Archiv und Wirtschaft 1/2025

In Kürze erscheint die neueste Ausgabe von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW).

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 1/2025

Vision und Mission der VdW (4)
60. VdW-Jahrestagung vom 25. bis 27. Mai 2025 in München (Programm) (5–6)

AUFSÄTZE

Dominik Erdmann: Auf dem Weg zum partizipativen Archiv – Teilhabe von Mitarbeitenden und Menschen mit Behinderung im Archiv der Fürst Donnersmarck-Stiftung (Berlin) (7–17)
Matthias Wiesmann und Raphaela Ziegler: 150-Jahr-Jubiläum der Zürcher Kantonalbank geht „viral“: Ein Werkstattbericht über das Projekt ZeitReise (18–26)
Nicky Blazejewski: Quellen zur Wirtschaftsgeschichte im Luxemburger Nationalarchiv – als das Unternehmen ins Archiv kam (27–40)

BERICHTE

Fabiano De Pasquale: 57. Jahrestagung des Arbeitskreises der Chemie- und Pharmaarchive am 3. und 4. November 2024 bei der Novartis in Basel: Herausforderung Stabsübergabe – Kontinuität und Wandel im Archiv (41–43)

REZENSIONEN

Dieter Brötel: Kosmopolitische Finanzeliten. Frankfurter Privatbankiers und Privatbanken und ihre transnationalen Netzwerke in der Weltwirtschaft (1850 bis 1914) (Friederike Sattler) (44–45)
Antje Diener-Staeckling u.a. (Hrsg.): Deutsche Archive im digitalen Zeitalter. Partizipation, Offenheit, Transparenz (Brigitta Hafiz) (46–48)
Laura Herr unter Mitarbeit von Yi Liu: „Den Kopf oben behalten“. Der Bankier Eugen Gutmann (1840–1925), hrsg. von der Eugen-Gutmann-Gesellschaft (Thomas Seidel) (48–50)

Rezensionsliste (51–52)
Impressum (56)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Telefon: +49 159 06825241
E-Mail: martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
https://www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft/

Von der Vision zur Realität: 10 Jahre Archion

Eine digitale Reise durch die Vergangenheit.

Vor zehn Jahren, am 20. März 2015, war es soweit: Nach langer Planung und viel Engagement ging Archion online (AUGIAS.Net berichtete). Die Idee war ambitioniert – historische Kirchenbücher aus verschiedenen Archiven digital zugänglich zu machen, um Familienforschung einfacher, schneller und ortsunabhängig zu ermöglichen.

Heute, ein Jahrzehnt später, ist Archion aus der genealogischen Forschung nicht mehr wegzudenken. Mit über 30 Millionen digitalisierten Kirchenbuchseiten hat sich die Plattform zu einer der wichtigsten Quellen für Familienforschende etabliert. Menschen auf der ganzen Welt erforschen mit Archion ihre Familiengeschichte, entdecken ihre Vorfahren – oft mit Überraschungen und bewegenden Erkenntnissen.


Foto: Archion.

Der lange Weg zu einem digitalen Archiv der Personengeschichte
Der Start von Archion war eine Pionierleistung: Ein solches Projekt kommerziell aufzuziehen, erforderte Mut, Weitsicht und starkes Rückgrat. Zudem standen anfangs erst wenige Digitalisate zur Verfügung, und die Vision eines zentralen Portals für Kirchenbücher war noch weit von dem entfernt, was es heute ist. Doch das Projekt wuchs – mit jedem neuen Partnerarchiv, mit jeder neuen Funktion und vor allem mit einer wachsenden, engagierten Community von Forschenden, die Archion mit ihrem Feedback, Anregungen und Wünschen weiterentwickelt haben.

„Wir haben damals mit einer großen Idee begonnen, aber wir wussten, dass sie nur funktioniert, wenn sie stetig wächst und sich kontinuierlich verbessert“, erinnert sich Harald Müller-Baur, Geschäftsführer von Archion. „Dass Archion heute eine der wichtigsten Plattformen für genealogische Forschung ist, verdanken wir nicht nur der Digitalisierung von Millionen Kirchenbuchseiten, sondern vor allem auch dem Vertrauen und der Begeisterung unserer Nutzerinnen und Nutzer.“

Familienforschung im Wandel
Früher bedeutete Familienforschung lange Reisen in Archive, mühsames Blättern in Originalen oder stundenlanges Durchsehen von Mikrofilmen. Dabei war man häufig dem Zeitdruck der Öffnungszeiten ausgesetzt. Heute reicht fast schon ein Klick, um die eigene Familiengeschichte zu entdecken. Doch die Faszination bleibt dieselbe: Ein Name, ein Datum, ein Taufeintrag aus dem 18. Jahrhundert – jedes Dokument erzählt eine Geschichte. Und mit jedem weiteren online zugänglichem Digitalisat wächst das Wissen um die eigene Herkunft.

