Anlass für den Bau der römisch-katholischen Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf am Linken Innufer in Innsbruck war ein Gelöbnis der Tiroler Stände (Landschaft) während des Dreißigjährigen Krieges im Winter 1646/47. Im Stiftsbrief vom 1. Februar 1647, der im Original in der Kunstkammer Mariahilf zu besichtigen ist, sind die Verbindlichkeiten, die das Land Tirol damit übernahm, im Detail festgeschrieben. Hofbaumeister Christoph Gumpp der Jüngere (1600-1672) entwarf die Zentralkuppelkirche im Stil des italienischen Frühbarocks. Die erste Heilige Messe konnte im Frühjahr 1648 gefeiert werden, die Weihe fand am Mitte 1660 statt. Die Mariahilfkirche diente bis in die 1720er Jahre als Gotteshaus der Stände. 1853 wurde sie zur Pfarrei erhoben. Das Land Tirol hat bis heute das Patronat inne, weshalb die Kirche „landschaftlich“ genannt wird.
Abb.: Mariahilfkirche in Innsbruck, 11. September 2008 (Von Hafelekar – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4812835)
Die charakteristische Architektur der Mariahilfkirche regte MalerInnen und GrafikerInnen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder dazu an, sich mit dem Sakralbau auseinanderzusetzen. Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck zeigt in der von Dr. Reinhard Rampold kuratierten Ausstellung: „Portraits einer Kirche: Wie Künstler:innen die Mariahilfkirche sehen“ künstlerische Ansichten aus den vergangenen zwei Jahrhunderten. Bis 22. Mai 2022 sind die großteils im Privatbesitz befindlichen Arbeiten in der Badgasse 2 in Innsbruck zu sehen.
Abb.: Darstellung der Mariahilfkirche von Max Spielmann, Öl auf Faserplatte, 1968 (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-1051)
„Zahlreiche Darstellungen der Mariahilfkirche entstanden im 20. Jahrhundert“, erklärt DDr. Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck. „Viele Ansichten der als Votivbau erbauten Kirche konnten in den vergangenen Jahren durch die Pfarre Mariahilf erworben werden. Unter den Künstlerinnen und Künstlern finden sich auch bekannte Tiroler Namen wie Gerhild Diesner oder Max Weiler, aber auch zahlreiche heute weitgehend vergessene Persönlichkeiten wie Alois Burger oder Walter Kühn“, ergänzt Mag.ª Renate Ursprunger vom Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck. Auch verschiedene zeitgenössische Kunstschaffende greifen das Motiv nach wie vor gerne auf. Selbst der verstorbene Altbischof Reinhold Stecher hatte ein künstlerisches Auge auf die Mariahilfkirche geworfen.
Erweiterte Öffnungszeiten:
Ausstellung „Portraits einer Kirche. Wie KünstlerInnen die Mariahilfkirche sehen“ (24.3.-22.5.2022)
Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck ist regulär montags bis freitags, von 9.00 bis 17.00 Uhr, geöffnet. Zusätzlich kann es am Samstag, 2. April, von 10.00 bis 14.00 Uhr und an den Wochenenden 7./8. Mai, 14./15. Mai und 21./22. Mai 2022, von 9.00 bis 17.00 Uhr, besucht werden.
Literatur:
Reinhard Rampold: Die Landschaftliche Pfarre Mariahilf in Innsbruck. Geschichte – Kunst – Kultur, Tyrolia, Innsbruck-Wien 2020.
Kontakt:
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Badgasse 2
(Barrierefreier Zugang über Herzog-Friedrich-Straße 3)
Tel.: +43 512 5360 1400
post.stadtarchiv@innsbruck.gv.at
https://www.innsbruck.gv.at/stadtmuseum
https://www.innsbruck.gv.at/stadtarchiv
Quelle: Innsbruck informiert, 24.3.2022; Art. Mariahilfkirche (Innsbruck), in: Wikipedia, 31.3.2021; Art.: Landschaftliche Pfarre Mariahilf, in: Landtag Tirol, Wissenswertes & Service, o.D.