Vom 9. bis 11. April 2003 fand in Berlin die Tagung „.hist 2003“ statt, bei der es um die Bedeutung und den Einsatz der Neuen Medien in den Geschichtswissenschaften ging. Neben einem Tagungsbericht brachte H-Soz-u-Kult jetzt auch ein Statement von Dr. Thomas Aigner (St. Pölten), in dem er seine Eindrücke von der Berliner Veranstaltung aus archivarischer Sicht schildert.
Die Tagung „.hist 2003. Geschichte und neue Medien“ hat seiner Ansicht nach sehr eindrucksvoll den Unterschied zwischen dem Frohlocken der Historiker über die und den archivarischen Zweiflern an der Dauerhaftigkeit digitaler Informationen und Speichermedien unter Beweis gestellt, wenngleich natürlich nicht der grundsätzliche Einsatz von EDV zur Diskussion gestanden hat. Es ging im wesentlichen um die Präsentation diverser Möglichkeiten der Digitalisierung und der Schaffung von Vernetzungen, insbesondere durch das Internet. So standen als wichtigste Aspekte die Bereitstellung von historischer Information, sei es direkt aus Quellen oder von Wissen ganz allgemein, sowie deren gezielte Strukturierung zwecks effizienter Benützung im Mittelpunkt.
Als Stätten, die historische Informationen verwalten und diese für die Historikerschaft bereitstellen, sind in erster Linie Archive, Bibliotheken und Museen zu betrachten. .hist 2003 habe deutlich gezeigt, dass der Bereich des „Providing Information“ zwar bereits eine ansehnliche Menge an Einzelprojekten aufweise, dass diese zumeist jedoch noch in den Kinderschuhen stecken, weil ihnen Standards fehlen, wie es sie beispielsweise im Bibliotheksbereich durch die Herauskristallisierung einzelner Systeme und international verbindlicher Erschließungsregeln ansatzweise schon gibt.
In Bezug auf einen zweiten Aspekt, des „Using Information“, sei es eine wesentliche, für alle Projekte geltende Forderung, dass die zukünftigen Benutzer verstärkt beim Aufbau von Onlinesystemen einbezogen werden müssten. Ein System sei eben nur dann gut, wenn es „einfach“ zu handhaben sei.