Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich über aktuelle Entwicklungen und historische Themen rund um eigene Arbeit. Im 3. Informationsbrief 2020 des Stadtarchivs Gera wird mit einer der frühesten Beschreibungen der Stadt Gera aus der Feder eines durchreisenden Mönches des Jahres 1530 der chronologische Bogen von der Frühen Neuzeit bis zur letzten Fürstenhochzeit auf Schloß Osterstein im Jahr 1917 gespannt.
Interessante Einblicke in das Kommunikationswesen bietet ein Beitrag über das in der Stadt Gera im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts völlig ausgeartete „Anschlagwesen“, in dessen Folge sich der Geraer Stadtrat veranlasst sah, zur Normierung des Anbringens von Anschlägen entsprechende Tafeln und Säulen aufstellen zu lassen.
Nach Beratungen der Mitglieder einer gewählten Kommission sowie Einholung von Erfahrungen anderer Städte wurde nach dem Vorbild der Stadt Berlin gehandelt. Die Anschläge durften nur noch an freistehenden Anschlagsäulen sowie an Anschlagtafeln in verschieden vorgegeben Größen angebracht werden. Um dem Wildwuchs Einhalt zu bieten, wurde am 14. November 1878 ein Ortsstatut erlassen, von der Abteilung für Inneres des Fürstlich Reuß-Plauischen Ministeriums am 8. März 1879 genehmigt und zur Veröffentlichung gebracht.
Die Mitglieder der Kommission begutachteten bei einem Stadtrundgang die möglichen Standorte der Anschlagsäulen und Anschlagtafeln. Man fand Plätze für 23 Anschlagtafeln und für 13 Anschlagsäulen in der Stadt.
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