergangenen vier Jahren – ebenfalls unter Beteiligung des Landes – rund 13 Mio. Euro investiert.
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Quelle: Kleine Zeitung, 21.1.2004