Ausstellung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs und des Museums Viadrina in Frankfurt (Oder).
Das Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam und das Museum Viadrina in Frankfurt (Oder) zeigen vom 25. Februar bis zum 15. Mai 2022 im Museum Viadrina – Junkerhaus die Sonderausstellung „Jute, Häuser, Republik. Der Industrielle und Sozialreformer Max Bahr (1848–1930)“. Die zweisprachige Ausstellung (deutsch-polnisch) thematisiert das unternehmerische und soziale Wirken von Max Bahr, der das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in der Frankfurter Partnerstadt Gorzów maßgeblich prägte.
Abb.: „Jute, Häuser, Republik“. Der Industrielle und Sozialreformer Max Bahr (1848-1930) aus Landsberg an der Warthe.
Max Bahr aus Landsberg an der Warthe (heute Gorzów Wielkopolski) hat auch die Geschichte Brandenburgs um die Wende zum 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Als Kaufmann baute er die Herstellung von Jute-Produkten aus. Ab 1905 war er mit seiner Jutefabrik einer der größten Arbeitgeber der Region. Seine geschäftlichen und persönlichen Kontakte reichten in alle Welt und brachten Bahr bis nach Amerika und Indien.
Max Bahr baute Hunderte Arbeiterwohnungen, ein Volksbad und das Volkswohlfahrtshaus als Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Als Sozialreformer setzte er sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen seiner Arbeiterinnen und Arbeiter, für mehr Chancengleichheit und für die gesellschaftspolitische Förderung von Frauen ein.
Von 1919 bis 1924 wirkte Max Bahr als Abgeordneter des Wahlkreises Frankfurt (Oder) für die sozialliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) in der Weimarer Nationalversammlung und im deutschen Reichstag. Bis zu seinem Tod 1930 blieb er ein entschlossener Verteidiger der Republik.
Abb.: Blick in die Ausstellung
Die Ausstellung „Der Industrielle und Sozialreformer Max Bahr (1848-1930)“ ist ein Projekt des Brandenburgischen Landeshauptarchivs in Partnerschaft mit der Woiwodschafts- und Stadtbibliothek Zbigniew Herbert in Gorzów Wielkopolski. Erster Standort war Gorzów Wielkopolski, ehemals Landsberg an der Warthe (weitere Standorte in Polen und Brandenburg sind geplant). In 16 Themenmodulen veranschaulicht die Ausstellung anhand neuer Quellenfunde, wie der Unternehmer Wirtschaft, Politik und Alltag der Menschen veränderte – stets am Wohl der Vielen orientiert.
„Max Bahr hat sich zielstrebig hochgearbeitet, vom Kaufmannssohn aus der Provinz zum Unternehmer von nationaler Bedeutung“, erklärt Falko Neininger, Referatsleiter im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, der die Ausstellung auf den Weg gebracht hat. „Vom brandenburgischen Landsberg aus etablierte er weltumspannende Kontakte. Er war neugierig, offen und unerschrocken. Wir denken, dass sein unternehmerischer Erfolg, sein soziales Engagement und seine Einsatzbereitschaft für Demokratie und Dialog neue Beachtung verdienen und freuen uns deshalb sehr, dass diese Ausstellung nun in Frankfurt (Oder), in der Stadt der Brückenbauer, zu sehen ist.“
Info:
„Der Industrielle und Sozialreformer Max Bahr (1848-1930)“
Ausstellung im Museum Viadrina – Junkerhaus
25. Februar bis 15. Mai 2022
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 11–17 Uhr
Programm und Führungen
2. März 2022, 15.30 und 16.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung
18 Uhr: Abendvortrag mit Dr. Falko Neininger (BLHA)
15. Mai 2022: Internationaler Museumstag
11 und 15 Uhr: deutsch-polnische Führung durch die Ausstellung mit Dr. Falko Neininger und Robert Piotrowski
Link: Flyer zur Ausstellung
Kontakt:
Museum Viadrina
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11
15230 Frankfurt (Oder)
Tel. 0335 / 40 15 6-10 (Sekretariat): 8 bis 14 Uhr
Tel. 0335 / 40 15 6-29 (Ausstellung, Kasse): 11 bis 17 Uhr
Fax. 0335 / 40 15 6-11
kontakt@museum-viadrina.de
http://www.museum-viadrina.de
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Am Mühlenberg 3
14476 Potsdam
Telefon: +49 (0) 331 5674-0
Telefax: +49 (0) 331 5674-212
poststelle@blha.brandenburg.de
https://blha.brandenburg.de
Quelle: BLHA, Ausstellungseröffnung, 24.2.2022