Hin und wieder schenken Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wesel interessante Druckerzeugnisse. Dazu gehören unter anderem Karten, Fotobände, Chroniken und andere Bücher. Dank dieser historischen „Fundstücke“ können häufig neue Erkenntnisse zur Weseler Stadtgeschichte gewonnen werden.
Abb.: Schenkung an das Stadtarchiv Wesel (Foto @ Ulrike Westkamp)
Das Stadtarchiv Wesel prüft sämtliche Schenkungen auf ihren historischen Charakter. Wie kleine Mosaike helfen sie, die vielen Facetten der Weseler Geschichte in einem Gesamtkontext zu sehen. Das Stadtarchiv bildet sozusagen das Stadtgedächtnis. Mit jedem neuen Dokument/Gegenstand, der dem Archiv überlassen wird, wird der Horizont dieses Gedächtnisses erweitert.
Aus dem Nachlass von Dr. Jürgen von der Trappen (1942-2015), einst Lehrer an der Martinischule Wesel, hat Angelika Jaschik der Stadt Wesel drei besondere historische Dinge geschenkt:
- Eine gut erhaltende Chronik der Stadt Wesel von 1881 von Peter Theodor Anton Gantesweiler,
- eine auf Leinen aufgezogene Karte des Niederrheins von Duisburg bis Emmerich (um 1930) sowie
- das Fotoband „High Noon 1978“ zum Aufsetzen des Turmhelms auf den Turm der Willibrordikirche und der Anbringung des Turmkreuzes mittels Hubschrauber (Schwarzweißbilder und ein Farbbild).
Vor allem die Abbildungen aus dem Fotoband lagen in dieser Form dem Stadtarchiv nicht vor. Die Fotos werden nun systematisch eingescannt und in die digitale Foto-Datenbank des Archivs eingepflegt. Die Daten, Dokumente können dann von vielen unterschiedlichen Menschen für Forschungszwecke, zum Beispiel für studentische Arbeiten, genutzt werden.
Weitere Schenkungen erwünscht
Leider werden zu häufig wertvolle Nachlässe entsorgt. Auf den ersten Blick scheinen sie nicht besonders wertvoll und/oder interessant zu sein. Jedoch könnten sie Informationen enthalten, die den Erben so nicht bekannt waren. Wie viele historische Gegenstände jährlich tatsächlich im Müll landen, ist unklar. Fakt ist: Mit ihnen geht auch ein Stück Weseler Geschichte verloren.
Eine weitaus sinnvollere Alternative ist eine Schenkung an das Stadtarchiv. Jährlich erhält das Stadtarchiv im Schnitt bis zu fünf kleinere Schenkungen. Wer sich nicht sicher ist, ob die geerbten Stücke tatsächlich einen historischen Wert haben, kann sich kostenlos im Stadtarchiv beraten lassen bzw. eine Expertise einholen. Archive und Nachlässe können zudem im Stadtarchiv sicher und sachgerecht aufbewahrt und konserviert werden. So kann ein wichtiger Beitrag zur Weseler Stadtgeschichte geleistet werden.
Das Stadtarchiv Wesel ist von Dienstag bis Donnerstag, 10.00 – 16.00 Uhr, geöffnet. Es befindet sich in der Weseler Zitadelle. Termine außerhalb der Öffnungszeiten können telefonisch unter 0281/1645-400 vereinbart werden.
Kontakt:
Stadtarchiv Wesel
An der Zitadelle 2
46483 Wesel
Telefon: 02 81 / 1 64 54 03
archiv@wesel.de
Quelle: Stadt Wesel, Pressemitteilung, 10.7.2020; RP Online, 10.7.2020