Der zweite Teil der Allershausener Ortschronik, „Die Geschichte der Häuser“, ist fertig. Im Rahmen einer Feierstunde stellte Bürgermeister Rupert Popp das gewichtige Werk am Donnerstag. Popp erinnerte an die langen Jahre der Recherchen, die Chronist Wolfgang Koob auf den ersten Band verwendet hatte und auch an das Echo, das dieses Buch hervorgerufen hatte. Irritationen habe es gegeben; nicht alles, was Koob geschrieben hatte, fand das Einverständnis der Leser. Trotz aller Diskussionen habe sich der Gemeinderat entschieden, Koob auch mit dem zweiten Teil zu beauftragen. Nach Koobs Tod hat der Historiker Andreas Sauer das Werk fertig gestellt.
Die Häuser, die Allershausen prägten, die Höfe und auch die Baugeschichte selbst sind Thema des zweiten Bandes. Die Menschen Allershausens sind aber die Grundlage für das Buch, so Popp, und deshalb sei das Buch auch für jeden Ortsbewohner von großem Interesse.
Ein Grundbedürfnis der Menschen sei es, zu wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen, sagte Kreisheimatpfleger Rudolf Goerge. Dieses Interesse an der Geschichte sei notwendig, um sich selbst und seine Umgebung einzuordnen, um den eigenen Standpunkt zu finden und auch, um zu verstehen, warum sich manches so entwickelt hat, wie es sich heute darstellt. Eine Chronik über einen Ort ermögliche den Blick auf die Vergangenheit, sei das Gedächtnis der Heimat und deshalb auch für eine Ortschaft von großer Bedeutung. Er habe Respekt vor der Arbeit, die sich Andreas Sauer gemacht habe, die Archive zu durchstöbern, Quellen zu durchforsten und in mühevoller Kleinstarbeit die Spreu vom Weizen zu trennen, um einen unverstellten Blick auf die Vergangenheit zu bekommen.
In der heutigen Zeit der nur noch medialen Archivierung könne man Sorge haben, ob die späteren Generationen auch noch so viele Informationen über ihre Vergangenheit werden finden können, wie das bisher der Fall war. Deshalb plädierte Goerge dafür: „Hebt alles auf, was geschrieben ist, später wird man froh darum sein.“ – Das Häuserbuch der Gemeinde Allershausen ist ab sofort in der Gemeinde erhältlich.
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Quelle: Merkur-Online, 31.10.2003