Zweiteilige Ausstellung im Kreishaus zu sehen
Auf seine Wiederbegründung vor 200 Jahren kann der Kreis Warendorf in diesem Jahr zurückblicken. Das Kreisarchiv Warendorf erinnert an dieses Ereignis mit einer eigenen Ausstellung im Foyer des Kreishauses und unternimmt einen Streifzug durch die mehr als 200-jährige Geschichte des Kreises Warendorf. Ergänzend dazu können Besucherinnen und Besucher die Wanderausstellung „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise“ im 1. Obergeschoss des Kreishauses besichtigen.
Abb.: Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung des Kreisarchivs ist noch bis zum 13. Januar 2016 zu sehen.
Unter dem Titel „200 Jahre rheinische und westfälische Kreise“ zeichnet die Wanderausstellung auf 26 Bannern die Entwicklung der Kreise von ihrer Gründung durch die Preußen im Jahr 1816 bis heute nach. Der Untertitel „Von der preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwaltung“ macht die Entwicklung der Kreise von staatlich gelenkten Behörden zu modernen kommunalen Dienstleistern deutlich.
Speziell für den Kreis Warendorf erarbeitete das Kreisarchiv einen ergänzenden Ausstellungsteil zur mehr als 200-jährigen Geschichte der Kreise Beckum und Warendorf, die im Foyer des Kreishauses zu sehen ist. Auf 13 Text- und Bildbannern wird die Zeitspanne von 1803 bis 1975 ebenso wie die Entwicklung der Kreise Beckum und Warendorf beleuchtet. Darüber hinaus illustrieren Exponate in vier Tischvitrinen zentrale verwaltungsgeschichtliche Original-Dokumente die wechselhafte Geschichte des heutigen Kreises Warendorf.
Abb.: Die zugrunde liegende Karte entstand in den Jahren 1795 bis 1813 unter Leitung des preußischen Generalmajors Le Coq. Sie stellt die erste systematische Landesvermessung in NRW dar. Dargestellt sind die aktuellen Grenzen des Kreises Warendorf (rot) sowie Grenzen der Altkreise Warendorf und Beckum (violett). (Kreis Warendorf, Vermessungs- und Katasteramt).
Im Gegensatz zu vielen Kreisen in NRW wurden die Kreise Beckum und Warendorf 1816 bereits zum zweiten Mal gegründet: Erstmals waren sie schon 1803 gebildet worden, ehe die Franzosen diese Entwicklung beendeten. Deshalb hat der Kreis Warendorf schon 2003 den 200. Geburtstag seiner Vorgängerkreise, des „Beckumschen“ und des „Wahrendorfer“ Kreises, wie sie in den amtlichen Dokumenten 1803 genannt wurden, gefeiert. Nach Ende der französischen Besetzung wurden dann die beiden Kreise am 10. August 1816 wiederbegründet, diesmal unter den bis heute geläufigen Bezeichnungen „Kreis Beckum“ und „Kreis Warendorf“.
Nach der Zeit der NS-Diktatur konnten die Menschen in den Kreisen Beckum und Warendorf am 13. Oktober 1946 ihre Kreistage wieder wählen. Kurze Zeit später, also vor genau 70 Jahren, traten die beiden Gremien wieder zusammen.
Abb.: Auf einer außerordentlichen Personalversammlung der Beckumer Kreisverwaltung in der Berufsschulaula am 26. September 1973, sprachen sich Mitarbeiter, Verwaltungsspitze und Politiker für Beckum als Kreissitz aus (Abb.: Kreisarchiv Warendorf).
Die Kreise Beckum und Warendorf haben sich in ihrem Zuschnitt zwischen 1803 bzw. 1816 und 1974 kaum verändert: Danach allerdings erforderten die neuen Anforderungen an die Kreisverwaltungen und die tiefgreifenden strukturellen Umbrüche auch im östlichen Münsterland eine territoriale Neuordnung, die 1975 in eine Fusion der beiden Kreise mündete.
Info:
Die zweiteilige Ausstellung ist bis zum 13. Januar 2017 zu den allgemeinen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung in Warendorf (Waldenburger Str. 2, 48231 Warendorf) zu sehen. Der Eintritt ist frei.