Stadtarchiv Sendenhorst im Blickpunkt

Kreisarchiv Warendorf hat historische Unterlagen auch online zugänglich gemacht

In der aktuellen Ausgabe seiner Reihe „Wiedervorlage“ macht das Kreisarchiv Warendorf auf historische Unterlagen der Stadt Sendenhorst aufmerksam. Nach gut sechs Monaten ist es geschafft: Der gesamte, von der Stadt Sendenhorst dem Kreisarchiv anvertraute Bestand mit amtlichen Unterlagen der Jahre 1918 bis 1949, ist nun sortiert, „entgrätet“, gesäubert, umgebettet, durchgesehen, geordnet, verzeichnet und im Magazin an seinem vorgesehenen Platz geräumt.

Abb_01_S05_Sendenhorst_Nr_36_Woessmann_Muehle

Abb.: Die Windmühle der Familie Wößmann in Sendenhorst.(KAW, S 05 Sendenhorst Nr. 36)

Unter dem Titel „Wiedervorlage“ stellt das Warendorfer Kreisarchiv in regelmäßigen Abständen Unbekanntes, Merkwürdiges, Schönes oder Nachdenkliches aus seinen Beständen vor. Im Foyer des Kreishauses werden bis Mitte September 2016 aktuell ausgewählte Stücke der Stadt Sendenhorst in einer Vitrine ausgestellt. Insgesamt wurden 546 Archivguteinheiten aus der Zeit zwischen 1918 und 1949 aus dem städtischen Bestand ins Kreisarchiv eingearbeitet. Auch wenn die Unterlagen nur einen Zeitraum von 30 Jahren abdecken, dokumentieren sie doch die Verwaltungsarbeit der Stadtverwaltung Sendenhorst in all ihrer Vielfalt. Von der Abwicklung politischer Wahlen über Aktivitäten im Rahmen der Jugendfürsorge, der Krankenpflege im St. Josef Stift bis hin zu Kriegsflüchtlingen und der Fürsorge für Kriegsbeschädigte bietet der Bestand ein breites Spektrum an Themen.

Abb_02_S05_Sendenhorst_Nr_58_Oststraße

Abb.: Blick durch die Oststraße in Sendenhorst, um 1925. (KAW, S 05 Sendenhorst Nr. 58)

Dabei ist es besonders interessant, dass der Bestand die unmittelbare Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die Zeit der politischen Umbrüche in der so genannten Weimarer Republik, bis hin zur Machergreifung und Gleichschaltung, die NS-Zeit, den Zweiten  Weltkrieg und die Nachkriegszeit abdeckt. Diese Unterlagen belegen im Magazin des Kreisarchivs rund 16 Regalmeter.

Der Bestand steht zur Einsichtnahme im Lesesaal zur Verfügung. Das Findbuch ist auch online unter www.archive.nrw.de recherchierbar.

Abb_03_S05_Sendenhorst_Nr_108_Rathaus

Abb.: Das Rathaus von 1911. Auf dem Dach die Luftschutzsirene. Im Hintergrund das alte Gasthaus Suermann. In dem Haus vorne links war zeitweilig die örtliche Leitung der NSDAP untergebracht (im Volksmund „Braunes Haus“). Aufnahme um 1950. (KAW, S 05 Sendenhorst Nr. 108)

Das Stadtarchiv Sendenhorst wurde bis 2010 ehrenamtlich von Hans-Günther Fascies aufgebaut und betreut. Die Neuverzeichnung dieses Bestandes greift auf diese Vorarbeiten zurück und erhält die von Hans-Günter Fascies angelegte Grundstruktur der Ordnung bei.

Die 13 Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf sind zur Führung eigener Stadt- und Gemeindearchive gesetzlich verpflichtet. Diese Aufgabe haben die Kommunen mit Ausnahme der Stadt Telgte an das Kreisarchiv delegiert. Die Unterlagen der Stadt Sendenhorst liegen erst seit dem Jahr 2010 im Kreisarchiv Warendorf, das seitdem die historischen Bestände des Stadtarchivs betreut und die fortlaufend nicht mehr benötigte Unterlagen aus der Stadtverwaltung in das Stadtarchiv Sendenhorst im Kreisarchiv übernimmt.

Kontakt:
Stadtarchiv Sendenhorst
Das Stadtarchiv Sendenhorst ist im Kreisarchiv Warendorf als Depositum hinterlegt und dort auch benutzbar.

Kreis Warendorf
Kreisarchiv Warendorf
Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf
Telefon: 02581/53-1040 oder -1041

Öffnungszeiten
Montag – Mittwoch: 8:00 – 12:00 Uhr
Donnerstag: 8:00 – 16:00 Uhr
Freitag: 8:00 – 12:00 Uhr
oder nach vorheriger Vereinbarung

Digitalisate des Archivs in Sendenhorst
Die Bestände des Stadt- und Heimatarchivs Sendenhorst wurden vom Heimatverein Sendenhorst mit freundlicher Unterstützung der Stadt Sendenhorst digitalisiert und sind im Rathaus auf Anfrage einsehbar. Einen Auszug aus dem Archiv können im Internet unter www.sendenhorstergeschichten.de einsehen werden.

Kirchstraße 1
48324 Sendenhorst
Telefon: +49 2526 303104
Telefax: +49 2526 30349

Öffnungszeiten
Donnerstag 14.00 – 18.00 Uhr
oder nach Vereinbarung (Tel.: +49 2526 1378)

Quelle: Kreis Warendorf, Presseinformation, 11.8.2016

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.