Online-Datenbank zu „Euthanasie“-Verbrechen

Das dunkelste Kapitel der deutschen Medizingeschichte kann jetzt mit Hilfe einer umfassenden Datenbank weiter aufgeklärt werden. Das Bundesarchiv in Berlin stellt jetzt die Daten der „Euthanasie“-Verbechen im „Dritten Reich“ online zur Verfügung.

Das Bundesarchiv in Berlin erhob in einem dreijährigen Projekt mit Unterstützung der Bundesärztekammer und der Deutschen Forschungsgemeinschaft Informationen aus 296 Archiven.

Bei der Vorstellung des Quellenverzeichnisses aus Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien bekannte sich die deutsche Ärzteschaft am Dienstag in Berlin erneut zur Mitverantwortung an den so genannten Euthanasie-Verbrechen im „Dritten Reich“.  
   
Von 1939 bis 1945 wurden etwa 200.000 Frauen, Männer und Kinder, die als psychisch Kranke oder Behinderte in Krankenanstalten und Heimen lebten, ermordet.

Die ausgewerteten Archive umfassen insgesamt 740 Bestände, davon 614 in Deutschland, 85 in Polen, 31 in Österreich und 10 in Tschechien.

Das Bundesarchiv verwahrt auch 30.000 Patientenakten, die vom DDR- Staatssicherheitsministerium beschlagnahmt wurden. Die Datenbank steht auf der Homepage des Bundesarchivs allen Interessierten zur Verfügung. 

Quelle: ORF, 30.9.2003

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