Sommerzeit… Ausflugszeit! Wer konnte, nahm eine Kamera mit. So entstanden viele Gruppenfotos von Ausflugsgesellschaften verschiedener Vereine oder Belegschaften, die auf dem ein oder anderen Weg Aufnahme auch in die Bestände des Stadtarchivs Bruchsal gefunden haben.
Während im Kaiserreich noch ausladende Damenhüte und korrekte Dreiteiler vorherrschten, ist in der Weimarer Republik der legere Reformkleidungsstil im Mainstream angekommen. Odenwaldclub und Pfadfinder waren mit ihren familiären und zwanglosen Vereinsausrichtungen da ganz im Zeitgeist. Leider ist nur einer der Abgebildeten auch mit Namen überliefert: Unter dem obigen Bild des Odenwaldclubs auf einer Wanderung nach Schriesheim von 1929 ist vermerkt „Robert Bohn beim Kopfstand“.
Mitarbeiter der Vereinigten Eisenbahn-Signalwerke (VES) holten ihre Fahrräder und Spazierstöcke raus und organisierten Tagesausflüge, auf denen auch die Ehepartnerinnen mit von der Partie waren (Foto oben). Über spätere Mitarbeitergenerationen haben sich die Fotos aus der Zeit der Jahrhundertwende von Ausflügen zur Burg Trifels oder der Wanderung nach Sinsheim überliefert (Bildnachweis: beide Fotos oben stammen aus dem Stadtarchiv Bruchsal). Zwanzig Jahre später ist von den steifen Hüten und Korsetts der Damen nur noch wenig geblieben… die Ideen der Lebensreformbewegung, die legere Reformkleidung und Freizeitgestaltung im Freien für alle Geschlechter vertrat, waren in der Weimarer Republik im Mainstream angekommen.
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Quelle: Stadtarchiv Bruchsal, Archivale des Monats August 2021; Urlaubsgruß des Stadtarchivs Bruchsal