Nach Restitution und Ankauf des Korrespondenz-Nachlasses des deutsch-jüdischen Verlegers, Kunstförderers und Philanthropen Rudolf Mosse und seiner Ehefrau Emilie hat das Landesarchiv Berlin mit der Online-Veröffentlichung des Bestandes begonnen. Seit 9. Juni 2023 ist das neu eingerichtete Onlineportal „Korrespondenz-Nachlass Emilie und Rudolf Mosse“ freigeschaltet, der gesamte Bestand wird in den kommenden Monaten online gestellt.
Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr.275/1-4, Korrespondenz Wilhelm von Bode (Foto: Paul Grönboldt)
Nachdem der Nachlass 2017 als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut restituiert worden war, stand er zunächst im Landesarchiv als Depositum für Forschungsvorhaben – u.a. für die Mosse Art Research Initiative (MARI) – zur Verfügung. Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder sowie der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt konnte das Landesarchiv Berlin schließlich den wertvollen Korrespondenz-Nachlass für das Land Berlin erwerben. Dies sei nur möglich gewesen aufgrund „einer sehr forschungsfreundlichen und entgegenkommenden Position“ der Erben in den USA, wie das Landesarchiv Berlin betont.
Die mehr als 3.500 Briefe, Einladungen, Glückwünsche, Kondolenzen oder Visitenkarten aus der Zeit von 1865 bis 1925 stammen nicht zuletzt von bekannten Persönlichkeiten wie Wilhelm von Bode, Elsa Brändström oder Albert Einstein. Sie spiegeln nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Netzwerke und Lebenswelten der Mosses wider, sondern bieten vielfältige Einblicke in das verlegerische, kulturelle und sozialpolitische Leben Berlins im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr. 589-590, Korrespondenz Albert Einstein (Foto: Paul Grönboldt)
Das Onlineportal des Landesarchivs Berlin ermöglicht mit der digitalen Bereitstellung im Sinne einer transparenten und quellenorientierten Wissensrepräsentation einen umfassenden Zugang und neue Recherchemöglichkeiten für Provenienzforschung, Sammlungsgeschichte und die weltweite Öffentlichkeit.
Die Digitalisate stehen ab sofort unter http://www.landesarchiv-berlin-viewer.de/mosse/ zur Verfügung.
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Quelle: Landesarchiv Berlin, Pressemitteilung, 9.6.2023