Am vergangenen Jahrestag der Reichspogromnacht wurde das neue, interaktive Internet-Archiv zu Synagogen in Deutschland offiziell gestartet. Unter www.synagogen.de ist es nicht nur möglich, zu mehr als 2.000 deutschen Synagogen kurze Informationen abzurufen. Es besteht auch die Möglichkeit einer eigenen Mitarbeit, indem man gegebenenfalls Kommentare, Bilder, Zeitzeugenberichte oder auch Links zu einzelnen Synagogen hinzufügt. In das Archiv aufgenommen wurden all jene Synagogen, die 1933 zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme noch in Benutzung bzw. als Gebäude existent waren. Die Entstehung des Synagogen-Internet-Archivs beruht, wie im Mai/Juni-Heft 2003 der Zeitschrift GWU mitgeteilt wird (S. 383f.), auf langjährigen Arbeiten an 3D-CAD-Rekonstruktionen zerstörter deutscher Synagogen, die an der TU Darmstadt bei Professor Manfred Koob (Fachgebiet CAD in der Architektur) durchgeführt worden sind. Seit 1994 werden hier Synagogen am PC in der Absicht rekonstruiert, den kulturellen verlust durch die Visualisierung der zerstörten Architektur aufzuzeigen, die bauhistorische Bedeutung der gebäude in Erinnerung zu rufen und einen Beitrag des Mahnens und Erinnerns mit Hilfe der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zu leisten. Das interaktive Archiv soll Teil einer immateriellen Gedenkstätte für die zerstörten Synagogen im Internet werden. Es kann ständig aktualisiert und ergänzt werden. Derzeit gibt es bereits über 500 zusätzliche Einträge, insbesondere Bilder, die die gegebenen Basisinformationen zu den einzelnen Synagogen erweitern. Recherche und Teilnahme sind, wie die Nutzung insgesamt leicht verständlich und selbsterklärend. Das Synagogen-Internet-Archiv beruht auf einer Forschungsarbeit des Dipl.Ing. Marc Grellert, der als verantwortlicher Ansprechpartner für das Projekt zur Verfügung steht:
Dipl.Ing. Marc Grellert
TU Darmstadt
Fachgebiet CAD in der Architektur
Tel.: 06151/166607
Fax: 06151-163736
grellert@hrzpub.tu.darmstadt.de