Eine besondere Urkundengattung im Stadtarchiv.
Das Stadtarchiv Villingen-Schwenningen verwahrt eine große Anzahl von Urkunden in seinen Beständen. Eine besondere Gruppe stellen hier die 17 Ablassbriefe und 3 Ablassbestätigungen dar. Sie stammen aus der Zeit von 1286 bis 1759. Insgesamt sieben Dokumente im Stadtarchiv (Best. 2.4 Nr. 582-587) sind sogenannte Sammelindulgenzen. Sie sind von mehreren Würdenträgern ausgestellt. Diese Urkunden sind in der Regel Schauobjekte. Da die Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit Analphabeten waren, sollten sie durch Sehen glauben.
Abb.: Sammelindulgenz, welche am 4. Juni 1341 von neun Erzbischöfen und Bischöfen für die Villinger Pfarrkirche (Altstadtkirche) ausgestellt wurde (Foto: Stadtarchiv Villingen-Schwenningen)
Die ausgewählte Urkunde (Best. 2.4 Nr. 586) stellten am 4. Juni 1341 neun Erzbischöfe und Bischöfe in Avignon unter dem Pontifikat Benedikts XII. für die Villinger Pfarrkirche (Altstadtkirche) aus. Von den neun Siegeln sind noch acht (schwer beschädigt) erhalten, das neunte fehlt. Der Text ist lateinisch und beginnt mit dem Wort Universis. Das Pergament ist 60 mal 83 cm groß. Der Ausschnitt zeigt von Weinranken eingerahmt die Initiale U (31×44 cm). In der Mitte ist die Heilige Katharina von Alexandria zu sehen. Sie ist an ihren Attributen Krone, Schwert und Rad zu erkennen. Rechts daneben hält ihr ein kniender Mönch ein weiteres ihrer Attribute, den Palmzweig, entgegen. Auch der folgende Buchstabe N ist mit einem floralen Muster geschmückt.
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Quelle: Stadtarchiv Villingen-Schwenningen, Aktuelles, Juni 2021; Stadt Villingen-Schwenningen, Aktuelle Stadtmeldungen, 04.06.2021