Auf insgesamt 184 Seiten bietet die aktuelle Neuerscheinung des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg – Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg 14/2021 – wieder jede Menge „Lesestoff“ zur Geschichte der Stadt und der Region.
Im Fokus stehen dabei stadtgeschichtlich das 19. und 20. Jahrhundert, beispielsweise in einem umfassenden Beitrag zur Geschichte der früheren Forsthochschule und ihrer Studentenschaft (Autor: Dr. Florian Hoffmann) oder in der wichtigen Würdigung des in vielerlei Hinsicht schillernden Journalisten, rheinischen Separatistenführers und Aschaffenburger „Bürgerschrecks“ Josef Friedrich Matthes. Er verstarb als Opfer des NS-Regimes im Jahr 1943 im KZ Dachau (Autor: Dr. Michael Schweikl).
Abb.: Josef Friedrich Matthes als „Ministerpräsident“ der separatistischen Rheinischen Republik, 22. November 1923 (Foto: Library of Congress, http://loc.gov/pictures/resource/ggbain.15992/)
Weitere Beiträge behandeln die Geschichte der Stadt im Kontext des sogenannten „Zeitalters der Extreme“ (Prof. Dr. Frank Jacob) und mit „Zwei Aschaffenburger Gelehrte und die päpstliche Unfehlbarkeit“ (Gebhard Johann Syndikus) einen Aspekt der Aschaffenburger Geistes- und Kirchengeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber auch die wichtige mittelalterliche Vergangenheit der früheren Kurmainzer Residenzstadt Aschaffenburg wird in der Neuerscheinung berücksichtigt. So wird beispielsweise über das nahezu abgeschlossene Digitalisierungsprojekt des Archivs zur Überlieferung des Kollegiatstifts St. Peter und Alexander berichtet.
Abb.: Zwei Freunde in Uniform kurz nach ihrer Einberufung 1915 (v. l.): Der Aschaffenburger Literat Julius Maria Becker (1887–1949), kurzzeitiger Vorsitzender des liberalen Jugendvereins „Jung-Aschaffenburg“, und Josef Friedrich „Pepi“ Matthes (1886–1943), von 1909 bis 1915 Redakteur der liberalen „Aschaffenburger Zeitung“ (Foto: Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, SSAA, NL 49, 363)
Überhaupt stehen Werkstattberichte und Beiträge aus den Tätigkeitsfeldern des Stadt- und Stiftsarchivs erneut im Fokus der vorliegenden „Mitteilungen“, beginnend bei Ausstellungsberichten, über Projektberichte bis hin zu Einblicken in wichtige digitale Zukunftsfragen. Diese Berichte, darunter auch ein umfangreicher Beitrag zur Biographischen Datenbank Jüdisches Unterfranken, ergänzen sich sehr gut mit der Einleitung des Bandes, in dem ein kompletter Überblick über die Aktivitäten und Arbeitsschwerpunkte des Stadt- und Stiftsarchivs im Jahr 2020 geboten wird.
Vorbildlich im Sinn des offenen und digitalen Zugangs zur Stadtgeschichte ist der Umstand, dass auch Band 14 der „Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg“ ab Oktober 2021 als kostenfreie PDF-Version („Open Access“) über den Webshop des Archivs verfügbar sein wird. Die Druckversion der „Mitteilungen“ ist ab sofort über den Webshop des Stadt- und Stiftsarchivs erhältlich. Mitglieder des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg erhalten den Band in der nächsten Zeit kostenfrei.
Info:
Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Band 14 (2021),
184 Seiten mit zahlreichen Abbildungen,
ISSN 0174-5328, 12 €.
Webshop des Stadtarchivs:
https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/produkt/mitteilungen-band-14
Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
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Telefon: +49 6021 4561050
Telefax: +49 6021 29540
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Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 27.4.2021