Ausstellung „Staatliches Bauen in Oberfranken – eine Skizze“ eröffnet
Im Rahmen eines Festaktes wurde der nach zweieinhalb Jahren fertiggestellte Erweiterungsbau des Staatsarchivs Bamberg am 29.3.2019 von den bayerischen Staatsministern Bernd Sibler und Dr. Melanie Huml seiner Bestimmung übergeben. Der Magazinbau erfüllt modernste Qualitätsansprüche und besteht aus sechs Geschossen mit fensterlosen Magazinen. Es können rund 18,9 laufende Kilometer Archivalien gelagert werden. Eine Begleitausstellung mit dem Thema „Staatliches Bauen in Oberfranken – eine Skizze“, zu der ein kleiner Katalog erschienen ist, wurde im Rahmen der Einweihung eröffnet.
Abb.: Dr. Margit Ksoll-Marcon (Generaldirektorin der Staatlichen Archive) – Bernd Sibler, MdL (Bayer. Staatsminister für Wissenschaft und Kunst) – Peter W. Schmidt, Pforzheim (Architekt BDA) – Melanie Huml, MdL (Bayer. Staatsministerin für Gesundheit und Pflege) – Frank Spallinger (Dipl.-Ing., Architekt; Peter W. Schmidt Architekten GmbH) – Dr. Christian Kruse (Leiter des Staatsarchivs Bamberg) – Jürgen König (Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg) – im Hintergrund der neue Erweiterungsbau (Foto: Staatsarchiv Bamberg/GDA Bayern)
Im August 2014 hatte das damalige Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst den Planungsauftrag für den Erweiterungsbau erteilt. Im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens ging der 1. Preis an das Architekturbüro Peter W. Schmidt, Pforzheim. Der erste Spatenstich wurde im Oktober 2016 gefeiert, ein Jahr später das Richtfest. Die Projektsteuerung und Bauleitung lag beim Staatlichen Bauamt Bamberg. Der Erweiterungsbau mit einem Bruttorauminhalt von 14.346 m³ realisiert auf einer Grundfläche von knapp 2.000m² eine Nutzfläche von 3469 m², davon rund 200 m² für Arbeitsund Lagerräume, darunter einen Reinigungsraum mit einer mikrobiologischen Sicherheitswerkbank.
Außerdem enthält das Gebäude dreizehn Magazinräume und drei kleine Magazine zur Lagerung von Spezialmaterial, vor allem Fotografien, die ein kälteres Raumklima benötigen. Der Erweiterungsbau besteht aus sechs Geschossen mit fensterlosen Magazinen. Das Untergeschoss ist 53,8 Meter lang und 24,9 Meter breit, die fünf Geschosse darüber sind quadratisch mit einer Seitenlänge von 24,4 Meter. Es können, wie erwähnt, rund 18,9 laufende Kilometer Archivalien gelagert werden. Als Baukosten wurden 9,1 Millionen Euro genehmigt. Mit einer Klimaanlage (Lüftung, Heizung, Kühlung, Be- und Entfeuchtung) und einem mehrschichtigen Wandaufbau (von innen nach außen: 25 cm Stahlbeton, 20 cm Dämmung, Luft, 8–10 cm eingefärbte Betonfassade mit Sandstein-Anmutung) soll ein konstantes Magazinklima mit einer Temperatur von 16 bis maximal 20 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte von 40 bis maximal 55 Prozent geschaffen werden.
Staatsminister Bernd Sibler betonte bereits vor der Eröffnung: „Das Staatsarchiv Bamberg beherbergt einen großen kulturellen Schatz. Der Erweiterungsbau ermöglicht es nun, sämtliche Bestände an einem Ort zusammenzuführen. Wertvolle Zeugnisse unserer Geschichte spiegeln die Klosterkultur des Mittelalters, die verschiedenen Territorialherrschaften sowie die Grenznähe der Region zur ehemaligen DDR und zu Tschechien wider. Sie werden hier künftig unter hervorragenden Bedingungen aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses hochmoderne Archiv bietet uns beste Möglichkeiten, uns mit unserer Geschichte und Identität auseinanderzusetzen.“
Das Staatsarchiv Bamberg ist die staatliche Fachbehörde für alle Fragen des Archivwesens im Regierungsbezirk Oberfranken mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Coburg und des Landkreises Coburg, die erst seit der Volksabstimmung von 1920 zu Bayern gehören. Es verwahrt derzeit rund 26 Kilometer Archivgut bei einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 300 Metern. Im Staatsarchiv ist historisch und rechtlich relevantes Material aus der Zeit von 815 bis in die Gegenwart überliefert, das für Forschung gesichert, erschlossen und bereitgestellt wird.
Im Rahmen der Festveranstaltung wurde die Ausstellung „Staatliches Bauen in Oberfranken – eine Skizze“ eröffnet. Die Ausstellung ist bis 7. Juni 2019 zu sehen (Mo, Do 8.00–16.00 Uhr, Di, Mi 8.00–18.00 Uhr, Fr 8.00–12.30 Uhr), es erscheint ein kleiner Katalog (Verkaufspreis 4 Euro).
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Quelle: Staatsarchiv Bamberg, Pressemitteilung, 25.3.2019