Am 1. September 1939 wurden Straßburg und das Grenzgebiet entlang des Rheins, der Pfalz und der Saar evakuiert. Nach dem „Sitzkrieg“ marschierte die deutsche Armee in Frankreich ein, dessen rasche Niederlage am 22. Juni 1940 zur Unterzeichnung eines Waffenstillstands führte. Das Elsass und die Mosel wurden de facto vom „Dritten Reich“ annektiert.
Die Straßburger, die im Sommer 1940 zurückkehrten, erhielten den Slogan: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer. Die befreiten Elsässer erinnern sich an den Führer! Heil Hitler!“. Für die Nazis wurde das Elsass durch Hitler „befreit“, der sein Ziel verfolgte, alle germanischen Bevölkerungsgruppen in einem Reich zu vereinen, das tausend Jahre dauern würde.
Aber was deckt dieser Slogan ab? Eine Realität, die irgendwie akzeptiert wird? Offenes und massives Festhalten am Nationalsozialismus? Welcher Widerstand, welcher Überlebensreflex waren möglich?
Der Blick eines zeitgenössischen Künstlers ermöglicht es, sich dem kollektiven Gedächtnis dieser schmerzhaften und immer noch sehr sensiblen Zeit mit einer Distanz zu nähern, die zum Nachdenken anregt. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, vier Jahre lang das tägliche Leben der bestürzten Straßburger zu entdecken. Es war notwendig, sich an die politischen Verhältnisse, an die nationalsozialistische Ideologie, an die Knappheit und die Rationierungen, an den Beschuss und die gewaltsame Wehrpflicht anzupassen.
Video: Straßburg unter deutscher Herrschaft (SWR)
Die kostenfrei zu besuchende Ausstellung „Straßburg 1940-1944“ des Stadtarchivs Strasbourg läuft noch bis zum 16.1.2022. Führungen sind nach vorheriger Reservierung (archives@strasbourg.eu) möglich.
Öffnungszeiten:
Montag und Dienstag: 14 bis 17 Uhr
Mittwoch bis Freitag: 9 bis 17 Uhr
Sonntag von 14 bis 18 Uhr
Kontakt:
Archives de la ville et de l’Eurométropole de Strasbourg
32 avenue du Rhin
67076 Strasbourg Cedex
Tel. : + 33 (0)3 68 98 51 10
archives@strasbourg.eu
https://archives.strasbourg.eu/de
Quelle: Stadtarchiv Strasbourg, Aktuell im Archiv; SWR: Aktuell: Stadtarchiv stellt aus: Straßburg unter deutscher Herrschaft, 6.7.2021