Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 2/2022

In der Ausgabe 2/2022 der „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ werden einige Jubiläen aus der Geraer Stadtgeschichte in den Blick genommen. Konkret wird auf das 60jährige Bestehen des Geraer Tierparks, auf die Ausrichtung der „13. Allgemeinen deutschen Lehrerversammlung“ in Gera vor 160 Jahren sowie auf die Einführung von Straßennamen in der Stadt vor 210 Jahren eingegangen. Der vierte Beitrag ist der Erinnerung an die einst bei Ernsee befindliche „Diebeseiche“ gewidmet.

Geras Stadtarchivar Ernst Paul Kretschmer (1887-1957) hatte 1933 in den „Geraer Heimatblättern“ über den Namen der einst bei Ernsee befindlichen „Diebeseiche“ berichtet:

„Der Name ist uralt. Daß sich die Frankenthaler Diebesbande (vor 1818) hier versammelt habe und Beratung gehalten habe, ist unsinnig. Der Name, schon 1609 bezeugt, hängt wie viele Namenserklärungen – ich erinnere an Diebeskeller und Diebeswert mit dem slawischen dubica, dub = Eiche zusammen – Stammformen in Taubenpreskeln (Dub = Prosklin = Verhau im Eichwald), vielleicht auch in Dobeneck (Eicheneck) und Debschwitz (urkdl. 1507 Doberschitz) erhalten. Das Wort Eiche ist in Zeiten als man das Dub (daraus: Dieb) nicht mehr verstand, angefügt worden. Die großen Eichen bei Ernsee, etwa 450 Jahre alt, sind immer wieder an Stelle alter Grenzbäume gepflanzt worden. Die Grenzmarkierung ist uralt.“


Abb.: Die sogenannte „Diebeseiche“ bei Ernsee, die also weder Unterschlupf noch Diebesgut von Räubern gewesen ist, musste infolge eines Sturmschadens 1943 gefällt werden. Im Bild: Teile der gefällten Diebeseiche (Quelle: Stadtarchiv Gera, A 0855; Fotograf unbekannt).

Inhalt:

  • 60 Jahre Tierpark im Martinsgrund
  • Die „13. Allgemeine deutsche Lehrerversammlung“ in Gera vor 160 Jahren
  • Die Einführung von Straßennamen in der Stadt Gera im Jahr 1812
  • Briefkasten der Heimatblätter: „Was bedeutete der Name Diebeseiche bei Ernsee?“

Link: Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 2/2022

Kontakt:
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07545 Gera
Tel. 0365/838-2140 bis 2143
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