Der Enzkreis präsentiert ausgewählte Kleindenkmale online in seinem BürgerGIS
Unglaublich reich ist der Enzkreis an sogenannten Kleindenkmalen: Gedenktafeln, Hausinschriften und Brunnen innerhalb von Ortschaften, Wegkreuze, Unterstände und Steinbrücken in Feld, Wald und Flur. Sie alle erzählen spannende Geschichten aus der Vergangenheit – und helfen dabei, den Alltag unserer Vorfahren zu verstehen.
Abb.: Freuen sich über die Präsentation von Kleindenkmalen im BürgerGIS (v.l.n.r.): Markus Granget, Raphael Schenkel, Konstantin Huber und Helga Schröck (Foto: Enzkreis)
Der Enzkreis verfolgt schon seit vielen Jahren das Ziel, die Kleinode ins rechte Licht zu rücken und damit zu schützen. Neuerdings werden nun über 300 ausgewählte Objekte auch im kreiseigenen Bürger-GIS präsentiert, das über die Startseite der Homepage des Landratsamtes (www.enzkreis.de) zu erreichen ist. Hier sind raumbezogene Daten und Informationen aus verschiedenen Bereichen des Landratsamts zu finden. Unter der Rubrik „Kultur und Denkmalpflege“ gibt es den Menüpunkt „Kleindenkmale“. Eingeteilt in neun Sachgruppen mit den entsprechenden Symbolen kann man sich Objekte zum Beispiel aus den Bereichen Landwirtschaft und Weinbau, Handwerk und Bergbau oder Ereignisse und Personen anzeigen lassen. „Per Mausklick auf das Symbol findet man dann Fotos und Hintergrundinformationen hinterlegt“, berichtet Markus Granget vom Vermessungs- und Flurneuordnungsamt des Enzkreises.
„Man darf allerdings nicht erwarten, hier alle weit über 5000 Kleindenkmale zu finden, die vor Jahren von ehrenamtlichen Heimatforschern kartiert und dokumentiert wurden. Wir haben eine repräsentative Auswahl getroffen“, erklärt Kreisarchivleiter Konstantin Huber.
Abb.: Zwei Kartenausschnitte aus dem BürgerGIS für den westlichen bzw. östlichen Enzkreis mit Symbolen verschiedener Kleindenkmaltypen (Foto: Enzkreis)
Im BürgerGIS steht ein Großteil der Objekte zur Verfügung, die auch in dem 2013 erschienenen Buch „Verborgene Schätze entdecken: Kleindenkmale im Enzkreis“ enthalten sind. Das Buch wurde von Dr. Catharina Raible verfasst und von Barbara Hauser aus Neuenbürg fotografisch gestaltetet. Die Auswahl und Aufarbeitung erfolgte durch den Konstanzer Studenten Raphael Schenkel, der ein zweimonatiges Praktikum im Kreisarchiv ableistete und dabei von Hubers Mitarbeiterin Helga Schröck betreut wurde. „Die Arbeit machte großen Spaß und brachte mir zugleich die Geschichte meiner Heimatregion näher“, berichtet der aus Pforzheim stammende Student. Die dann anknüpfende Umsetzung der Informationen in das BürgerGIS übernahm schließlich Markus Granget.
Landratsvize Wolfgang Herz, der als für den Denkmalschutz verantwortlicher Dezernent die Erfassung der Kleindenkmale und die spätere Publikation bereits von den Anfängen im Jahr 2002 an begleitet hatte, freut sich: „Mit dieser zeitgemäßen Präsentation im WebGIS schaffen wir ein Stück „digitale Heimat“ und laden herzlich dazu ein, zunächst elektronisch und dann in natura in- und außerhalb der Ortschaften des Enzkreises auf Entdeckungstour zu gehen.“ Für Fragen und Hinweise steht das Kreisarchiv des Enzkreises gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Enzkreis, Kreisarchiv und Kultur
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Tel. 07231 308-1668
kreisarchiv@enzkreis.de
Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 102/2018, 12.4.2018