Sammlung Cymontkowski ins Stadtarchiv Selm

„Ich möchte die Vergangenheit bewahren und für die heutigen Generationen lebendig halten.“ Mit diesen Worten übergab der Selmer Künstler Heinz Cymontkowski seine umfangreiche Sammlung erlesener Kostbarkeiten an Stadtarchivar Udo Kaiser.

Das Stadtarchiv im Amthaus ist seit gestern um eine umfangreiche Sammlung reicher. Der in Selm lebende Künstler Heinz Cymontkowski übergab an Archivar Udo Kaiser seinen Fundus an gesammelten Werken. Der Fundus erstreckt sich vom 17. Jahrhundert bis in die heutige Zeit und umfasst Bücher, Zeitschriften, Plakate sowie einige Fotos. Thematisch geht es bei den Exponaten um Faschismus, das Judentum, Antisemitismus, Alltagsleben in Selm, Ortsgeschichte und bibliophile Kostbarkeiten. „Eigentlich gefällt mir der Begriff Sammlung nicht“, sagte Heinz Cymontkowski gestern im Stadtarchiv. Ihm sei es wichtig, Dinge zu bewahren. Sammeln wolle er Zeugnisse der Geschichte nicht. In Zeiten der Schnelllebigkeit, deren Inhalte sich auf Wegwerfprodukte, Kurzworte und Schnellinformation per Internet beschränken, habe er sich die Aufgabe gestellt, das Weggeworfene an den Straßenrändern und aus Abrisshäusern aufzulesen. So habe er auch in Antiquariaten „Zurückgelassenes“ bewahren können, indem er es seinem Fundus einverleibte. Stets sei ihm jedoch der Bezug zu seiner Heimatstadt Selm wichtig gewesen. So ist es nicht verwunderlich, dass etliche Stücke aus Selm stammen und sich mit der Geschichte der Stadt befassen.

Als Dokumentationsstelle der Stadtverwaltung Selm übernimmt das Stadtarchiv Verwaltungsakten, Urkunden, Karten, Pläne und Fotos, die wegen ihrer historischen oder rechtlichen Bedeutung dauernd aufzubewahren sind. Darüber hinaus berät das Archiv Privatpersonen und Vereinigungen bei Fragen der Archivierung und Restaurierung erhaltungswürdiger Exponate. So ist es auch möglich, Sammlungen unter Berücksichtung der Eigentumsrechte zu hinterlegen. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der sachgemäßen Lagerung ist das besonders interessant. „Wir haben hier eine gleichbleibende Raumtemperatur von rund 15 Grad und halten mit speziellen Geräten die Luftfeuchtigkeit bei cirka 55 Prozent“, erklärte Stadtarchivar Udo Kaiser. Also: Beste Voraussetzungen, um Heinz Cymontkowskis Fundus zu „bewahren“.

Kontakt:
Stadtarchiv Selm
Adenauerplatz 2
D-59379 Selm-Brock
Telefon: 02592-69241
Telefax: 02592-69100
archiv@stadtselm.de

Quelle: WAZ, 13.11.2003

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