Die Internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wurde 1953 gegründet. Sie befindet sich in Jerusalem und widmet sich dem Gedenken, der Dokumentation, der Forschung und der Bildung über den Holocaust. Anlässlich des von den Vereinten Nationen erklärten Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Januar) gibt Yad Vashem der Öffentlichkeit auf der ganzen Welt die Möglichkeit, der sechs Millionen ermordeter jüdischen Männer, Frauen und Kinder online zu gedenken.
Die IRemember Wall
Seit über einem Jahrzehnt erinnert das einzigartige Online-Gedenkprojekt von Yad Vashem, die „IRemember Wall“, an Hunderttausende von Holocaustopfern. Jede Person, die der IRemember Wall beitritt, wird automatisch mit einem der Namen aus Yad Vashems Zentraler Datenbank der Namen der Holocaustopfer verknüpft, die heute mehr als 4.800.000 jüdische Opfer beinhaltet, die im Holocaust ermordet wurden. Ihre Namen erscheinen dann gemeinsam auf der IRemember Wall. Die Teilnehmer können zusätzliche Namen (z.B. eines Familienmitglieds oder einer anderen ihnen bekannten Person) aus der Datenbank auswählen, um ihrer zu gedenken.
Abb.: IRemember Wall von Yad Vashem: https://iremember.yadvashem.org
„Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag lädt Yad Vashem erneut die IRemember Wall in sechs Sprachen hoch – Englisch, Hebräisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Russisch“, erklärt Iris Rosenberg, Leiterin von Yad Vashems Kommunikationsabteilung. „Dieses Projekt schafft eine einzigartige Möglichkeit für Menschen auf der ganzen Welt, der Opfer des Holocaust in ihrer eigenen Sprache zu gedenken.“
Neue Online-Ausstellung: Überleben unter falscher Identität
Das Haus in welchem ich wohnte, hatte ausser zwei Familien nur Nazis zu Anwohnern! (…) Der Gruß war ‘Heil Hitler’. Zum Frühstück ‘Heil Hitler’, zum Mittag ‘Heil Hitler’, zum Abend ‘Heil Hitler’ und nachts im Luftschutzkeller ebenfalls ‘Heil Hitler’.
Viele Juden versuchten, sich und ihre Familien vor Verfolgung und Tod zu retten, indem sie gefälschte Papiere verwendeten und so ihre wirkliche jüdische Identität verbergen konnten. Für die meisten war dies ein täglicher Kampf ums Überleben in einer feindlichen Umgebung und erforderte viel Einfallsreichtum und die Fähigkeit, sich immer wieder an neue Umstände anzupassen. Obwohl sie frei waren, lebten sie in ständiger Angst und ununterbrochenen Anstrengungen, sich unsichtbar zu machen und die Bräuche ihrer Umgebung vollständig anzunehmen.
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag lädt Yad Vashem eine neue Online-Ausstellung zu diesem Thema hoch: Die Geschichte von Arje Meir, der zusammen mit seiner Familie unter falscher Identität in Berlin überlebte. Mehr als 2 Jahre lang kämpften sie täglich darum, eine Unterkunft und Essen zu finden und arbeiteten unter falschen Namen in Gelegenheitsjobs.
Abb.: Ausschnitt aus der neuen Online-Ausstellung von Yad Vashem „Remember Your New Name“
„Heute, da die Leugnung und Verharmlosung des Holocaust immer mehr salonfähig werden, angeheizt durch Hass, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, ist es wichtiger denn je, persönliche Geschichten aus der Shoah hervorzuheben“, bemerkt Dani Dayan, Vorsitzender von Yad Vashem. „Wir sind es den Opfern des Holocaust schuldig, ihre Erfahrungen und Stimmen zum Wohle zukünftiger Generationen zu teilen.“
Auf der Website von Yad Vashem findet man weitere Informationen über den Holocaust, über Gedenkaktivitäten zum Internationalen Holocaust-Gedenktag sowie weitere Online-Ausstellungen.
Link: https://www.yadvashem.org/
Kontakt:
Yad Vashem
The Holocaust Martyrs‘ and Heroes‘ Remembrance Authority
P.O.B. 3477
Jerusalem 9103401 Israel
Quelle: Yad Vashekm, Pressemitteilung, 20.1.2022