Die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Die kommenden Jahre werden weitere Digitalisate, weitere Partnerarchive und technische Weiterentwicklungen bringen. „Unsere Mission bleibt klar: Wir wollen historische Dokumente bewahren, sie digital zugänglich machen und so allen Interessierten die Möglichkeit geben, ihre Wurzeln zu entdecken“, sagt Müller-Baur.

Über Archion
Archion ist ein Onlineportal für digitale Kirchenbuchrecherche und wurde 2015 gegründet. Betrieben von der Kirchenbuchportal GmbH, deren Hauptgesellschafter die Evangelische Kirche in Deutschland ist, bietet Archion allen Forschenden weltweit Zugang zu historischen Kirchenbüchern. Ziel ist es, die Familienforschung zu erleichtern und eine nachhaltige Nutzung dieser Quellen zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter www.archion.de

Kontakt:
Kirchenbuchportal GmbH
Balinger Str. 33/1
70567 Stuttgart
E-Mail: info@kirchenbuchportal.de

Quelle: Kirchenbuchportal GmbH, Pressemitteilung, 20. März 2025.

Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 5/2025

In der ersten Ausgabe der „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ des Jahres 2025 findet die sich zum 150. Mal jährende Gründung des ersten Geraer Tierschutzvereins eine besondere Betrachtung.

Ein weiterer Beitrag widmet sich der vor 100 Jahren erfolgten Ausgemeindung der Orte Oberröppisch und Unterröppisch aus dem Stadtgebiet Geras, welche jedoch schon im Jahr 1950 erneut eingemeindet wurden.

Im dritten Aufsatz wird auf die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums Gera mit dem Titel „Abendgruß und Traumsand“ verwiesen, welche die Geschichte des Fernseh-Sandmännchens von 1959 bis heute in den Blick nimmt.

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Herausforderungen und historische Themen rund um die Arbeit des Stadtarchivs.

Der Informationsbrief wird per E-Mail versandt und kann auf der Internetseite im Downloadbereich heruntergeladen werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-214
stadtarchiv@gera.de

Über 1500 Dokumente voller historischer Zeugnisse

LVR-AFZ fördert Erschließung von Pfarrarchiven im bischöflichen Diözesanarchiv Aachen.

Aachen – Geschichte zum Anfassen: Viele Pfarrarchive im Bistum Aachen reichen mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Sie geben Einblick in die Geschichte der Kirche sowie die Entwicklung von Dörfern und Städten, von Familien, Festen und Krisen. Angesichts der großen Menge an Handschriften, Akten und Kirchenbüchern wird es für die Pfarreien zunehmend schwieriger, geeignete Räume zu finden, die sowohl konservatorische als auch datenschutzrechtliche Anforderungen erfüllen. Immer mehr Pfarreien nutzen daher die Möglichkeit, ihre Pfarrarchive als Depositum dem Bischöflichen Diözesanarchiv des Bistums Aachen zu übergeben – so auch die Pfarrei St. Severin Eilendorf. Sie übergab die Pfarrarchive der ehemaligen Pfarreien St. Severin Eilendorf, St. Apollonia Eilendorf und St. Barbara Rothe Erde. Diese drei ehemals selbständigen Pfarreien bilden seit 2010 die Pfarrei St. Severin Eilendorf.


Abb.: Angekommen im „Gedächtnis des Bistums Aachen“: Über die sichere Lagerung der Pfarrarchive und die Übergabe der Findbücher freuen sich (von links) der Eilendorfer Pfarrer Alexius Puls, Diözesanarchivdirektorin Dr. Beate Sophie Fleck, Referentin für Pfarrarchivpflege Katharina Amfalder sowie Juliano de Assis Mendonça, Archivberater beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) ( Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl).

Erstmals erwähnt wurde die Pfarrei Eilendorf im Jahr 1308 – entsprechend umfangreich ist ihr Archivbestand. Die Akten wurden 2023 und 2024 dem Diözesanarchiv anvertraut. Insgesamt wurden fast 750 Akten, über 500 Fotos, über 250 Karten und Pläne sowie Kirchenbücher bearbeitet. Aufgrund der Fülle der Archivalien übergab das Diözesanarchiv diese an einen externen Dienstleister für die archivarische Erschließung und konservatorische Bearbeitung. Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung des Archivberatungs- und Fortbildungszentrums des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ermöglicht. Aus den über 1500 Dokumenten ist so für jede der drei ehemaligen Pfarreien ein Findbuch entstanden. „Ich bin sehr froh, zu wissen, dass diese wertvollen Archivalien hier im Diözesanarchiv gut, sicher und ordnungsgemäß aufbewahrt werden – und das für die nächsten Jahrhunderte“, freut sich Alexius Puls, Pfarrer an St. Severin in Eilendorf, der die Findbücher nun entgegennahm.

Alle drei Findbücher sind im Archivportal innerhalb der Beständeübersicht des Diözesanarchivs einsehbar.

Im Digitalisierungszentrum des LVR-AFZ wurden die Kirchenbücher zusätzlich digitalisiert und sind nun auf der Plattform Matricula im Internet für jeden Interessierten kostenlos einsehbar.

Das Gedächtnis des Bistums Aachen
Die Pfarrarchive aus Eilendorf und Rothe Erde sind nun nach Abschluss der Maßnahmen im Diözesanarchiv für jeden Forschenden einsehbar. Das Diözesanarchiv mit seinen rund 600 Beständen befindet sich in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße in Aachen. Zu den wichtigsten Beständen gehören neben den zahlreichen Pfarrarchiven die Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariats und des Domkapitels. Weitere Informationen hier.

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Tel 02234 9854-0
Fax 02234 9854-202
afz@lvr.de

Quelle: LVR-AFZ, Pressemeldung, 25.2.2025.

Stadt Siegen stellt neue Stadtgeschichte vor

Pünktlich vor Abschluss des Jubiläumsjahres konnte Bürgermeister Steffen Mues am 27. November 2024 die neue offizielle Stadtchronik der Öffentlichkeit vorstellen. Mit „Siegen. Geschichte einer Stadt“ liegt nun die erste zusammenfassende Darstellung der Siegener Stadtgeschichte seit beinahe 150 Jahre vor. Nach modernen, geschichtswissenschaftlichen Kriterien erarbeitet, spiegelt die Publikation den neuesten Stand der Forschung wider.

Auf mehr als 900 Seiten wird unter Auswertung bis dato nicht erschlossener Quellen und durch Einbindung neuen Bildmaterials ein lebendiges Bild der Stadtgeschichte vermittelt. Das Buch nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise über mehr als 800 Jahre von der Vor- und Frühzeit, über das Mittelalter und die Frühe Neuzeit bis in die Gegenwart. In elf Kapiteln widmen sich Fachleute aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen verschiedensten Themen der lokalen Landes-, Sozial-, Wirtschafts-, Religions-, Kultur-, Mentalitäts- aber auch Alltagsgeschichte und zeigen auf, wie die historischen Entwicklungen das Leben der Menschen in Siegen und der gesamten Region bestimmten.

Die neue Stadtgeschichte versteht sich nicht als reines Produkt „von der Forschung für die Forschung“. Die historische Darstellung möchte vielmehr den Blick in die Geschichte der Stadt Siegen für alle Interessierten öffnen. Neben Fachhistorikerinnen und Fachhistorikern sollen Schülerinnen und Schüler, Studierende wie auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen das Werk für ihre spezifischen Perspektiven und Bedarfe nutzen.

Siegen. Geschichte einer Stadt.
Festschrift anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 2024, hrsg. von der Universitätsstadt Siegen, Siegen 2024.
ISBN: 978-3-87707-299-8, 920 Seiten, 49,00 Euro

Die Stadtgeschichte kann nun direkt bei der Verlagsdruckerei Schmidt (www.verlagsdruckerei-schmidt.de bzw. per Mail vds@verlagsdruckerei-schmidt.de ) oder überall im Buchhandel erworben werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Siegen
KrönchenCenter
Markt 25
57072 Siegen

Tel: 0271/404-3086
E-Mail: stadtarchiv@siegen.de

Quelle: Stadtarchiv Siegen, 20.2.2025