Auch Leitung des Stadthistorischen Zentrums Bonn besetzt.
Dr. Yvonne Leiverkus hat im März 2022 die Leitung von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek in Bonn übernommen. Die langjährige Stellvertreterin von Dr. Norbert Schlossmacher rückt damit an die wissenschaftliche Leitungsspitze. Bonns Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Bönninger überreichte Dr. Leiverkus am 7.3.2022 ein Schreiben der Oberbürgermeisterin Katja Dörner zur Bestellung als Stadtarchivarin und gratulierte zu der neuen Position.
Dr. Yvonne Leiverkus ist neben archivfachlichen Aufgaben, zum Beispiel der Betreuung von Nachlassgeberinnen und -gebern oder qualitätssichernden Maßnahmen, wie der Festlegung von Standards, verantwortlich für den Bereich der Digitalisierung sowie für das Einrichten eines digitalen Langzeitarchivs für die Stadt Bonn. Auch wissenschaftliche Publikationen und die Vermittlungsarbeit werden weiterhin von ihr wahrgenommen.
Abb.: Dr. Yvonne Leiverkus ist neue Leiterin des Stadtarchivs und der Stadthistorischen Bibliothek (Foto: Stadt Bonn).
Von Beginn an begleitet Leiverkus das Projekt ‚Um- und Neubau des neuen Standortes des Stadtarchivs in der ehemaligen Pestalozzischule‘. „Ich freue mich darauf die anstehenden Zukunftsprozesse im Stadtarchiv zu steuern und auf eine starke stadthistorische Präsenz am künftigen Standort. Dieser wird Bürger*innen, Initiativen und Forscher*innen erweiterte Möglichkeiten geben Geschichte zu erforschen, zu erfahren und zu erleben. Zukünftig möchte ich die digitale Präsenz und Vernetzung des Stadtarchivs und der Stadthistorischen Bibliothek weiter ausbauen und so die wertvollen Bestände sichtbarer und zugänglicher machen“, sagt Dr. Yvonne Leiverkus.
Das Stadtarchiv Bonn ist, wie Stadtmuseum und Gedenkstätte, ein Institut im neuen Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen, das organisatorisch zum Kulturamt gehört und seit 1.3.2022 von Dr. Philipp Hoffmann geleitet wird. Unter dem Dach des stadthistorischen Zentrums möchte Dr. Leiverkus die Vernetzung mit lokalen, regionalen und internationalen Partnern ausbauen.
Die 46-Jährige studierte Geschichte und Romanistik in Düsseldorf und promovierte zu einem spätmittelalterlichen Thema. Nach mehrjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte absolvierte sie das Archivreferendariat für die Laufbahn des höheren Archivdienstes beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen und an der Archivschule Marburg.
Seit 2009 war sie stellvertretende Leiterin im Bonner Stadtarchiv. Neben Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Geschichte hat sie sich mit unterschiedlichen Aspekten der Bonner Stadtgeschichte beschäftigt, zuletzt mit der Rezeption von Beethovens Tod in Bonn und mit einem Ablassbrief für das Benediktinerinnenkloster in Vilich aus dem Jahr 1329. Dr. Leiverkus habe in ihrer bisherigen Wirkungszeit entscheidende Weichen für die Zukunftsfähigkeit des Stadtarchivs im Bereich analoge und digitale Schriftgutverwaltung sowie der Sicherung der laut Archivgesetz NRW aufbewahrungspflichtigen Unterlagen und Kulturguts gestellt.
Dr. Philipp Hoffmann übernahm am 1.3.2022 die Leitung des unter dem Dach des Kulturamtes neu geschaffenen Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen. Seit Juni 2021 war er Leiter des Bonner Stadtmuseums. Im neuen Zentrum werden die individuellen Schwerpunkte und Profile der drei Institute Stadtarchiv, Stadtmuseum und Gedenkstätte weiterentwickelt und Querschnittsaufgaben gemeinschaftlich umgesetzt.
Abb.: Dr. Philipp Hoffmann leitet das Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen (Foto: Stadt Bonn).
„Durch die Gründung des Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen werden wir das kulturelle Erbe unserer Stadt nachhaltig stärken. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die noch engere Zusammenarbeit mit den Instituten der Stadtgeschichte“, sagt Dr. Hoffmann zu seiner neuen Aufgabe.
Die Sport- und Kulturdezernentin der Stadt, Dr. Birgit Schneider-Bönninger, freut sich über den Start des Zentrums unter der neuen Leitung: „Herr Dr. Hoffmann hat, seit er die Leitung des Bonner Stadtmuseums übernommen hat, mit großem Elan und hoher Kompetenz gezeigt, dass er in der Lage ist, die Institute, die sich mit dem historischen Erbe der Stadt befassen, gemeinsam mit den wissenschaftlichen Leitungen in die Zukunft zu führen und weiter für die Stadtgesellschaft zu öffnen.“
Dr. Philipp Hoffmann ist 1986 in Köln geboren, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Nach dem Studium der Geschichte, Politik und Soziologie in Bonn und Wien sowie seiner Promotion zur Wirtschaftsgeschichte Kölns im 20. Jahrhundert, war er zunächst Mitarbeiter im Kölnischen Stadtmuseum für die verknüpfte Digitalisierung musealer und archivischer Überlieferungen. Weitere berufliche Stationen waren am Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn sowie im Technikum und Archiv der Deutz AG. Zudem war er als kulturpolitischer Referent tätig.
Vor seinem Wechsel auf die Selle des Leiters des Bonner Stadtmuseums zum 1. Juni 2021, war er wissenschaftlicher Referent der Abteilung für Kölnisches Brauchtum im Kölnischen Stadtmuseum und dort seit Januar 2020 deren Abteilungsleiter. Im Stadtmuseum Bonn startete er mit der Neukonzeption, Bürgerbeteiligungen sowie mit dem Aufbau des neuen Workshop- und Ausstellungsraumes studio_bnx.
Für das Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen sieht Dr. Philipp Hoffmann in den kommenden Jahren vor allem vier Leitprojekte, die in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen der Institute umgesetzt werden sollen:
- Der anstehende Umzug und die inhaltliche Neuaufstellung von Stadtarchiv/Stadthistorischer Bibliothek, Gedenkstätte/ NS Dokumentationszentrum und Stadtmuseum.
- Die Digitale Transformation aller Institute auf Grundlage einer digital-analogen Strategie.
- Der Ausbau von übergreifenden, ganzheitlichen Bildungs- und Vermittlungsprogrammen sowie
die Etablierung agiler Strukturen und innovationsfördernder Prozesse. - Durch diese ersten Leitprojekte sollen Querschnittsaufgaben gebündelt und Synergien geschaffen werden.
Hierzu braucht es maßgeschneiderte Lösungen, die die spezifischen Aufgaben der einzelnen Institute berücksichtigen. Hinzu kommt der Start des Projektes „Aktive Erinnerungskultur“, das als Koordinierungsstelle im Zentrum angesiedelt ist.
Innerhalb des Zentrums arbeiten alle drei Institute weiterhin mit eigener wissenschaftlicher Leitung. Die Leitung des Stadtmuseums Bonn wird zeitnah öffentlich ausgeschrieben.
Kontakt:
Stadtarchiv/Stadthistorische Bibliothek Bonn
Stadthaus
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Tel.: 0228 774688
stadtarchiv@bonn.de
Quelle: Stadt Bonn, Pressemitteilung, 7.3.2022; Stadt Bonn, Pressemitteilung, 1.3.2022