Neues Stadtarchiv Oberhausen eröffnet

Das Stadtarchiv Oberhausen hat seit seiner Gründung im Sommer 1938 seinen mittlerweile siebten Standort bezogen. Auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Lirich hat das „Gedächtnis der Stadt“ nun seinen Platz gefunden – einen, der mit rund 1800 Quadratmetern Archivfläche dreimal so viel Platz wie zuletzt bietet. Rund 860.000 Euro (netto) hat die Stadttochter OGM in die neue Heimat des Oberhausener Gedächtnisses gesteckt. Dafür ist die ausgelaufene Hauptschule Lirich ab 2014 teilsaniert und durch einen großen Anbau erweitert worden.

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Abb.: Exponate aus der Geschichte der Stadt erzählen vom Leben der Menschen in Oberhausen. (Foto: Pressestelle Stadt Oberhausen)

Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz, der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent Apostolos Tsalastras sowie Dr. Peter Weber, Leiter des Archivberatungs- und Fortbildungszentrums des LVR, haben am 16.2.2016 mit rund 100 Gästen und mehr als 200 Kindern das „neue“ Stadtarchiv Oberhausen auf der Eschenstraße in Lirich offiziell eröffnet.

Nach etwa zweijähriger Neu- und Umbauzeit konnte das Stadtarchiv Oberhausen am Standort der ehemaligen Hauptschule Lirich fertiggestellt und bezogen werden.

Begleitet von zwei Oberhausener Künstlern und unterstützt von zahlreichen Fliesenspendern haben über 200 Schülerinnen und Schüler der Luisen-, der Falkenstein- und der Brüder-Grimm-Schule sowie der städtischen Malschule ein attraktives Mosaik-Fries als Fassadengestaltung geschaffen.

Mit diesem Gebäude hat das historische Gedächtnis unserer Stadt einen neuen attraktiven Ort erhalten. Archivalien finden nun ausreichend Platz und Mitarbeiter/innen ansprechende Arbeitsbedingungen vor. Die Benutzerinnen und Benutzer können nach manchen Widrigkeiten von Bauphase und Umzug fortan wieder uneingeschränkt auf die kommunalen Archivalien Zugriff nehmen.

Das neue Stadtarchiv ist ein wichtiger und erfreulicher Fortschritt für die Geschichtsarbeit in unserer Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Schülerinnen und Schüler, Studierende, Heimatforschende und Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftler werden fortan unter verbesserten Bedingungen recherchieren, arbeiten und forschen können.

Kontakt:
Stadtarchiv Oberhausen
Eschenstraße 60
46045 Oberhausen
Tel.: 0208 3095209-0
Fax: 0208 3095209-39
stadtarchiv@oberhausen.de

Quelle: Stadt Oberhausen, Pressemitteilung, 16.2.2016; WAZ, 17.2.2016; WAZ, 13.11.2015

Bautzener Urkunden online

Symposium am 12. März 2016

Jahrhunderte war Bautzen die Zentrale der Oberlausitz. Hier befand sich die Hauptkirche, hier versammelten sich die Stände und hier war der Sitz des Landvogts als Vertreter des Landesherrn. Bei Abwesenheit der landesherrlichen Autoritäten gingen Briefe und Nachrichten an den Bautzener Rat. Das Stadtarchiv Bautzen beherbergt etwa 5.000 Urkunden aus der Zeit zwischen 1248 und 1902, die teilweise weit über stadtgeschichtliche Aspekte hinausgehen.

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Eine erste Sichtung und Erschließung des Bestandes fand Anfang des 20. Jahrhunderts durch den ersten Bautzener Stadtarchivar Paul Arras statt. Die von ihm erarbeiteten Regesten boten über einhundert Jahre lang einen ersten Zugang zu den Originalen. Als Ursache von Stadtbränden, kriegsbedingen Auslagerungen und schlechter Aufbewahrung sind viele der Originale in ihrem Erhaltungszustand gefährdet. Viele Pergamente und Papiere sind wachsdurchdrängt, brüchig oder stellenweise von Schimmel befallen. Auch der Zustand der Siegel, die den Inhalt der Urkunde rechtskräftig machten, ist oftmals sehr schlecht.

