Am 29. März 2020 jährt sich der Einmarsch amerikanischer Truppen in Wetzlar am Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Anlässlich dieses Datums plant das Historische Archiv der Stadt Wetzlar eine Fotoausstellung. Dabei sollen nicht nur die bekannten Fotos des zerstörten Wetzlars gezeigt werden, es sollen möglichst auch wenig bekannte Fotos aus dem Alltag der Bevölkerung gezeigt werden.
Abb.: Niedergirmes während der Nachkriegszeit 1945 (Foto: Stadtarchiv Wetzlar)
Für folgende Bereiche des Alltags werden vom Wetzlarer Archiv geeignete Fotos gesucht:
- In welchem Zustand waren die Wohnungen?
- Was würde gegessen, bzw. von Interesse wären Aufnahmen von Essensausgaben, Schulspeisungen etc.?
- Wie sahen spezielle Gebrauchsgüter der unmittelbaren Nachkriegszeit aus?
- Gab es in Wetzlar einen Schwarzmarkt und gibt es hiervon Fotografien?
- Wie sah der Alltag der Menschen in Schule und am Arbeitsplatz aus?
Der Einmarsch der Amerikaner bedeutete für die Fremd- und Zwangsarbeiter die Befreiung von ihrer Zwangsverschleppung und Gefangenschaft. Hieraus ergeben sich unter anderem folgende Fragen: Gibt es noch Aufnahmen von Lagern, in denen die Zwangsarbeiter/-innen zur Zeit des nationalsozialistischen Terrorregimes inhaftiert waren? Wo und wie wurden die ehemaligen Zwangsarbeiter/-innen bis zu ihrer Rückkehr in ihre Heimat untergebracht? Gibt es Fotografien, die das Lagerleben zeigen?
Im September 1946 hatte die amerikanische Militärregierung in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne am Rande von Wetzlar ein Lager für jüdische Displaced Persons (DP), also entwurzelte und verschleppte, heimat- und/oder staatenlose Menschen, eingerichtet. Die westlichen Alliierten – insbesondere die US-Militärregierung – gewährte den hier internierten Menschen weitreichende Selbstbestimmungsrechte. – Gibt es Fotos, welche die verschiedenen Aspekte des Lagerlebens zeigen?
Das Stadtarchiv Wetzlar bittet darum, noch vorhandene Fotos für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Kontakt:
Christoph Franke
Historisches Archiv der Stadt Wetzlar
Hauser Gasse 17
35578 Wetzlar
Tel. 06441-991080
christoph.franke@wetzlar.de
Quelle: Stadt Wetzlar, Pressemitteilung, 6.1.2020