Die Arbeit im Stadtarchiv Schongau soll, was den Zeitaufwand angeht, drastisch gestutzt werden. Die Bürgerlichen im Stadtrat, sprich CSU und UWV, haben angeblich hinter verschlossenen Türen einen entsprechenden Antrag durchgesetzt. Demnach soll der zeitliche Rahmen auf zehn Stunden pro Woche festgesetzt werden.
Stadtarchivar Richard Ide sagte am Donnerstag, er wisse von diesem Beschluss noch nichts. Er habe jedoch gehört, dass CSU und UWV einen solchen Antrag formuliert hätten. Weil diese Entscheidung auch im Zusammenhang mit Ides Arbeitsvertrag steht, der bislang offiziell Stadtarchiv und Stadtmuseum leitet, ist das Thema nicht öffentlich behandelt worden.
CSU-Fraktionssprecher Peter Blüml erklärte am Donnerstag, dass zehn Stunden Archivarbeit pro Woche in Schongau ausreichen würden. Damit entspreche man in Zeiten knapper Kassen auch der Auffassung, die von der Rechtsaufsicht im Landratsamt vertreten werde. Der zuständige Abteilungschef Wolfgang Pichura hatte im Oktober in einem Brief an Bürgermeister Dr. Friedrich Zeller verdeutlicht, dass das Archiv zu den Pflichtaufgaben einer jeden Stadt und Gemeinde gehöre. Eine Schließung oder ein zeitweiliges Einstellen dieser Arbeit sei nicht möglich. Das Archiv gilt allgemein als „Gewissen“ einer Kommune.
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Quelle: Merkur online, 28.11.2003