Um eine weitere Nutzung der Urkunden auch zukünftig sicher zu stellen und gleichzeitig die Originale zu schützen, wurde der gesamte Bestand im Jahr 2011 digitalisiert. Danach wurde begonnen, die Urkunden nach modernen wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu erschließen. Dabei wurden für jede Urkunde eine Kurzangabe des Inhalts (Kurzregest) und weitere Merkmale wie z.B. die Datierung, der Ausstellungsort, in der Urkunde genannte Personen, die Sprache und der Beschreibstoff erfasst.

Inzwischen sind gut 2.300 Urkunden aus der Zeit vom Mai 1248 bis Februar 1554 bearbeitet. Einen Teil dieser Urkunden können Interessierte bereits jetzt im Internet einsehen. Sowohl Erschließungsangaben als auch Digitalisate wurden auf den einschlägigen Plattformen eingestellt und sind beispielsweise unter www.archivportal-d.de als auch im weltweit größten Urkundenportal unter http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/monasterium-net/ zu finden.

Auf einem Symposium werden die Ergebnisse der Arbeit anhand von ausgewählten Beispielen vorgestellt. Dr. Lars-Arne Dannenberg thematisiert den langen Arm der westfälischen Feme auf Bautzener Kaufleute, Dr. Matthias Donath stellt Fundstücke vor, die das Alltagsleben der Bautzener im 16. Jahrhundert charakterisieren und Emanuel Priebst widmet sich Urkunden von König Ludwig II., die in Zusammenhang mit der Schlacht von Mohacs und dem Sechsstädtebund entstanden. Eingeleitet wird das Symposium mit einem einführenden Referat von Grit Richter-Laugwitz und einem Blick von Prof. Lenka Bobkova auf den Nutzen und die Bedeutung der Bautzener Urkunden für die tschechische Geschichtsforschung.

Das Symposium findet am Samstag, den 12. März von 10 bis 16 Uhr im Veranstaltungsraum auf der Schloßstraße 12 statt. Es richtet sich sowohl an Wissenschaftlicher als auch an die geschichtsinteressierte Öffentlichkeit. Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird bis 5. März um Anmeldung unter archivverbund@bautzen.de oder unter Telefon 03591 534 871 gebeten.

Das ausführliche Programm und weitere Hinweise finden sich auf dem Flyer.

Rückfragen bitte an Grit Richter-Laugwitz (grit.richter-laugwitz@bautzen.de) und Dr. Lars-Arne Dannenberg (larsdannenberg@gmx.de).

Stadtarchiv Mannheim zieht in den Bunker „Ochsenpferch“

Das Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte sucht schon seit geraumer Zeit einen neuen Standort als Ersatz für den aufzugebenden Standort Collini-Center. Nun wird der Ochsenpferchbunker in der Neckarstadt-West zum neuen Domizil.

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Abb.: So wird es einmal aussehen – das neue Domizil des Stadtarchivs Mannheim in der Neckarstadt-West (Foto: Stadt Mannheim)

Gesucht war ein Standort, der dem Institut für Stadtgeschichte auf Dauer eine neue Perspektive bieten kann. Der Ochsenpferchbunker ist dafür geradezu ideal. Dazu kommt, dass das Archiv den gut erhaltenen Bunker bereits seit einigen Jahren als Depot nutzt.

Für Büros, Lesesaal und Veranstaltungsräume werden dem wuchtigen Betonbau aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zwei helle, lichtdurchflutete Stockwerke aufgesetzt. Die Idee, den Bunker zum neuen Haus der Stadtgeschichte umzuwandeln, hatte der Mannheimer Architekt Andreas Schmucker.

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Abb.: Der Neubau von der Seite aus gesehen (Plan: Schmucker und Partner)

Das Gebäude wird dann über acht Geschosse verfügen – sechs im alten Bunker und zwei im Neubau. Das Untergeschoss wird für die Technik genutzt (Klima- und Heizungsanlage). Im Foyer wird eine stadtgeschichtliche Ausstellung präsentiert werden. Im ersten OG wird ein NS-Dokumentationszentrum entstehen. Das zweiten bis vierten OG enthält die Magazine. Im fünften OG werden die Büros der Mitarbeiter sein. Im sechsten OG werden die Lesesäle und ein Vortragssaal eingerichtet. – Ein innovatives Energiekonzept wird die Abwärme aus dem öffentlichen Abwassersystem vor dem Gebäude nutzen.

