Osnabrücker Museen und Archive gründen einen Notfallverbund

Gemeinsam Kulturgüter retten!

In Osnabrück haben die Stadt- und Kreisarchäologie, das hiesige Landesarchiv, die Universitätsbibliothek, das Museum Industriekultur, das Felix-Nussbaum-Haus / Kulturgeschichtliches Museum und das Bistumsarchiv einen Notfallverbund zum Schutz ihrer Kulturgüter gegründet. Vertreter der sechs Einrichtungen haben am 31. Mai 2017 im Osnabrücker Friedenssaal feierlich diese Vereinbarung, in der sie sich zu gegenseitiger Unterstützung in einem Notfall (Brand, Hochwasser, Sturmschäden oder sonstige Katastrophen) verpflichten, unterzeichnet.


Abb.: (v.li.) Dr. Wilfried Hötker (Vizepräsident der Universität Osnabrück), Theo Paul (Generalvikar des Bistums Osnabrück), Dr. Christine van den Heuvel (Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs), Stadtrat Wolfgang Beckermann (Vorstand Kultur der Stadt Osnabrück) und Rolf Spilker (Geschäftsführer des Museums Industriekultur gGmbH); Foto: Niedersächsisches Landesarchiv Standort Osnabrück

Die Osnabrücker Kulturhäuser verfügen über zahlreiche bedeutende Kulturgüter. „Das Bewusstsein für den Erhalt dieses kulturellen Erbes ist in der Öffentlichkeit gewachsen“, sagte Dr. Christine van den Heuvel, Präsidentin des Niedersächsischen Landesarchivs, bei der Feierstunde im Osnabrücker Rathaus.

Gerade der Starkregen im Jahr 2014 im benachbarten Münster und Greven führte den Osnabrücker Kultureinrichtungen vor Augen, wie wichtig ein funktionierendes Risikomanagement ist, um im Notfall gewappnet zu sein.

Auch Stadtrat Wolfgang Beckermann lobte die Initiative: „Kulturgutschutz ist Kulturpolitik in der Gegenwart mit den Relikten der Vergangenheit für die Zukunft. Insofern freue ich mich, dass mit der Vertragsunterzeichnung der Startschuss gegeben wird für eine enge, zielgerichtete Zusammenarbeit.“

Abb.: Unterstützt wird der Arbeitskreis „Notfallverbund Osnabrück“ von der Osnabrücker Berufsfeuerwehr, vertreten von Herrn Heiko Schnitker; Foto: Niedersächsisches Landesarchiv Standort Osnabrück

Der frühere Kämmerer der Stadt Greven war Augenzeuge des Hochwassers 2014 und musste mit ansehen, wie Teile der städtischen Registratur im Wasser verloren gingen. Diese nassen Unterlagen hätten damals schnellstmöglich verpackt und tiefgefroren werden müssen, um sie später durch das Verfahren der Vakuum-Gefriertrocknung wieder in einen gebrauchsfähigen Zustand zu bringen.

Genau das ist das Ziel des neu gegründeten Verbundes: Die Kräfte der beteiligten Einrichtungen im Notfall zu bündeln und schnell handlungsfähig zu sein. Außerdem unterstützen sie sich gegenseitig in Fragen der Notfallprävention und pflegen Kontakte zu den für Kulturgutschutz verantwortlichen Einrichtungen. Eine enge Zusammenarbeit besteht schon jetzt mit der Feuerwehr Osnabrück.

Nach Aurich und Hannover ist Osnabrück die dritte Stadt in Niedersachsen, in der sich ein Notfallverbund etabliert hat. Frau Dr. van den Heuvel äußerte abschließend ihren Wunsch, dass sich bald weitere Verbünde in Niedersachsen gründen werden.

Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Osnabrück, Pressemitteilung, 1.6.2017

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