Drei Förderungen aus Würzburg, Berlin und Bonn für den Weg ins digitale Zeitalter.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg für die Jahre 2023 und 2024 Fördermittel in Höhe von knapp 117.000 € zur Verfügung gestellt. Hiermit soll der für die Aschaffenburger Stadtgeschichte vom 15. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts grundlegende Archivbestand Stadtarchiv Mainzer Zeit komplett digitalisiert werden.
Abb.: Reisen und Übernachten um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Aus einem Verzeichnis der Schildwirtschaften mit festgesetzten Preisen für Übernachtung für die Zimmer und Verköstigung sowie Stallgeld für Pferde, vom 10. August 1749 (Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Bestand Stadtarchiv Mainzer Zeit, Nr. 32)
Geplant ist danach auch die umfassende Online-Verfügbarmachung, wie der zuständige Referent, Bürgermeister Eric Leiderer, betont: „Das Stadtarchiv Mainzer Zeit ist ganz grundlegend für die Erforschung der Stadtgeschichte. Neben dem historischen Stiftsarchiv, das bereits seit einiger Zeit – aufgrund einer Förderung des Freistaats Bayern – teilweise digital im Portal bavarikon verfügbar ist, ist das Stadtarchiv Mainzer Zeit der zweite bedeutende historische Altbestand, der in absehbarer Zeit überall online abrufbar und nutzbar sein wird.“ Leiderer verweist dabei auch auf die früheren finanziellen Unterstützungen für das Stadtarchiv Mainzer Zeit: „Der Bezirk Unterfranken hat über die Unterfränkische Kulturstiftung die Basis gelegt, indem die inhaltliche Aufbereitung gemeinsam mit der Stadt Aschaffenburg gefördert worden ist; die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts hat die konservatorische Vorbehandlung des Stadtarchivs mitfinanziert. Ich danke in beiden Fällen sehr herzlich für diese Unterstützung.“
Wie Aschaffenburgs Archivdirektor Dr. Joachim Kemper ausführt, seien die Erschließung und konservatorische Bearbeitung des Stadtarchivs Mainzer Zeit Voraussetzungen gewesen, um den Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft überhaupt stellen zu können. Kemper: „Der DFG-Antrag war nach wissenschaftlichen Kriterien und mit Blick auf Fragen der Informationswissenschaft in einem mehrmonatigen Prozess im letzten Jahr erarbeitet worden. Wir danken den Unterstützer*innen des Antrags sehr, die im Verlauf des Projekts letztlich auch Kooperationspartner sein werden – angefangen von verschiedenen universitären Lehrstühlen und Professor*innen in Mainz, über Forschungsinstitute, bis hin zu Archiven. Aschaffenburg war vor seiner bayerischen Zeit eine bedeutende Residenzstadt der mächtigen Mainzer Kurfürsten. Es ist ein großes Glück und angemessen, dass die historische Überlieferung der Residenzstadt Aschaffenburg durch die Digitalisierung gesichert und digital verfügbar gemacht werden wird!“
Zum Hintergrund:
Das Projekt „Digitalisierung eines historischen Kernbestandes: Das „Stadtarchiv Mainzer Zeit (SMZ)“ wird seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Programm „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme“ gefördert. Die Digitalisierung wird in den Jahren 2023 und 2024 erfolgen. Die DFG ist die größte fachübergreifende Förderinstitution für die Wissenschaften in Deutschland. Der Etat beträgt jährlich über 3 Milliarden Euro. Die DFG wird größtenteils über die Bundesrepublik Deutschland sowie anteilig auch über Ländermittel finanziert.
Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Telefon: +49 6021 4561050
Telefax: +49 6021 29540
stadtarchiv@aschaffenburg.de
Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 4.8.2022