Julius Neubronner und der frühe Amateurfilm

Das Filmarchiv des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt/Main bewahrt bedeutsame Sammlungen zu unterschiedlichen thematischen Aspekten der Filmgeschichte und Filmproduktion auf. Unter den rund 20.000 Filmwerken des Archivs finden sich Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme, aber auch Amateur- und Experimentalfilme. Eine Sammlung von Amateurfilmen des Erfinders und Filmpioniers Julius Neubronner (1852-1932) aus den Jahren 1900 bis 1918 ist mittlerweile auch in der Deutsche Digitalen Bibliothek verfügbar.


Abb.: Spektakuläre Ereignisse: „Gordon-Bennett-Autorennen (17.6.1904)“, DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Public Domain Mark 1.0)

Die Sammlung wurde 1991 von Julius Neubronners Sohn Carl Neubronner (1896-1997) an das Filmarchiv des DFF übergeben. Die insgesamt 66 Videos stammen aus der hochauflösenden Digitalisierung und Restaurierung des DFF, die 2018 von der Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM) gefördert wurde; sie sind allesamt Public Domain.

Inhaltlich unterscheiden sich Neubronners Filme kaum von denen der Brüder Lumière oder des Meisters der frühen Tricktechnik, Georges Méliès. Genau wie Neubronner dokumentierten die Lumières zunächst Straßenszenen, besondere Ereignisse und ihren familiären Alltag. Wie auch Georges Méliès setzt Julius Neubronner für seine Sketche und Zaubertricks den Stopptrick ein. Hierbei wird eine Einstellung aufgezeichnet, zum Beispiel Neubronner, wie er mit großen Gesten einen Zauberstab schwingt. Im zweiten Schritt wird die Kamera angehalten und das Bild verändert – beispielsweise platziert man einen Zylinder auf einem Beistelltisch. Danach wird die Kamera wieder angeschaltet und im fertigen Film entsteht der Eindruck, der Zylinder sei aus dem Nichts erschienen.


Abb.: Der Stopptrick in Aktion – hier wird Wasser in Tauben verwandelt, und Zylinder erscheinen aus dem Nichts: „Julius Neubronner zaubert“ (1904), DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Public Domain Mark 1.0)

1908 patentiert Neubronner die Brieftaubenfotografie. Hierfür werden Brieftauben mit kleinen Fotokameras ausgestattet, was Luftaufnahmen ermöglicht. So obskur die Idee heute erscheinen mag, liefert sie Anfang des 20. Jahrhunderts spektakuläre Bilder und erregt über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit.

Der vollständige Beitrag von Theresa Rodewald „Neue Sammlungen: Julius Neubronner und der frühe Amateurfilm“ findet sich in der DDB.

 

Kontakt:
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
+49 69 961 220 – 0
info@dff.film

DFF-Filmarchiv
Thomas Worschech (Leitung)
Tel.: +49 69 961 220 – 581
worschech@dff.film

Quelle: Theresa Rodewald: Neue Sammlungen: Julius Neubronner und der frühe Amateurfilm, in: DDB Journal/Entdecken, 24.3.2021

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