Das „Corona-Archiv“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Es handelt sich beim coronarchiv – so die selbstgewählte Schreibweise – um ein offenes Onlineportal, zu dem alle beitragen können und das allen zugänglich ist. Ziel des Corona-Archivs ist die fortlaufende Sammlung, Archivierung, Kontextualisierung und langfristige Bereitstellung von persönlichen Erinnerungen und Fundstücken zur „Corona-Krise“. Innerhalb eines Jahres sei das coronarchiv zu einer der weltweit größten digitalen Sammlungen zur Pandemie geworden, heißt es auf der Projektwebseite der Universität Hamburg.
»Abstandsregelungen, Ansteckungsrisiken, Ausgangsbeschränkungen – das Coronavirus verändert unseren Alltag, unser Arbeiten und unser Zusammenleben grundlegend. Schon 2020 wurden die Pandemie und ihre Folgen als historisch gekennzeichnet. Bislang ist ungewiss, wann und vor allem wie es „danach“ weitergehen soll. Obwohl Corona jede:n angeht, so sind doch alle ganz unterschiedlich davon betroffen. Und alle gehen ganz unterschiedlich damit um.
Eine vielfältige Gesellschaft braucht vielfältige Erinnerung. Wir wissen, wie ungleich und sozial bedingt die Überlieferung der Vergangenheit häufig ist. Nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, dass wir schon heute damit beginnen, die diversen Stimmen und Erfahrungen rund um Corona zu sammeln und zu archivieren. Denn irgendwann wird die Pandemie vorbei sein. Wie dann von der „Corona-Krise“ gesprochen und über sie gedacht wird, hängt wesentlich davon ab, welche Zeitzeugnisse erhalten sein werden. Durch eine möglichst vielfältige Dokumentation der Gegenwart möchte das coronarchiv auf lange Sicht zur Pluralität und Diversität zukünftiger Erinnerung beitragen.«
Die Projektwebseite lädt dazu ein, persönlichen Corona-Erfahrungen zu teilen und beantwortet entsprechende Fragen zur Mitwirkung:
Wer kann zum coronarchiv beitragen?
Das coronarchiv lebt von Freiwilligen, die in ihrem Umfeld nach Geschichten und Objekten suchen und diese hochladen, die helfen, die Plattform und ihre Inhalte in andere Sprachen zu übersetzen und das Projekt in den sozialen Medien bekannt zu machen.
Was darf ich hochladen und was passiert mit meinen Beiträgen?
Das coronarchiv ist ein offenes Archiv, das von der Vielfalt seiner Beiträge lebt: Dies können alle digitalen Medien sein – sofern die Urheberrechte dafür bei den Beiträger:innen liegen bzw. keine Rechte Dritter verletzt werden: Von Texten, wie Tagebücher, Briefe, E-Mails, Gedichte, Einkaufszettel, Einsatzberichte, Aushänge, Warnhinweise, Verordnungen über Fotos, Zeichnungen, Bilder, Videos, Chats und Social Media Posts bis hin zu Sprachnachrichten, Songs und Lesungen.
Beiträge sollen nur über die Website eingereicht werden. Aus Gründen des Datenschutzes und des Urheberrechts dürfen keine Beiträge gespeichert und veröffentlicht werden, die über die Social-Media-Kanäle oder per Mail eingegangen sind.
Sammelt ihr auch richtige Objekte und Ausstellungsstücke?
Nein, es handelt sich um ein rein digitales Projekt. Wenn du „analoge“ Objekte hast, die du gern einem Museum übergeben möchtest, wende dich gerne an unsere Kooperationspartner. Bitte beachte die jeweiligen Sammlungsschwerpunkte und kontaktiert die Einrichtungen gern vorab!
Wer steckt hinter dem coronarchiv?
Das coronarchiv ist ein Kooperationsprojekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen und wird von den vier Historikern Prof. Dr. Christian Bunnenberg, Prof. Dr. Thorsten Logge, Benjamin Roers und Nils Steffen geleitet. Sie werden unterstützt durch ein Team aus Mitarbeiter:innen und studentischen Hilfskräften sowie einen wissenschaftlichen Beirat.
Kooperationspartner Darmstadt
In Kooperation mit dem coronarchiv ruft auch das Stadtarchiv Darmstadt alle Darmstädterinnen und Darmstädter dazu auf, ihre Eindrücke der Pandemie für ein besseren Verständnis der momentanen Lage und des Lebens in Darmstadt digital auf darmstadt.coronarchiv.de zu teilen.
Im Stadtarchiv Darmstadt ist darüberhinaus auch die Abgabe von analogen Dokumenten möglich. Auch das Hessische Landesarchiv nimmt derartige Zusendungen für die übrigen Städte und Gemeinden in Hessen an. Weitere Informationen gibt es im DAblog: https://dablog.hypotheses.org/11410.
Link: Beitrag einreichen
Kontakt:
Projekt „coronarchiv“
Prof. Dr. Thorsten Logge
Fachbereich Geschichte | Public History
Universität Hamburg
Überseering 35
22297 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9061
Fax: +49 40 42838-3955
thorsten.logge@uni-hamburg.de