Oscar Zügel-Forschungsvolontariat 2.0

Zeugnisse der Migration und des Exils.

Das Museum Zentrum für verfolgte Künste gGmbH in Solingen sucht zum 1. Januar 2023 eine Wissenschaftliche Volontärin bzw. einen Wissenschaftlichen Volontär. Mit dem Oscar Zügel-Forschungsvolontariat wird für zwei Jahre eine Stelle geschaffen, die einem der wichtigsten Vertreter der Sammlung im Zentrum für verfolgte Künste gilt.

Der Nachlass Oscar Zügel (1889-1968) kam 2018 aus Familienbesitz in den Bestand des Zentrums für verfolgte Künste und besteht aus einem künstlerischen und einem dokumentarischen Teil mit 370 Aktenordner voller Fotografien, Briefen, biografischen Dokumenten, sowie Studien, Skizzen, Malmaterialien, Werkzeugen und der Arbeitsbibliothek des Künstlers. Der Werknachlass umfasst 230 Gemälde sowie mehrere Tausende noch nicht gesichtete Grafiken und Zeichnungen. Er beginnt 1918 und endet mit den letzten Artefakten des Künstlers im Jahr 1967.

Alles befand sich über Jahrzehnte hinweg in Zügels spanischem Exil in Tossa de Mar und später in der Wohnung der Tochter Katia Zügels in Balingen. Im Rahmen eines ersten Forschungsvolontariats ließ sich feststellen, dass Katia Zügel durch eigene Recherchen und Hinzufügung von externem Quellenmaterial den primären Bestand Oscar Zügels stark angereichert hat. Nach der bereits erfolgten Basisdokumentation und groben inhaltlichen Strukturierung des Archivs geht es nun unter anderem darum, die verschiedenen Quellen zu identifizieren, Unschärfen und Lücken sichtbar zu machen und für weitere Forschungen zu dokumentieren.

Ein besonderes Spannungsfeld stellen die Migrationen Oscar Zügels ab 1934 zwischen Deutschland, Spanien und Argentinien dar, die Quellen und Informationen den Künstler über mehrere Kontinente hinweg begleiten. Eine kritische Quellenanalyse und eine kulturhistorische und sozialgesellschaftliche Kontextualisierung mit Fokus auf die NS-Zeit und den spanischen und argentinischen Faschismus sind notwendige methodische Grundlage.

Der Werknachlass dagegen wurde zu großen Teilen mit gängigen kunsthistorischen und musealen Methoden erfasst und im Rahmen der Sammlungsforschung aufgearbeitet. Ziel ist es, hier einen künstlerischen Kernbestand des äußerst heterogenen künstlerischen Materials zu definieren und die ausgewählten Werke hinsichtlich ihres Entstehungskontextes, der Ausstellungshistorie und Objektbiografie zu untersuchen. Parallel zur Arbeit am dokumentarischen Nachlass soll der/die zukünftige Forschungsvolontär/-in auch eine museumspraktische Einarbeitung in die Sammlungserschließung und -erforschung erhalten und bei der Inventarisierung und Digitalisierung des grafischen Bestands Oscar Zügels mitarbeiten.

Bewerbungsfrist: 15.10.2022
Voraussetzung für die Besetzung: Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Magister, Master oder Staatsexamen) im Bereich der Kunstgeschichte, Archiv- und Editionswissenschaft oder einer anderen geisteswissenschaftlichen Disziplin.

Links: Nähere Informationen und Ausschreibung

Kontakt:
Zentrum für verfolgte Künste GmbH
Wuppertaler Str. 160
42653 Solingen
Birte Fritsch
Tel.: + 49-212 258 0-18
info@verfolgte-kuenste.de
https://verfolgte-kuenste.com/

Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte

28. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten.

„Wo, wie und mit wem wir wohnen, das prägt uns von den ersten Atemzügen an.“, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Aufruf zur neuen Wettbewerbsrunde. „Wir machen uns ‚vier Wände‘ zu eigen und ‚richten uns ein‘, auch um zu zeigen, wer wir sind oder sein wollen, wem wir uns zugehörig fühlen und wovon wir träumen.“

Der am 1.9.2022 startende Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten hat das Oberthema „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“. Die diesjährige Ausschreibung 2022/23 fordert junge Menschen dazu auf, die Wohnverhältnisse der Vergangenheit und ihre Bedeutung für die Gesellschaft der damaligen Zeit zu erforschen. Die Themen sind dabei denkbar vielfältig: vom mittelalterlichen Wohnen und Arbeiten im Bauernhaus über bürgerliches Wohnen im Biedermeier-Stil des 19. Jahrhunderts bis hin zur Wohnungsnot nach dem 2. Weltkrieg. Wie wurde die Küche das „Reich der Frau“, wohin zogen die sogenannten „Gastarbeiter:innen“ in den 1960er Jahren und warum protestierten Hausbesetzer:innen in den Großstädten?

Vom 1. September 2022 bis zum Einsendeschluss am 28. Februar 2023 sind alle Kinder und Jugendlichen – vom Grundschulalter bis 21 Jahre – eingeladen, zum neuen Thema auf historische Spurensuche zu gehen. Alle Informationen zum Wettbewerb und der aktuellen Ausschreibungen gibt es auf den entsprechenden Seiten der Körber-Stiftung:

Magazin spurensuchen
Die offizielle Ausschreibung, Anregungen zum Thema, methodische Hilfestellungen und Serviceangebote zum Wettbewerb 2022/2023

Aufruf des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier

Wettbewerbsausschreibung
Hier findet man die offizielle Ausschreibung zum aktuellen Geschichtswettbewerb

Projektheft für Schüler:innen
Alle Phasen der Projektarbeit: Das Heft bietet Checklisten, einen Projektplan, einen Kalender und Seiten für Notizen.

Ausschreibungsplakat
Das Plakat zum Wettbewerbsthema 2022/23 „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“

Linkhttps://koerber-stiftung.de/projekte/geschichtswettbewerb/