LVR-AFZ fördert Erschließung von Pfarrarchiven im bischöflichen Diözesanarchiv Aachen.
Aachen – Geschichte zum Anfassen: Viele Pfarrarchive im Bistum Aachen reichen mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Sie geben Einblick in die Geschichte der Kirche sowie die Entwicklung von Dörfern und Städten, von Familien, Festen und Krisen. Angesichts der großen Menge an Handschriften, Akten und Kirchenbüchern wird es für die Pfarreien zunehmend schwieriger, geeignete Räume zu finden, die sowohl konservatorische als auch datenschutzrechtliche Anforderungen erfüllen. Immer mehr Pfarreien nutzen daher die Möglichkeit, ihre Pfarrarchive als Depositum dem Bischöflichen Diözesanarchiv des Bistums Aachen zu übergeben – so auch die Pfarrei St. Severin Eilendorf. Sie übergab die Pfarrarchive der ehemaligen Pfarreien St. Severin Eilendorf, St. Apollonia Eilendorf und St. Barbara Rothe Erde. Diese drei ehemals selbständigen Pfarreien bilden seit 2010 die Pfarrei St. Severin Eilendorf.
Abb.: Angekommen im „Gedächtnis des Bistums Aachen“: Über die sichere Lagerung der Pfarrarchive und die Übergabe der Findbücher freuen sich (von links) der Eilendorfer Pfarrer Alexius Puls, Diözesanarchivdirektorin Dr. Beate Sophie Fleck, Referentin für Pfarrarchivpflege Katharina Amfalder sowie Juliano de Assis Mendonça, Archivberater beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) ( Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl).
Erstmals erwähnt wurde die Pfarrei Eilendorf im Jahr 1308 – entsprechend umfangreich ist ihr Archivbestand. Die Akten wurden 2023 und 2024 dem Diözesanarchiv anvertraut. Insgesamt wurden fast 750 Akten, über 500 Fotos, über 250 Karten und Pläne sowie Kirchenbücher bearbeitet. Aufgrund der Fülle der Archivalien übergab das Diözesanarchiv diese an einen externen Dienstleister für die archivarische Erschließung und konservatorische Bearbeitung. Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung des Archivberatungs- und Fortbildungszentrums des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ermöglicht. Aus den über 1500 Dokumenten ist so für jede der drei ehemaligen Pfarreien ein Findbuch entstanden. „Ich bin sehr froh, zu wissen, dass diese wertvollen Archivalien hier im Diözesanarchiv gut, sicher und ordnungsgemäß aufbewahrt werden – und das für die nächsten Jahrhunderte“, freut sich Alexius Puls, Pfarrer an St. Severin in Eilendorf, der die Findbücher nun entgegennahm.
Alle drei Findbücher sind im Archivportal innerhalb der Beständeübersicht des Diözesanarchivs einsehbar.
Im Digitalisierungszentrum des LVR-AFZ wurden die Kirchenbücher zusätzlich digitalisiert und sind nun auf der Plattform Matricula im Internet für jeden Interessierten kostenlos einsehbar.
Das Gedächtnis des Bistums Aachen
Die Pfarrarchive aus Eilendorf und Rothe Erde sind nun nach Abschluss der Maßnahmen im Diözesanarchiv für jeden Forschenden einsehbar. Das Diözesanarchiv mit seinen rund 600 Beständen befindet sich in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße in Aachen. Zu den wichtigsten Beständen gehören neben den zahlreichen Pfarrarchiven die Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariats und des Domkapitels. Weitere Informationen hier.
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Quelle: LVR-AFZ, Pressemeldung, 25.2.2025.