Michael Regenbrecht leitet seit zwei Jahren das Stadtarchiv Meerbusch (Büderich). Ein Bericht in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (4.5.2003) informiert nun – gleichermaßen wohlwollend wie lakonisch – über seinen Arbeitsalltag (zum Artikel): Der Archivar vernichtet Akten. „Es war eine meiner ersten Amtshandlungen, als ich vor zwei Jahren neuer Leiter des Meerbuscher Stadtarchivs wurde“ berichtet Michael Regenbrecht. 8.235 gut gefüllte Aktenordner hat er zu Altpapier verarbeiten lassen. „Das waren zahlreiche Papiere aus der Stadtverwaltung, deren Lagerfrist zum Teil seit mehreren Jahren verstrichen war.“ Er brauchte Platz für die wirklich wichtigen Dinge.
„Wir sind hier Dienstleister für ganz verschiedene Stellen. Die Landesversicherungsanstalt ruft bei uns an, um die Rentenansprüche von Gastarbeitern zu prüfen, Bürgerbüros fragen für Passangelegenheiten nach alten Meldekarten, Mitarbeiter der Stadtverwaltung nach alten Gesetzesblättern.“ Rechtlich habe jeder Bürger die Möglichkeit, Einblick ins Stadtarchiv zu nehmen, sich die 4.500 Fotos und 10.000 Negative, die 640 Plakate und 400 Karten anzuschauen. „Alles, was im historischen Archiv lagert, ist öffentlich“, sagt Renebrecht. Seit er das Archiv leitet, machen die Meerbuscher auch Gebrauch davon. Die Besucherzahlen steigen. Rund 530 Menschen fanden im Jahr 2001 den Weg an die Karl Borromäus-Straße. Im vergangenen Jahr waren es schon über 800. Eine Steigerung von mehr als 50 Prozent. Das liegt auch an der Öffentlichkeitsarbeit des Archivars. Zur Euro-Einführung gab es eine Ausstellung im Archiv und ein großes Quiz. Als das Büdericher Rathaus 100 Jahre alt wurde, entwarfen Regenbrecht und seine Mitarbeiterin auf die Schnelle ebenfalls eine kleine Schau.
„Bei Umzug oder Aufräumaktionen nichts wegwerfen – lieber einen Anruf beim Stadtarchiv machen“, rät Regenbrecht. Wenn er einen Wunsch frei hätte, dann wäre es dieser: ein Scanner fürs Archiv. „Wir haben eine große Datenbank unserer Materialien aufgebaut. Aber die Fotos lassen sich nicht anzeigen.“
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