Gegen drastische Sparmaßnahmen der Regierung Berlusconi, die die Mittelzuweisung für die öffentlichen Archive um 40 bis 60 Prozent kürzen will, haben die Direktorinnen und Direktoren der bedeutendsten italienischen Staatsarchive ihren Protest formuliert. In ihrem Appell „S.O.S. per gli archivi“ vom 31. März, der auf der Homepage der italienischen Archivarsverbandes ANAI nachzulesen ist, warnen sie vor den nachhaltigen Schädigungen am reichen kulturellen Gedächtnis Italiens, die in Kürze eintreten werden, wenn der Staat seine Absicht umsetzt und – ähnlich wie im Museumswesen – eine stärkere privatwirtschaftliche Unterstützung öffentlicher Kulturaufgaben einfordert.
Nunmehr gibt es auf der angesprochenen Homepage der „Associazione Nazionale Archivistica Italiana“ weitere Informationen zum Thema, worauf Ruth Meyer-Belardini vom Historischen Archiv der Europäischen Gemeinschaften, Florenz, in der „archivliste“ hinwies:
- Das von einer Gruppe von Archivaren und Professoren aus Florenz trotz des vom Kultusministeriums ausgesprochenen Redeverbots am 12. Mai 2003 verabschiedete Dokument „Mozione„: Gli archivi pubblici e privati e la ricerca: quale futuro?
- Unter „Adesioni al documento S.O.S. per gli archivi“ kann man den Aufruf unterschreiben und die Liste derjenigen einsehen, die schon unterschrieben haben
- Der Aufruf der ICA „Statement in support of Italian State Archives„.
- Artikel aus „The Guardian“ http://www.guardian.co.uk/comment/story/0,3604,962640,00.html