Den Umbau finanziert die Wohnungsbaugesellschaft GBG für die Stadt Mannheim. Mit der Ausführung wurde das Architekturbüro Schmucker und Partner beauftragt. Das Stadtarchiv wird die Räumlichkeiten später von der GBG anmieten.

Die Kosten für das Projekt sind mit 18,5 Millionen Euro angesetzt. Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wird den Umbau mit 6,6 Millionen Euro unterstützen. Damit ist Mannheim eine von insgesamt 46 Kommunen, die über das Programm des Bundesbauministeriums mit rund 150 Millionen Euro mitfinanziert werden.

Am 26.1.2016 übergab Bundesbauministerin Barbara Hendricks in Berlin die Urkunden für die Projekte der Förderunde 2015 „Nationale Projekte Städtebau“. Kultur- und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch reiste gemeinsam mit Dr. Ulrich Nieß, Leiter des Stadtarchivs – Institut für Stadtgeschichte (ISG), nach Berlin, um die Urkunde für die bundesweit höchste Förderzusage über 6,6 Millionen Euro persönlich entgegen zu nehmen. – Im Februar 2016 beginnt die umfangreiche Baumaßnahme.

Das Stadtarchiv Mannheim begleitet mit einem Blog dieses außergewöhnliche Projekt, berichtet regelmäßig über den Umbau und sucht nach Geschichte(n) rund um den Ochsenpferch-Bunker.

Link: www.marchivum-blog.de

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim –
Institut für Stadtgeschichte
Collinistraße 1
68161 Mannheim
Telefon 0621/293-70 27
Telefax 0621/293-74 76
stadtarchiv@mannheim.de
https://www.stadtarchiv.mannheim.de/

Quelle: Silvia Köhler, Blog „marchivum“, 19.1.2016, 28.1.2016

Neuer Schnellzugriff auf die Bestände des Staatsarchivs Zürich

Mit einer neuen Suchfunktion kann auf der Website des Staatsarchivs des Kantons Zürich ab sofort schnell und zielgerichtet auf besonders beliebte Archivbestände zugegriffen werden, zum Beispiel auf die Sammlung mit Tausenden von Klassenfotos aus Zürcher Schulen.

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Abb.: Kindergartenfoto aus Höngg 1930 (StAZH W I 90.3051).

Mit einem neuen Online-Suchangebot macht es das Staatsarchiv Zürich der Öffentlichkeit wesentlich einfacher, auf bestimmte Bestände zuzugreifen, die besonders stark nachgefragt werden. Die «Thematische Suche» kann direkt auf der Startseite angewählt werden. Das für ungeübte Benutzerinnen und Benutzer mitunter etwas umständliche Hantieren mit dem Online-Archivkatalog kann auf diese Weise umgangen werden. Diese maßgeschneiderten Abfragen ergänzen den bestehenden Online-Archivkatalog. Dort bleiben Volltext-, Feld- und Archivplansuchen über alle Bestände selbstverständlich weiterhin möglich. Unverändert zur Verfügung steht auch das Archivportal Archives Online, dem mittlerweile über zwanzig Schweizer Archive angehören.

Suchen Sie Ihr Klassenfoto?
Das so genannte Klassenfotoarchiv im Staatsarchiv Zürich umfasst Tausende von Fotografien von Schulklassen und Lehrkräften, die im Zeitraum von 1927 bis 1995 von den beiden Fotografen Hubert Haagmans (1884 bis 1968) und Walter Haagmans (1923 bis 2005) aufgenommen wurden. Die Haagmans waren vorwiegend im Kanton Zürich als Schulfotografen tätig, teilweise auch in den Nachbarkantonen.

Diese Fotosammlung befindet sich inzwischen im Staatsarchiv, und die Verzeichnungsdaten sind online verfügbar, ebenso wie die Bilder selbst. Wer noch weiß, wann er in welcher Gemeinde in die Schule ging, kann über die Thematische Schnellsuche direkt nachschauen, ob sein Klassenfoto den Weg in die Sammlung gefunden hat. Und wenn ja, befindet man sich auf einmal wieder auf dem Pausenplatz an einem Vormittag vor fünfzig Jahren.

