Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte 2021

Preisverleihung im Rahmen des Industriekulturabends „Exil aus Berlin“.

Zum vierten Mal wird der Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte verliehen. 2021 erhält Nathalie Scholl von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) den Preis, der unter der Schirmherrschaft von Christoph Stölzl, ehemaliger Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur und jetziger Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar sowie Gründungsdirektor des Berliner Exilmuseums, am 5.11.2021 übergeben wird. Den Rahmen bildet der 26. Industriekulturabend „Exil aus Berlin“.

Der vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. mit 1.000 Euro dotierte Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte 2021 geht an Nathalie Scholl für die im Studiengang Museumskunde an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin vorgelegte Bachelor-Arbeit mit dem Titel „Erforschung und digitale Vermittlung der Geschichte der Argus-Motoren-Gesellschaft mbH am Standort Berlin-Reinickendorf“.

Stellvertretend für die Jury des BBWA-Beirates würdigt Prof. Dr. Dorothee Haffner, HTW Berlin, die eingereichten Arbeiten, die den Erkenntnis- und Wissenstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlin-Brandenburgs vertiefen und bereichern. „Diesem Anspruch haben sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Wettbewerb gestellt und mit ihren eingereichten Beiträgen einen spezifischen Teil der Vergangenheit erschlossen und damit auch einen Beitrag dafür geleistet, wie wir die Zukunft gestalten können.“

Industriekulturabend „Exil aus Berlin“
Das Warenhaus Wertheim am Leipziger Platz war einst das größte Europas. Dabei hatte sich diese Betriebsform in Deutschland erst spät entwickelt. Der Sohn der Familie Wertheim, Georg, führte im 19. Jahrhundert erstmals völlig neue Geschäftsprinzipien ein. Massenprodukte wurden zu günstigen Preisen in einem repräsentativen Rahmen angeboten, was den Kundinnen und Kunden gut gefiel und die Expansion  beförderte. Die Unternehmensgeschichte ist untrennbar mit der Familiengeschichte verbunden. So musste sich die jüdische Familie beständig mit antisemitischen Anwürfen auseinandersetzen. Doch das Unternehmen konnte seine starke Stellung, allen Anfeindungen zum Trotz, noch ausbauen. Der ohnehin schwierige Übergang zur nächsten Generation wurde durch den Machtantritt der Nationalsozialisten überschattet. Während die drei familienbezogenen Geschäftsführer in Deutschland starben, versuchten sich ihre Geschwister und deren Kinder in der Emigration zu behaupten.

Das geplante Exilmuseum Berlin wird die Personen mit ihren individuellen Lebensgeschichten in den Mittelpunkt stellen, die ihr Heimatland wegen der NS-Herrschaft verlassen mussten. Sie sind die Akteure und Träger der Exilgeschichte. Das Museum wird die Erfahrung des Exils in bestimmten Motiven und Themen nachspüren und historische Hintergründe verständlich machen.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen, Geschäftsführer
Eichborndamm 167, Haus 42
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
http://www.bb-wa.de

Quelle: BBWA, Pressemitteilung, 18.10.2021

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