Fotografische Baudokumentationen und Luftbildaufnahmen von Jörg Schöner
Im Beisein der Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch, erhielt das Stadtarchiv Dresden am 7. September 2018 den wertvollen Archivbestand von Professor Jörg Schöner. Der fotografische Vorlass von Professor Jörg Schöner umfasst etwa 32.000 analoge und digitale Fotos der Jahre 1973 bis 2016. Die Bilder dokumentieren öffentliche Bauvorhaben des Freistaats Sachsen und der Stadt Dresden sowie Industrie- und Werbefotografie aus den Jahren vor 1989.
Symbolische Bildübergabe: Professor Jörg Schöner; Annekatrin Klepsch; Thomas Kübler v.l.n.r. (Foto: Elvira Wobst, Stadt Dresden)
Jörg Schöner dokumentierte von 1992 bis 1995 den Wiederaufbau des Taschenbergpalais und von 1993 bis 2005 den Wiederaufbau der Frauenkirche. 1992 bis 1995 erfasste er einen Großteil der Liegenschaften des Freistaates. Im Rahmen der sächsischen Staatsbauvorhaben erstellte Professor Schöner baubegleitende Dokumentationen vom Sächsischen Landtag, von Hochschul- und Klinikbauten sowie dem Neubau und der Rekonstruktion aller sächsischen Ministerialgebäude. Zu seinem Portfolio gehören ebenfalls Fotos von den Sparkassengebäuden am Güntzplatz und Altmarkt, der Albertstadt mit der ehemaligen Heeresbäckerei, sowie von Kreuzkirche, Hofkirche und Synagoge.
Zudem entwickelte Schöner ein digitales System zur Darstellung von Fassaden- und Gebäudeoberflächen in Originalgröße. Diese Methode unterstützt Restauratoren bei Aufmaßarbeiten und bildet die Grundlage der Zustandsdokumentation des rekonstruierten Historischen Grünen Gewölbes und dem Monitoring-Programm am Dresdner Zwinger. Die Dokumentation des Grünen Gewölbes war dekoratives Umfeld von Ausstellungen der SKD in Shanghai, Doha und Seoul. Vervollständigt wird der Bestand durch die Übergabe seines Luftbildarchivs der Jahre 1992 bis 2011, in dem besonders die Veränderungen der Dresdner Innenstadt dokumentiert wurden.
Jörg Schöner wurde am 6. August 1944 in Dresden geboren. Er absolvierte eine Fotografenausbildung und diplomierte extern 1983 mit einer Dokumentation der Altstadt von Görlitz an der HfGB Leipzig. Seit 1995 ist er Mitglied im Bund Freischaffender Fotodesigner und lehrte von 1996 bis 2013 am Lehrstuhl für Darstellungslehre der TU Dresden Fotografie für Architekten. Aktuell arbeitet Jörg Schöner an der Herausgabe eines Bildbandes über seine Reisen durch Georgien und den Kaukasus. Ein Thema, das ihn seit fünfzig Jahren beschäftigt. Die Gegenüberstellung der Görlitzer Altstadt damals und 2014/15 ist Inhalt für die Ausstellung „Görlitz-Auferstehung eines Denkmals“. Sie wurde bisher in Görlitz, Berlin, Wiesbaden, Dresden und Leipzig gezeigt.
Im September 2019 plant das Dresdner Stadtarchiv eine retrospektive Ausstellung mit ausgewählten Werken des Schöner-Bestandes zu Ehren des Fotografen.
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Quelle: Stadt Dresden, Pressemitteilung, 7.9.2018; Annafried Schmidt, Dresdner Neueste Nachrichten, 8.9.2018