Anregungen und Rückmeldungen werden gerne entgegen genommen
Nach und nach wird das Staatsarchiv die Liste der themenbezogenen Suchen ergänzen. Anregungen für solche Schnellzugriffe werden gerne entgegengenommen. Sollten bei den Klassenfotos die seinerzeit von den Fotografen vermerkten Daten unvollständig sein, freut sich das Staatsarchiv außerdem über ergänzende oder korrigierende Rückmeldungen.

Kontakt:
Staatsarchiv des Kantons Zürich
Winterthurerstrasse 170
CH-8057 Zürich
Telefon +41 44 635 69 11
Fax +41 44 635 69 05
staatsarchivzh@ji.zh.ch
www.staatsarchiv.zh.ch

Quelle: Staatsarchiv Zürich, Medienmitteilung, 9.2.2016

Das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main am TAG DER ARCHIVE

Zum Tag der Archive, der sich bundesweit dem Oberthema „Mobilität im Wandel“ widmet, bietet das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main in einem vielfältigen Programm einen lebendigen Zugang zu seinen Beständen und seiner aktuellen Arbeit.

Im Zentrum stehen neben der neuen Fotoausstellung „Schauplätze. Frankfurt in den 50er Jahren“ kommentierte Archivalienpräsentationen und Filme zum Thema „Mobilität“; neben einem archivpädagogischen Workshop und einem Vortrag zur Mainschifffahrt steht schließlich ein Twitterrundgang (Tweetup) durch das Haus an.

Programm20160209

Samstag, 5. März 2016, 11.00 bis 18.00 Uhr
Alle Veranstaltungen: Eintritt frei
Veranstalter: Institut für Stadtgeschichte

Ausstellungen 11.00 bis 18.00 Uhr
Schauplätze. Frankfurt in den 50er Jahren
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium

Jörg Ratgeb (um 1480–1526)
Die Wandbilder im Karmeliterkloster
Ort: Karmeliterkloster, Kreuzgang und Refektorium

Archivalienschau 11.00 bis 16.00 Uhr
Im direkten Kontakt zur Geschichte
Dokumente zum Thema Mobilität
Informationen (abwechselnd): Ulrike Heinisch M. A., Monika Lauria, Christine Schade, Silvia Stenger
Ort: Karmeliterkloster, Lesesaal

Kuratorenführung zum Thema Mobilität 12.00 und 14.00 Uhr
Schauplätze. Frankfurt in den 50er Jahren
Führung: Tobias Picard M. A.
Treffpunkt: Karmeliterkloster, Dormitorium

Kommentierte Filmausschnitte 13.00 und 15.00 Uhr
Frankfurt als Verkehrsknotenpunkt in städtischen Imagefilmen
Referentin: Claudia Schüßler
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium

Werkstatt für Leute von 8 bis 80 Jahren 13.00 bis 15.00 Uhr
Kreativ im Archiv
Fahrzeuge nach eigenen Ideen oder Archivbildern selbst gestalten
Betreuung: Manuela Murmann
Ort: Karmeliterkloster, Parlatorium

Vortrag 16.00 Uhr
„Die beste Schiffahrtsstraße der Welt“
Frankfurt und die Mainschifffahrt bis zur Eröffnung des Westhafens
Referent: Dr. Thomas Bauer
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium

TWEETUP #ARCHIVPERLEN 17.00 Uhr
Dem Vergessen entreißen
Die optimale Nutzung eines Kommunalarchivs
Referent: Dr. Joachim Kemper
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium

Nur für Twitter-Nutzer mit bestätigter Voranmeldung unter Angabe von Twitter-Nickname sowie Vor- und Zuname unter 069–212 35112, joachim.kemper@stadt-frankfurt.de oder per Tweet an @isg_frankfurt
Folgen Sie uns auf Twitter: http://twitter.com/isg_frankfurt

