1700 Jahre jüdisches Leben in der Region Rhein-Erft-Rur

Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen im Rhein-Erft-Kreis hat die Arbeitsgemeinschaft der Archive in den Kreisen Düren und Rhein-Erft eine Ausstellung mit dem Titel „Shalom Chaverim – 1700 Jahre jüdisches Leben in der Region Rhein-Erft-Rur“ realisiert.

Mit dem Dekret des Jahres 321 nach der Zeitenwende ist jüdisches Leben nördlich der Alpen erstmals nachweisbar. Auch der Rhein-Erft-Kreis war und ist Heimat von Jüdinnen und Juden. Die Ausstellung zeichnet auf insgesamt zwölf Tafeln die Entwicklungslinien der jüdischen Geschichte im Rhein-Erft-Kreis vom Mittelalter bis zur Verfolgung unter dem NS-Regime aufgezeigt, sondern auch das Thema der Widergutmachung in der Nachkriegszeit betrachtet. Neben bedeutenden Ereignissen sollen auch alltägliche Lebensbereiche wie Religionsausübung, Schulbildung und Freizeit dargestellt werden.

„Hallo, Freunde“ – so kann man im Alltagshebräisch etwa den Titel übersetzen. „Shalom“ bedeutet aber auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit und Friede. Den haben die Menschen jüdischen Glaubens sich immer gewünscht, auch wenn es über viele Jahrhunderte sehr schwer für sie war, in Sicherheit und Frieden zu leben. Die Ausstellung begibt sich auf Spurensuche in die Geschichte der jüdischen Gemeinden in unserer Region. Dabei thematisiert sie die ganze Bandbreite jüdischer Geschichte. Neben einem chronologischen Überblick über die Geschichte in den Regionen Rhein-Erft-Rur wird auch die Bedeutung von Synagogen und Friedhöfen in den Blick genommen.

Weiterhin wird die Frage nach dem Gedenken und nach einem heutigen Zusammenleben betrachtet. Eine Tafel gedenkt den Schicksalen der wenigen überlebenden Opfer des Holocaust in Bergheim, wo die Ausstellung im Citybüro (Hauptstraße 55, 50126 Bergheim) zeitgleich zu sehen ist. Zusätzlich behandelt die Ausstellung durch die Themenbereiche „Der jüdische Friedhof“ und „Die Synagoge“ die religiösen Lebensbereiche, welche die jüdische Kultur zum Teil so besonders machen.

Die Ausstellung kann bis zum 25.02.2022 im Foyer des Stadtarchivs Frechen zu den Gebäudeöffnungszeiten besucht werden. Der Eintritt ist frei. – Im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen findet zudem am 24.10.2021 die Führung „Einstiges jüdisches Leben in Frechen – dargestellt am heutigen Originalschauplatz“ statt, sowie am 27.10.2021 die Filmvorführung mit anschließender Diskussion „Shalom und Alaaf – Jüdinnen und Juden im Kölner Karneval“.

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Archive in den Kreisen Düren und Rhein-Erft, in der kommunale und staatliche Archive ebenso wie Firmenarchive vertreten sind, treffen sich mehrmals im Jahr sowohl zum archivfachlichen Informations- und Erfahrungsaustausch als auch zur Konzipierung und Realisierung von Projekten. Dabei geht es einerseits um Ausstellungen und Publikationen als wesentlichem Teil der archivischen Öffentlichkeitsarbeit, andererseits aber auch um aktuelle Entwicklungen im Bereich des Archivwesens, wie die Übernahme elektronischen Schriftguts, die Erörterung von Bewertungsmaßstäben oder die Sicherung der Bestände. – Eine Publikation der Arbeitsgemeinschaft ist der Archivführer „Fundgruben“, der als PDF-Download abgerufen werden kann.

Kontakt:
Stadtarchiv Frechen
Hauptstraße 110-112
50226 Frechen
Tel.: 02234/501-1239
archiv@stadt-frechen.de
www.stadtarchiv-frechen.de

Quelle: Rhein-Erft-Kreis, Grußwort Landrat Rock: Jüdische Kulturwochen; Herzog. Kultur- und Stadtmagazin, 5.10.2021; Rhein-Erft-Kreis, Pressemitteilung, 26.2.2021; Stadtarchiv Frechen: Ausstellungshinweise; Stadt Bergheim, Pressemitteilung, 1.10.2021

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