Olympische Spiele Innsbruck 1964

Am 4.2.2022 begannen die XXIV. Olympischen Winterspiele, die bis zum 20.2.2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen werden. Die Olympischen Winterspiele in Peking sind begleitet von Diskussionen über Vergabekriterien für Olympiaden, über die Menschenrechtslage in China und über den schmalen Grat zwischen „diplomatischem Boykott“ und der Lage der Sportlerinnen und Sportler, die lange auf diesen Höhepunkt hingearbeitet haben.

Olympische Winterspiele werden als Teil der Olympischen Spiele seit 1924 ausgetragen. Bis 1992 fanden die Winterspiele im selben Jahr wie die Olympischen Sommerspiele statt, seit 1994 im zweijährigen Wechsel mit den Olympischen Sommerspielen. Das Österreichische Staatsarchiv Wien widmet seine „Archivale des Monats Februar 2022“ den IX. Olympischen Winterspielen, die vom 29. Januar bis 9. Februar 1964 in Innsbruck, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Tirol, ausgetragen worden sind.

Innsbruck hatte sich bei der Vergabe der Olympischen Winterspiele im Juni 1959 deutlich gegen die Mitbewerber Calgary und Lahti durchsetzen können. Die organisatorischen Vorbereitungen begannen bereits im Jahr 1960, wobei man sich nur bedingt am Austragungsort der Spiele dieses Jahres orientieren konnte. Squaw Valley im US-Bundestaat Kalifornien war ein eigens für die Durchführung olympischer Wettkämpfe geschaffenes Dorf und deshalb mit den Herausforderungen, vor denen Innsbruck als Stadt stand, kaum vergleichbar. Wesentlich weitere Wege zwischen dem olympischen Dorf und den teilweise noch zu errichtenden Sportstätten waren nur ein Punkt, den es zu berücksichtigen galt. Ein Bulletin aus dem Jahr 1962 mit einem Bericht des Organisationskomitees über den Verlauf der Vorbereitungen sowie der weitgehend abgeschlossenen Bauarbeiten und ein Musterplakat mit Informationsprospekten dokumentieren die zu diesem Zeitpunkt bereits feststehende Werbelinie und sind in einem Akt des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau enthalten und hier zu sehen.

Was die Technik betrifft, waren es revolutionäre Spiele. Erstmals wurden die Zeiten bei den alpinen Schibewerben in Hundertstelsekunden gemessen, was durch eine Kooperation mit der Firma IBM, welche die technischen Mittel für die gesamte Erfassung und Verarbeitung der Resultate zur Verfügung stellte, möglich gemacht wurde. Weitere Neuerungen zu vorangegangenen Winterspielen waren unter anderem, dass das olympische Feuer erstmals im antiken Olympia entzündet wurde und Rodelbewerbe ins Programm aufgenommen worden waren. Die Spiele selbst konnten trotz eklatanten Schneemangels und eines Anfang Februar 1964 aufkommenden Föhns komplett durchgeführt werden. An den 34 Wettbewerben, um sieben mehr als in Squaw Valley 1960, nahmen 1091 Athletinnen und Athleten (199 Damen und 892 Herren) in zehn Disziplinen teil.


Innsbruck 1964 Offizieller Film | IX Olympic Winter Games, Innsbruck 1964

Kontakt:
Österreichisches Staatsarchiv (Zentrale)
Nottendorfer Gasse 2
1030 Wien
Tel: +43 1 79540 640115
oesta@oesta.gv.at
https://www.oesta.gv.at

Quelle: Österreichisches Staatsarchiv, Archivale des Monats Februar 2022, (Dieter Lautner); Signatur: ÖStA/ADR, Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau, Signatur 425, Grundzahl 170822-25/1962

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