Das Netzwerk Erinnerungskultur im Landkreis Verden besteht seit 2014. Es widmet sich der Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Verden. Jetzt hat es auch ein Logo, das im Rahmen eines Schülerwettbewerbs entworfen wurde. Das Logo wird künftig auf der Internetseite sowie auf allen mit dem Netzwerk in Verbindung stehenden Projektpublikationen – vom Flyer bis zur Informationstafel – zu sehen sein.
Das Logo ist das Ergebnis eines Anfang 2020 initiierten Wettbewerbs, zu dem gezielt Schülerinnen und Schüler von Schulen aus dem Landkreis Verden aufgerufen waren. Aus den mehr als 30 eingereichten Entwürfen kürte die Lenkungsgruppe des Netzwerks die ersten drei Plätze. Auf Grund der pandemischen Lage konnten die Gewinnerinnen und Gewinner erst jetzt zur Preisverleihung ins Kreishaus eingeladen werden.
Abb.: Logowettbewerb Netzwerk Erinnerungskultur. Im Bild: Kreisarchivar Dr. Florian Dirks (links) und Jury-Mitglied Maria Schmidt (rechts), Schulleiterin der IGS Oyten, mit den Erst-, Zweit- und Drittplatzierten (von links nach rechts). (Foto: Landkreis Verden)
Den ersten Preis haben Marlen Berger und Robin van Ravenstein, beide Schülerinnen in der Oberstufe des Domgymnasiums Verden, gewonnen. Ihr Entwurf überzeugte die Jury am meisten, weil er die vielfältigen Facetten der Erinnerungskultur abbildet. Platz zwei ging an Naila Buse und Anna Röder, beide inzwischen am Domgymnasium. Ihr Entwurf gefiel der Jury wegen der liebevollen Aufmachung und des gewählten Mottos “Vergangenheit verbindet. Zukunft macht stark!“. Den drittplatzierten Entwurf entwarfen Malek Hamza und Niklas Herrmann, die vor einem Jahr noch die Oberschule Verdener Campus besuchten und jetzt in Ausbildung sind. Ihr Entwurf verknüpft den Namen des Netzwerks mit dem Projekt Stolpersteine.
Im Rahmen der Preisübergabe erläuterten die Teams noch einmal selbst ihre Motivation. „Alle drei Gewinnerteams zeichnet aus, dass sie aus eigener Initiative und ohne weitere Anregung durch Lehrkräfte am Wettbewerb teilgenommen haben“, betont der Verdener Kreisarchivar Dr. Florian Dirks, der die Urkunden und Sachpreise überreichte. Die Teams, so Dirks, hätten dabei großes Interesse an regionaler „Geschichte zum Anfassen“ gezeigt. Die Ereignisse der NS-Diktatur hätten eben auch hier bei uns stattgefunden und nicht nur im weit entfernten Berlin, in München oder im europäischen Ausland.
Für Anfang Juli 2022 plant das Netzwerk Erinnerungskultur bereits eine große Veranstaltung, in der das in Bremerhaven entwickelte und mit dem Hildegard Hamm-Brücher-Preis 2017 ausgezeichnete Projekt „Tag der Stadtgeschichte“ vorgestellt werden wird. In dem Projekt spüren Schülerinnen und Schüler der eigenen Vergangenheit nach und decken auf, an welchen Orten in ihrer Stadt sich historische Ereignisse zugetragen haben.
„Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind keine abstrakten Themen für Geschichtsbücher, sondern sie haben sich auch in den Häusern, auf den Straßen und Plätzen vor Ort zugetragen“, erklärt Kreisarchivar Dirks. Diese „Orte der Diktatur“ werden am Tag der Stadtgeschichte aufgesucht. Interessierte können sich über die jeweiligen Ereignisse informieren, um fortan mit einem anderen, aufmerksameren Blick durch ihre Stadt zu gehen.
Kontakt:
Netzwerk Erinnerungskultur im Landkreis Verden
– Lenkungsgruppe –
Kreisrätin Regina Tryta
Tel. 04231 15-223
Dörte Lübkemann
Fachdienst Kultur
Tel. 04231 15-313
erinnerungskultur@landkreis-verden.de
Kreisarchiv Verden
Dr. Florian Dirks
Kreishaus, Zimmer 0160a (Eingang Ost, EG)
Lindhooper Straße 67
27283 Verden (Aller)
Telefon: 04231 15-200
kreisarchiv@landkreis-verden.de
Florian-Dirks@landkreis-verden.de
Quelle: Landkreis Verden, Pressemitteilung, 2.11.2021