Multimediale interaktive Wanderausstellung des Bundesarchivs

Geschichte und Erinnerung.

Vom 17. Juni 2021 bis zum 30. Juni 2022 wird das Bundesarchiv mit einer multimedialen und interaktiven Ausstellung an 20 Standorten in deutschen Städten zu Gast sein.

Multimedial, interaktiv – mit der neuen Wanderausstellung verlässt das Bundesarchiv gewohnte Ausstellungspfade und bewegt sich aktiv auf Besucherinnen und Besucher zu. Die Präsentation der Ausstellung erfolgt in einem mobilen, barrierefrei zugänglichen Kubus mit schickem Design, der mit modernen Touchbildschirmen inklusive Kopfhörern und einem Großbildschirm mit Soundsystem ausgestattet ist. Es werden mehrere Kuben parallel unterwegs sein.


Abb.: Ausstellungskubus „Geschichte und Erinnerung – Das Bundesarchiv“ (3-D-Grafik) (Quelle: musealis GmbH)

Mit dem Titel „Geschichte und Erinnerung“ wird die Bedeutung des Bundesarchivs für die deutsche Gedächtniskultur und damit die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hervorgehoben. Zwischen „Geschichte“ und „Erinnerung“ klingt zudem auch das Verhältnis zwischen allgemeiner Geschichte und persönlichen Erinnerungen an, das es dabei immer wieder zu verhandeln gilt – besonders auch in Bezug auf die dunklen Kapitel deutscher Geschichte. Damit die eigene Geschichte in einer offenen Gesellschaft immer wieder neu erforscht, korrigiert und diskutiert aber gleichzeitig an die historischen Fakten zurückgebunden werden kann, übernimmt das Bundesarchiv die Aufgabe, das materielle Gedächtnis Deutschlands – in Aufzeichnungen, Ton-und Bildaufnahmen – zu bewahren und für alle zugänglich zu machen.

Einen kleinen Vorgeschmack auf die multimediale Wanderausstellung erhält man auch durch einen kurzen Trailer. Die neue Tourneeausstellung des Bundesarchivs weckt Neugier auf das sogenannte „Gedächtnis der Nation“ und gibt Antworten auf viele Fragen – kompakt auf neun Quadratmetern, multimedial und interaktiv. Die Ausstellung lädt ein, die vier Grundwerte zu entdecken, die die Arbeit und das Selbstverständnis des Bundesarchivs maßgeblich bestimmen: Verantwortung, Vertrauen, Verlässlichkeit und Offenheit. Eine spannende und zugleich unterhaltsame Entdeckungsreise, an deren Ende die Besucher und Besucherinnen ein lebendiges Archiv mit eigener Geschichte, interessanten Aufgaben und sympathischen Menschen kennengelernt haben.

Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, virtuell in Magazine, Werkstätten oder Arbeitsräume zu schauen und die Menschen, die dort arbeiten, zusammen mit ihren Tätigkeiten kennenlernen. Dabei werden bewährte Verfahren, aber vor allem auch aktuelle Veränderungen und archivfachliche Herausforderungen beleuchtet und verständlich gemacht. Anhand bewusst ausgewählter und interaktiv in Szene gesetzter Archivalien wird deutsche Geschichte erlebbar gemacht.

Da gibt es kurze Filmclips, die viele unerwartete „Blicke hinter die Kulissen“ ermöglichen. Oder Interviews mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener Abteilungen des Bundesarchivs, die ihre tägliche Arbeit anschaulich erläutern: Was kommt überhaupt ins Archiv? Was muss getan werden, um historische Quellen dauerhaft zu sichern und Zugang für jeden Interessierten zu gewährleisten? Einige dieser Quellen werden in der Ausstellung ausführlicher vorgestellt: Beispielsweise erinnern Dokumente, darunter eine handschriftliche Notiz von Bundeskanzler Helmut Schmidt, an die dramatischen Ereignisse im „Deutschen Herbst“ 1977.