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Kontakt:
Stadt Frankfurt am Main
– Der Magistrat –
Institut für Stadtgeschichte (Karmeliterkloster)
Münzgasse 9
D-60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0) 69 212-38 425
Fax: +49 (0) 69 212-30 753
joachim.kemper@stadt-frankfurt.de
www.stadtgeschichte-ffm.de

Neue Publikation „Das Gedächtnis der Staatssicherheit“

Die Kartei- und Archivabteilung des MfS

Kürzlich erschienen ist die erste Untersuchung zur Kartei- und Archivabteilung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS): „Das Gedächtnis der Staatssicherheit„. Als Hüterin der wichtigsten Karteien und Archivbestände des Ministeriums für Staatssicherheit besaß die Abteilung XII eine entscheidende Funktion. Sie war der Motor des Informationsflusses, den die Stasi für ihre Arbeit der Überwachung der eigenen Bevölkerung so dringend benötigte. Mit heutigen Begriffen war es das „Management-Team“ des Wissensspeichers der Geheimpolizei, dort wo „Big Data“ gespeichert, neu sortiert und wieder bereitgestellt wurde.

Leseprobe

In dem Band werden neben der Entwicklung dieser Abteilung XII und ihrer Aufgaben u.a. auch Struktur und Alltag der hauptamtlichen Mitarbeiter, Auslandseinsätze der Abteilung, die Entwicklung der EDV, die Errichtung des Archivgebäudes, das System der Karteien und Biographien leitender Mitarbeiter der Abteilung dargestellt.

Inhalt:

  • Philipp Springer: Die ganz normale Abteilung XII. Archivgeschichte und MfS-Forschung in institutionengeschichtlicher Erweiterung (7)
  • Philipp Springer: Das Gedächtnis der Staatssicherheit. Entwicklung, Struktur und Funktion der Abteilung XII des MfS (25)
  • Karsten Jedlitschka: „Staatsgeheimnisse von zentraler Bedeutung“. Die „Geheime Ablage“ der Abteilung XII (151)
  • Roland Lucht: Karteien, Speicher, Datenbanken. Kern des Informationssystems der Abteilung XII (167)
  • Philipp Springer: „Müde Einzelgänger“ und „ganze Kerle“. Personalstruktur und Lebenswelt hauptamtlicher Mitarbeiter der Abteilung XII (199)
  • Philipp Springer: Letzte Station Abteilung XII. Der Leiter Oberst Reinhold Knoppe und das Verschwinden der „Gründerväter“ des MfS (273)
  • Ralf Blum / Philipp Springer: Aufstieg und Fall eines „Unfehlbaren“. Der Leiter Oberst Roland Leipold und die Nachkriegsgeneration im MfS (307)
  • Karsten Jedlitschka: Speicher einer Diktatur. Zu Bau und Geschichte des Zentralarchivs der Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg (335)
  • Stephan Wolf: „Ein spezielles Vorhaben der Landesverteidigung“. Der Bunker unter dem Stasi-Zentralarchiv (361)
  • Philipp Springer: „Nicht hinterm Mond“. Die Abteilung XII und die internationalen Aktivitäten des MfS (387)

         Anhang

  • Philipp Springer: Die leitenden Mitarbeiter der Abteilung XII. Kurzbiografien (413)
  • Roland Lucht: Strukturschemata zur Geschichte der Abteilung XII (465)
  • Abkürzungsverzeichnis (477)
  • Abbildungsnachweis (480)
  • Personenregister (483)
  • Autorenverzeichnis (487)

Die Autoren des Bandes schildern den kontinuierlichen Ausbau der Diensteinheit sowie Herkunft, Alltag und das elitäre Selbstbild ihrer hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Tatsächlich waren in der Abteilung XII überdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt. Neben der Geschichte des Archivgebäudes in Berlin werden auch die elektronische Datenverarbeitung, die „Geheime Ablage“, das Karteiensystem und die Auslandseinsätze der Abteilung XII vorgestellt. Der Sammelband basiert auf umfangreichen Recherchen in den Akten des MfS und wurde von Archivaren des BStU erstellt.

Info:
Karsten Jedlitschka / Philipp Springer (Hg.)
Das Gedächtnis der Staatssicherheit. Die Kartei- und Archivabteilung des MfS
Reihe: Archiv zur DDR-Staatssicherheit. Band 12
1. