Konferenz „Offene Archive – “K(ann) I(ch)? Künstliche Intelligenz“ vom 17. bis 19. Juni in Münster

Das LWL-Archivamt für Westfalen lädt ein.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Sie zur Konferenz „Offene Archive“, die vom 17. bis 19. Juni 2024 in Münster stattfindet, einzuladen. Unter dem Motto „K(ann) I(ch)? Künstliche Intelligenz, Innovationen und Offenheit im Archiv“ organisieren der Arbeitskreis Offene Archive des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) zusammen mit dem LWL-Archivamt für Westfalen die diesjährige Veranstaltung. Die Konferenz richtet sich an alle Menschen aus Kultur-, Gedächtnis- sowie Wissenschaftsbereichen, insbesondere an diejenigen, die sich für offene Kulturdaten und Archivangebote interessieren.


Titel: Dominic Eickhoff x Midjourney 2024, CC BY-SA 4.0

Im Rahmen der Konferenz erwarten Sie zahlreiche Fachvorträge und Workshops zu den Themen elektronische Langzeitarchivierung, Digitalisierung von Archivgut und Integration von Künstlicher Intelligenz in der Archivarbeit. Highlights des weiteren Programms sind Barrierefreiheit, Citizen Science in Archiven und die digitale Präsentation von Archivgut. Unser traditionelles ArchivCamp bietet Ihnen zudem die Möglichkeit, in interaktiven Sessions eigene Ideen einzubringen und direkt zu interagieren. Ergänzt wird das Angebot durch thematische Führungen, einen Abendempfang und eine exklusive Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Offene Archive.

Melden Sie sich bis spätestens 31. Mai 2024 kostenlos über unsere Konferenzwebsite https://archive20.hypotheses.org/offene-archive-2-0-bis-2-2/konferenz-archivcamp-2024 an. Dort findet sich das detaillierte Programm und auch eine Aufstellung unserer Sponsor:innen, denen wir an dieser Stelle herzlich für ihre Unterstützung danken.

Die Konferenz findet im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster statt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch.

Für Anfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das LWL-Archivamt für Westfalen (dominic.eickhoff@lwl.org oder antje.diener-staeckling@lwl.org).

Viel Grüße aus dem Archivamt,
Luisa Goldammer

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax: 0251/591-269
E-Mail: lwl-archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Archivamt für Westfalen, Einladung, 26.4.2024.

Dialog City: Kunstprojekte in europäischen Städten

Neue Publikationsreihe des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.

Mit „News From Home“ ist das erste Heft einer Publikationsreihe rund um das EU-Projekt DIALOG CITY erschienen. In der ansprechend bebilderten Broschüre werden die Ergebnisse des ersten Projektfestivals in Mondovi (Italien, 20. bis 22. Juli 2023) präsentiert.

Im Zentrum stand dabei das Kunstprojekt des niederländisch-neuseeländischen Künstlerpaars Anne Fehres und Luke Conroy: „News From Home“ versteht sich als forschendes und „stadtgeschichtliches“ Kunstprojekt, das im alltäglichen Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Städten wächst. Öffentliches Ergebnis des Kunstprojekts war eine überdimensionale Fotomontage im Zentrum der italienischen Stadt. Sie ist, wie auch viele andere Aspekte des Projektfestivals und der Künstlerresidenz, in der neuen Broschüre zu sehen.

„News from Home“ ist als erstes Heft der neuen Publikationsreihe „DIALOG CITY“ des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg, Wermbachstraße 15, kostenfrei erhältlich. Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar unter https://dialogcity.eu/press-and-social-media/.

Weitere DIALOG CITY-Publikationen aus dem Projekt sind rund um die Projektfestivals in Graz (2024), Montpellier und Aschaffenburg (2025) sowie zum Projektabschluss geplant.

Zum Hintergrund:
Übergeordnetes Ziel des Projektes DIALOG CITY ist, eine sozial inklusive, umweltfreundliche und nachhaltige urbane digitale Umgebung zu schaffen. Dafür basiert DIALOG CITY auf Partnerschaften zwischen kleinen und mittelgroßen Städten in fünf europäischen Ländern und wurde vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg im Jahre 2021 initiiert. Ausgangspunkt war dabei die digital-analoge Digitalstrategie der Stadt Aschaffenburg. In Griechenland, Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland arbeiten Stadtmuseen, Stadtarchive, Kulturorganisationen, urbane Aktivisten und Sozialarchitekten sowie Ausbildungseinrichtungen über einen Zeitraum von vier Jahren zusammen. Inzwischen ist mit der Aschaffenburger Partnerstadt Miskolc ein weiterer europäischer Baustein dazugekommen. Partizipation steht im Mittelpunkt des Projekts, das eine Bürgerarchiv-Plattform (CITIZEN ARCHIVE PLATFORM) und ein innovatives Toolkit zur Zukunftskompetenz (FUTURE LITERACY) umfasst. Festivals dienen als physische und digitale Plattformen, um vielfältige Zielgruppen in den Städten zu erreichen. Ein Residenzprogramm ruft schließlich Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa zu einem Ideenwettbewerb auf, um städtische Interventionen zu entwickeln, die sich mit lokalen oder globalen Themen befassen.

Weitere Informationen zum Projekt unter https://dialogcity.eu/

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 19.4.2024.

„Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“

Sonderausstellung des Stadtarchivs Nordhausen in der Flohburg.

Das Nordhäuser Stadtarchiv veranstaltet zusammen mit der Flohburg | Das Nordhausen Museum zu den diesjährigen Gedenktagen eine nicht alltägliche Sonderausstellung. Sie ist noch bis zum 21.07.2024 in der Flohburg zu sehen.

„Nicht schon wieder!“ stöhnen die einen, „Niemals vergessen!“ mahnen die anderen. Bei wieder anderen löst das Thema nur Langeweile aus, es sei denn neuentdeckte Blindgänger verursachen ihre Evakuierung… Jedoch ist Gedenken keine kleine Sache, denn: Erinnern kann heilen oder schmerzen, verlorenes Gedächtnis kostet jedenfalls neue Opfer. Die richtige Form damit finden muss jede Gesellschaft, jeder Staat, jede Gemeinde in jeder Generation neu. Auch altbewährte Kulturrezepte bleiben davon nicht unberührt…


Foto: Stadtarchiv Nordhausen

So auch in Nordhausen anno 2024. Denn vor 79 Jahren war die Stadt am 3. und 4. April 1945 Ziel von zwei schweren Luftangriffen durch die britische Luftwaffe (Royal Air Force). Ihre Angriffe zerstörten die Stadt und kosteten tausenden Menschen das Leben, unter ihnen vielen Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, die in der Stadt eingesetzt und in der „Boelcke“-Kaserne untergebracht waren. Am 11. April 1945 wurde die Stadt von der US-Armee kampflos besetzt. Diese Tage bedeuteten für Nordhausen das Ende des am 1. September 1939 vom Deutschen Reich begonnenen Zweiten Weltkrieges – und trotz aller Nöte für sehr viele eine Befreiung. Ungeachtet der Zerstörungen – wie in Hamburg, Leipzig, Pforzheim, Kassel, Halberstadt, Plauen … – lässt sich auch in Nordhausen an vielen Stellen das historische Erbe heute noch sehen oder wird sichtbar, wenn es gewürdigt wird. Vom Vergessen bedroht sind – über die Ruinen hinaus – mehr noch die Opfer jener Politiker und Mitmacher, die diesen Krieg unbedingt wollten, ob es sich nun um KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Luftkriegsopfer, Heimatvertriebene, gefallene Soldaten oder einfach Flüchtlinge handelte.

Das Sonderausstellungsplakat, hier in einem Faltblatt erläutert, verweist auf die 15 Standortbeispiele in der Exposition, die historische Abbildungen, digitale Rekonstruktionen, Originaldokumente und aktuelle Vergleichsaufnahmen bieten. Dabei nutzt die Ausstellung Archivalien aus dem Stadtarchiv und US-amerikanischen Institutionen, Objekte des Museumsdepots und von Privaten, digital unterbrochen durch Videos von Nico Schluter, Sohn eines niederländischen „Fremdarbeiters“ in Nordhausen 1945. Die Ausstellung flankiert zum einen die für 2024/2025 erwartete Ergebnispräsentation des seit 2019 laufenden städtischen Forschungsprojektes zu den Luftangriffen auf Nordhausen, das der Stadtrat im Dezember 2018 beschloss. Sie begleitet zugleich die in diesem Frühjahr abzuschließende Neugestaltung des „Ehrenfriedhofs“ und schreibt die 2022 gestartete Webpräsentation zum Thema fort.

Das Stadtarchiv als Kurator lädt – zusammen mit Nico Schluter aus Amsterdam – herzlich zu dieser Ausstellung und zu ihrem Begleitprogramm ein. Tieferschürfende Vorträge finden jeden Monat bis in den Juli 2024 statt. Das Programm dazu finden Sie hier.

Kontakt:
Stadt Nordhausen
Amt für Kultur und Bildung
– Stadtarchiv –
Markt 15
99734 Nordhausen
03631 / 696 450 (Benutzersaal)
03631 / 696 441 (Leitung)
stadtarchiv@nordhausen.de

Quelle: Stadtarchiv Nordhausen, Beitrag von Dr. Wolfram G. Theilemann, 28.3.2024.

75. Westfälischer Archivtag in Dülmen

Thema: „Lösungen finden! Methodische Ansätze archivischer Überlieferungsbildung – bewährte Kooperationsmodelle“.

Am 19. und 20. März kamen mehr als 250 Archivarinnen und Archivare in Dülmen zusammen, wo zum 75. Mal der Westfälische Archivtag stattfand. Das Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatte gemeinsam mit den Archivarinnen und Archivaren ein Programm erstellt, das vor allem Kooperationsmodelle für kleinere Archive in den Mittelpunkt rückte. Hintergrund: Die kommunalen Archive sehen sich immer mehr vor Aufgaben und Herausforderungen gestellt, die sie am besten zusammen angehen und lösen können.

„Gerade die Digitalisierung der Verwaltung erfordert gemeinsames Nachdenken und Handeln“, betont Prof. Dr. Marcus Stumpf, der Leiter des LWL-Archivamts. „Zum Beispiel ist der Schriftverkehr eines Bürgermeisters wichtig für die lokale Geschichte und daher in jedem Fall ins Archiv zu übernehmen. Früher war das einfach, solange die Korrespondenz ordentlich in Leitzordnern abgeheftet wurde. Aber jetzt müssen E-Mails aus E-Mail-Postfächern archiviert werden.“


Abb.: Digitalisierung von Archivgut in der Praxis (Foto: LWL-Archivamt).

Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr, und der Dülmener Bürgermeister Carsten Höwekamp über die Rolle der Archive bei der Aufarbeitung von Unrecht. „Dabei geht es letztlich um Transparenz und Rechtssicherung für Bürgerinnen und Bürger. Das ist ja eine zentrale Aufgabe der Archive“, so Rüschoff-Parzinger. Um die Aufarbeitung von Unrecht ging es auch im Eröffnungsvortrag, in dem Jasmin Hartmann, Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen, anhand von Beispielen aus der Praxis die Arbeit ihrer Einrichtung vorstellte.

Herausforderungen archivischer Überlieferungsbildung standen im Mittelpunkt der Vorträge des ersten Tages. Dr. Max Plassmann, Historisches Archiv der Stadt Köln, plädierte für den Einsatz von Dokumentationsprofilen als Bewertungsgrundlage für die Archivwürdigkeit etwa von Nachlässen und Sammlungen. Kira Knappkötter, Kreisarchiv Soest, stellte ihre Herangehensweise bei der Bewertung und Übernahme von Dateisammlungen am Beispiel der digitalen Fotosammlung der Pressestelle des Kreises Soest vor. Der Vortrag von Thomas Lienkamp M.A., LWL-Archivamt, widmete sich den Herausforderungen der E-Mail-Archivierung und ging dabei insbesondere auf den sog. Capstone-Approach als Bewertungsansatz auf Grundlage von Accounts anstelle von einzelnen E-Mails ein.

Der Nachmittag stand im Zeichen von Diskussionsforen, die sich der Rolle der Heimatvereine, der Bedeutung von Zeitungen in Kommunalarchiven, der Praxis des ersetzenden Scannens und den Anforderungen an die archivische Fortbildung angesichts eines in Wandel begriffenen Berufsbildes widmeten. Abgerundet wurde der erste Tag durch einen Vortrag Dr. Stefan Sudmanns, Stadtarchiv Dülmen, zur Geschichte der Stadt im Kalten Krieg, die durch die gleichzeitige Stationierung deutscher, britischer und amerikanischer Streitkräfte geprägt war.

Am zweiten Tag standen bewährte Formen der Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Schon immer förderte das LWL-Archivamt die Zusammenarbeit vor Ort in regionalen Arbeitskreisen. Die konsequenteste Form der Zusammenarbeit entsteht gerade im Kreis Coesfeld: Dort schließen sich (mit Ausnahme der Städte Dülmen und Coesfeld, die traditionsreiche eigene Archive unterhalten) die kleinen Archive zusammen: Das Archiv des Kreises Coesfeld vergrößert sich entsprechend personell und wird zum Kreiszentralarchiv. Die aktuellen Planungen stellte Schulze Pellengahr in seinem Vortrag vor.

Etabliert in Westfalen ist mittlerweile auch die Langzeitarchivlösung „DiPS.kommunal“ im Verbund des Digitalen Archivs NRW. Kristina Ruppel, LWL-Archivamt, zog in ihrem Vortrag ein Zwischenresümee der bisherigen Schnittstellenarbeit und wies auf die noch bevorstehenden Herausforderungen hin. Ralf Othengrafen, Kreisarchiv Gütersloh, beschrieb am Beispiel des Arbeitskreises der kommunalen Archive des Kreises Gütersloh, wie Zusammenarbeit vor Ort in der Praxis aussehen kann. Dr. Andrea Ammendola, ULB Zentralbibliothek Münster, stellte das Zeitungsdigitalisierungsprojekt zeit.punktNRW vor, an dem sich bislang 108 Institutionen, überwiegend Archive, aus ganz NRW beteiligen.

Abgeschlossen wurde der Archivtag mit einer Aktuellen Stunde, in der Nachrichten aus westfälischen Archiven bekanntgegeben wurden. Interessierte hatten im Anschluss Gelegenheit, bei einem Stadtrundgang mit dem Dülmener Stadtarchivar Sudmann einige Erinnerungsorte der Stadt zu erkunden.

Der 76. Westfälische Archivtag findet am 11. und 12. März 2025 in Gütersloh statt.

Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und Diskussionsforen finden Sie im Archivamtblog.

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax: 0251/591-269
lwl-archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Archivamt für Westfalen, Pressemitteilung, 19.3.2024, Abstracts.

Archiv und Wirtschaft 1/2024

Dieser Tage erschien die neueste Ausgabe der Zeitschrift „Archiv und Wirtschaft“ der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Dabei handelt es sich um den zweiten Teil des Themenhefts „Unternehmen im Nationalsozialismus – aktuelle Beispiele zur Rolle von Unternehmensarchiven bei der Aufarbeitung“.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 1/2024
Themenheft: „Unternehmen im Nationalsozialismus – aktuelle Beispiele zur Rolle von Unternehmensarchiven bei der Aufarbeitung“ – Teil 2

Editorial (3)
59. VdW-Jahrestagung vom 5. bis 7. Mai 2024 in Stuttgart (Programm) (4–5)

AUFSÄTZE
Susan Becker
: Gedenken. Nachdenken. Umdenken. Eine Initiative zur Erinnerungskultur bei BASF (6–15)
Friederike Steensen: Ein Latecomer macht sich auf den Weg: Ein Firmenjubiläum als Katalysator für den Archivaufbau (16–28)
Kathrin Enzel und Martina Nützmann: „Gegen das Vergessen“ – die Auseinandersetzung der Handelskammer Hamburg mit der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus (29–43)

REZENSIONEN
Johannes Bähr
: Carl Friedrich von Siemens. 1872–1941. Unternehmer in Zeiten des Umbruchs (Martin Münzel) (44–48)
Paul Erker: Die chemische Fabrik Joh. A. Benckiser im Nationalsozialismus (Pia Nordblom) (48–51)

Rezensionsliste (53–54)
Impressum (56)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Telefon: +49 159 06825241
E-Mail: martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de