Bitterfeld-Wolfen bietet Patenschaften für Archivalien

Ob nun Schriftwechsel und Schriftstücke der Apotheke am Markt von 1686 bis 1925 oder Bauanträge und Genehmigungen der Aktienbrauerei von 1876 bis 1890 – das Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) verwahrt viele lokal bedeutende Archivalien. Diese sind in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Bitterfeld und Wolfen sowie in den Orten Greppin, Thalheim, Holzweißig und Bobbau entstanden. Die ältesten historischen Akten, die sich im Archivbestand befinden, stammen aus dem Jahr 1391.

„Manche dieser Archivschätze sind in der Vergangenheit an Orten aufbewahrt worden, die nicht immer dafür geeignet waren, und haben Schaden genommen“, sagt Archivarin Dana Kubitschek und meint: „Daher weisen einige von ihnen Wurm- und Mäusefraß, Insektenschäden oder Wasserflecken auf. Aber auch das hohe Alter zeigt sich deutlich.“ Versucht man sich beispielsweise vorzustellen, wie oft die Akten in den letzten 600 Jahren in die Hand genommen oder umgelagert wurden, ist es nicht verwunderlich, dass bei einigen von ihnen der Einband beschädigt ist sowie einzelne Blätter porös und eingerissen sind. „Schwere Schäden an unserem Archivgut zeigen sich auch durch den stets gefürchteten Tintenfraß. Dabei brechen die Buchstaben durch die freigesetzte Schwefelsäure heraus, wodurch das Schriftbild unlesbar werden kann. Daher benötigen unsere Akten dringend Hilfe.“

Daher sucht das Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen nun Restaurierungspaten, um das Gedächtnis der Stadt zu schützen und für zukünftige Generationen zu bewahren. „Denn nur eine professionelle Restaurierung kann den Verfall aufhalten und dem Archivgut eine Zukunft schenken“, sagt die Archivarin und erklärt, wie man sich einbringen kann: „Wir suchen Sponsoren, die eine Patenschaft für einzelne Akten beziehungsweise Archivalien übernehmen oder durch Teilspenden zum Erhalt des Archivguts beitragen möchten.“ Bereits kleine Geldbeträge helfen und sind willkommen. Mit diesen könnten beispielsweise kleinere Schäden am Archivgut behoben werden. „Die Paten werden mit einer Urkunde geehrt, die als Kopie auch in der jeweils restaurierten Archivale eingelegt wird. So bleibt der Name des Restaurierungspaten dauerhaft mit der Archivale verbunden und auch nachfolgende Generationen erfahren von dessen Großzügigkeit. Mit dem Einverständnis der Restaurierungspaten erwähnen wir das Engagement auch gern namentlich auf unserer Homepage.“ Ab einer Spende von 50 Euro erhalten die Paten eine steuerlich absetzbare Spendenquittung.

Das Stadtarchiv hat einen Katalog mit sieben Restaurierungsobjekten samt Bild und Text fertiggestellt. Nach Eingang der Spende wird die Archivale fachgerecht restauriert. Danach erfolgt die ordnungsgemäße Rückführung in den Bestand des Stadtarchivs Bitterfeld-Wolfen. Bei Teilspenden wird das Geld angespart, bis eine Komplettrestaurierung einer Archivale ermöglicht werden kann. Der Katalog ist einzusehen unter: www.bitterfeld-wolfen.de/Restaurierungspaten

Auch ein Spendenkonto bei der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld ist eingerichtet worden:
IBAN: DE 71 8005 3722 0034 0040 73
BIC: NOLADE21BTF
Verwendungszweck: Restaurierungspaten

Ansprechpartnerinnen für das Restaurierungspaten-Projekt im Stadtarchiv Bitterfeld sind: Dana Kubitschek (Tel.: 03494 666 0 243) und Carolin Matthey (Tel.: 03494 666 0 241).

Kontakt:
Stadt Bitterfeld-Wolfen
OT Stadt Wolfen
Rathausplatz 1
06766 Bitterfeld-Wolfen

Stadt Bitterfeld-Wolfen
OT Stadt Bitterfeld
Markt 7
06749 Bitterfeld-Wolfen

Telefon: 03494 6660 240
Telefax: 03494 66609 240
stadtarchiv@bitterfeld-wolfen.de

Quelle: Stadt Bitterfeld-Wolfen, News, Juli 2022; Mitteldeutsche Zeitung, 7.7.2022

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.