Archiv der Gesellschaft Casino jetzt im Stadtarchiv Duisburg

Altes kann so schön sein. Gerade ist wieder ein bedeutendes Stück Gesellschaftsgeschichte der Stadt sichergestellt worden. Das Stadtarchiv Duisburg hat jetzt das Archiv der traditionsreichen „Gesellschaft Casino“ in Verwahrung genommen und damit vor dem Auflösen gerettet. Die Gesellschaft Casino wurde 1858 gegründet und ist somit eine der ältesten Gesellschaften in der Umgebung. In ihrem Archiv finden sich entsprechend interessante wie alte Vermächtnisse aus dem gesellschaftlichen Leben des bürgerlichen und gut situierten Milieus wieder.

Hauptsächlich sind es Akten, alte Jubiläumsfestschriften, Korrespondenzen. So ist beispielsweise ein Dankensschreiben von Hindenburg aus dem Jahr 1932 zu finden, mit dem er sich für die Einladung zu einem der traditionellen Herrenabende im Duisburger Hof bedankt. Auch etwas zu früherer Zeit sicher Schmackhaftes ist wieder aufgetaucht. Eine Flasche Wein aus dem Jahr 1946. Jener Traubensaft war in früherer Zeit für die ehrwürdige Herrengesellschaft ein wichtiges Element ihrer Existenz.

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts lagerte die Gesellschaft Casino Wein im Wert von damals etwa 400 000 Mark in ihren Kellern in der Altstadt. „Heute wären das Millionenwerte“, schwärmt der Ehrenpräsident Helmut Wehage. Bis zu 30 Fuderfässer (Inhalt: 1000 l) müssen sich in nur einem Gewölbe befunden haben. Von ihren Besitztümern musste sich die Gesellschaft allerdings trennen.

Vieles ist im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges zerstört worden. Später mussten die diversen Immobilien an der Kasinostraße, der Steinschen Gasse und der Beekstraße verkauft werden. Der Erlös hilft den etwa 150 Mitgliedern heute noch in der Finanzierung ihrer Veranstaltungen, an deren Top der traditionelle Herrenabend steht. Die Inhalte des Archivs waren bisher in diversen Kellern verteilt. Mit der neuen Lösung sind die Gesellschaft wie Stadtarchivar Hans Georg Kraume sehr glücklich.

Kontakt:
Stadtarchiv Duisburg
Karmelplatz 5
47049 Duisburg
stadtarchiv@stadt-duisburg.de

Quelle: NRZ online, 10.1.2004

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