Zu den modern aufbereiteten Ausstellungsinhalten gibt es außerdem interaktive Spielangebote. So kann man sein Verständnis archivischer Fachbegriffe testen, Handschriften bekannter Personen erraten oder sich im Puzzeln von historischen Dokumenten üben. Wer lieber entspannen mag, schaut in der „Galerie der Fundstücke“ Fotos zu starken Frauen in den 1920er Jahren oder zu Sommer, Sonne, Strand und Meer.

Ein besonderes visuelles Element der Ausstellung ist der 20-minütige Einführungsfilm, der die Tätigkeit des Bundesarchivs umfassend vorstellt und durch eine geschickte Bildsprache und kurzweilige Erzählweise neugierig auf die Ausstellungsinhalte macht. Der Film ist untertitelt.

Eröffnung der Ausstellung
Am 17. Juni 2021 wird die Ausstellung zeitgleich im Menschenrechtszentrum e.V. in Cottbus, im Institut für Zeitgeschichte in München, in der Dokumentations- und Gedenkstätte der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit in Rostock sowie im Bundesarchiv in Koblenz mit einer Live-Stream-Veranstaltung eröffnet. Diese beginnt um 17.30 Uhr und wird von dem Journalisten und Autor Martin Becker moderiert. Die Zuschauer erwarten 80 spannende und informative Minuten, die die neue multimediale Ausstellung vorstellen: interessante Filmclips mit unerwarteten Einblicken ins Bundesarchiv, interessante Interviews mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener Abteilungen über deren Aufgaben und Gespräche mit den Ausstellungsmachern zum Entstehen dieser Ausstellung.

In den Live-Schalten zu diesen Orten wird es kurze Interviews geben, unter anderem mit Professor Dr. Andreas Wirsching, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte München, Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte in RostockSylvia Wähling, Geschäftsführende Vorsitzende Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. und Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, sowie mit dem Zeitzeugen und ehemaligen politischen Häftling Gilbert Furian.

Im Anschluss an diese Veranstaltung kann der Festakt anlässlich des Übergangs des Stasi-Unterlagen-Archivs in die Verantwortung des Bundesarchivs ebenfalls als Live-Stream-Veranstaltung geschaut werden. Dieser beginnt um 19:00 Uhr. Die Veranstaltung wird über den Youtube-Channel des Bundesarchivs übertragen:

Hintergrund der Ausstellung
Am 17. Juni 2021 geht die Zuständigkeit für das Stasi-Unterlagen-Archiv auf das Bundesarchiv über. Zu den aktuell ca. 930 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesarchivs werden mehr als 1.350 Kolleginnen und Kollegen der Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin und den Außenstellen hinzukommen. Die Menge des Schriftguts, das beim Bundesarchiv aufbewahrt wird, wird um ca. 110 km auf über 540 km anwachsen. Die Akten verbleiben in Berlin und den östlichen Bundesländern.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit einer Agentur entstanden ist, beleuchtet auch den Überführungsprozess der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) in das Bundesarchiv und macht die damit verbundenen archivfachlichen Herausforderungen und Chancen verständlich.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Tel.: 0261 / 505-0
Fax: 0261 / 505-226
koblenz@bundesarchiv.de

Ansprechpartnerinnen für die Tourneeausstellung:
Maria Dziobek
Tel.: 0261 505 308
m.dziobek@bundesarchiv.de

Manuela Hambuch
Tel.: 0261 505 350
m.hambuch@bundesarchiv.de

Vera Zahnhausen
Tel.: 0261505255
v.zahnhausen@bundesarchiv.de

Quelle: Das Bundesarchiv, Öffentlichkeitsarbeit, 23.04.2021; Das Bundesarchiv, Pressemitteilung, 09.06.2021; Das Bundesarchiv, Aktuelles, VeranstaltungenExpose „Geschichte und Erinnerung“ zur Ausstellung

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