Im Frühjahr 2021 erhielten das Stadtarchiv Bad Mergentheim und die Stadtbücherei Bad Mergentheim zusammen fast 44.000 Euro Fördermittel aus dem Neustart Kultur–Bundesprogramm „WissensWandel“. Das Geld floss in Digitalprojekte: Tablets für die Stadtbücherei, und das Stadtarchiv konnte insbesondere die Anschaffung eines Archivscanners betreiben. Die Anschaffungen hatte die Stadt Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) bereits im laufenden Haushalt eingeplant. Aufgrund der Förderung durch den Bund kann sie das Geld anders verwenden.
Abb.: Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar (re.) und Fachbereichsleiter Kersten Hahn (li.) gratulieren Denise Amann (stv. Bücherei-Leiterin) und Stadtarchivar Alexander Ploebsch im gemeinsamen Innenhof beider Einrichtungen zum Fördererfolg. „Die Anerkennung und Unterstützung durch die Bundesregierung freut mich sehr, weil damit auch die gute Digital-Arbeit in unseren Einrichtungen gewürdigt und unterstrichen wird“, sagt Udo Glatthaar. Vor allem gehe damit ein Mehrwert bei den Diensten und Serviceleistungen der Stadt für ihre Bürgerschaft einher. Kersten Hahn lobt die sorgfältige Antragstellung und Vorbereitung, denn dies sei die Grundlage für den Förder-Höchstsatz von rund 90 Prozent gewesen. (Foto: Stadt Bad Mergentheim)
Hinter dem Projekt Archivscanner verbirgt sich ein wichtiger Beitrag zur Digitalisierung, Professionalisierung und Barrierefreiheit der städtischen Einrichtung. Ein solches Gerät, das mit eigenem Rechner verbunden ist, kann auch große historische Dokumente einlesen, außerdem beispielsweise Glasplatten oder Dias. „Damit wollen wir den vielen Forschenden in unserer Stadt einen einfachen Zugriff auf gebundene, konservatorisch gefährdete und großformatige Archivalien ermöglichen“, erläutert Stadtarchivar Alexander Ploebsch.
Abb.: Der Bad Mergentheimer Stadtarchivar Alexander Ploebsch erfasst eine historische Urkunde mit dem neuen Archivscanner (Foto: Stadt Bad Mergentheim)
Die raumgreifende Anlage des Archivscanners verfügt über dimmbare Leuchtkörper, millimetergenau höhenverstellbare und magnetische Ablageflächen sowie eine hochauflösende Kameralinse. Angeschlossen ist ein PC mit zwei Bildschirmen. Über ein Fußpedal lässt sich der Erfassungs- und Scanprozess auslösen, mit einer Software kann der Scan direkt nachbearbeitet und in verschiedenen Dateiformaten abgespeichert werden.
Während der Corona-Pandemie sei beim Stadtarchiv häufiger nachgefragt worden, ob man historische Dokumente digital zur Verfügung stellen könne. Daher stellte der Archivscanner einen großen Fortschritt dar, um die Bestände „schnell, einfach und schonend“ zu digitalisieren, erläutert Stadtarchivar Ploebsch, der erst seit 1.10.2020 als Nachfolger der in den Ruhestand getretenen Christine Schmidt im Amt ist. Wo bislang im Stadtarchiv maximal bis zum Format DIN A3 auf konventionelle und das Archivgut nicht sonderlich schonende Art digitalisiert worden ist, können mit der neuen Scan-Anlage nunmehr unterschiedliche Objekte und Bücher, Akten und Urkunden, Dias und Negative bis zum Format DIN A0 erfasst werden. Zunächst aber soll die Postkartensammlung digitalisiert werden, anschließend die Glasplatten-Sammlung. Die Nutzerinnen und Nutzer sollen anschließend über verschiedene Plattformen der Online-Recherche von der professionalisierten Digitalisierung im Stadtarchiv Bad Mergentheim profitieren.
Kontakt:
Stadtarchiv Bad Mergentheim
Stadtarchivar Alexander Ploebsch
Kulturforum
Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 35
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 07931 574705
Alexander.Ploebsch@bad-mergentheim.de
Quelle: Wochenzeitung BlickLokal, 7.5.2021; SWR, Bad Mergentheim, 3.5.2021; Fränkische Nachrichten, 4.5.2021; Fränkische Nachrichten, 18.6.2021; Fränkische Nachrichten, 14.10.2020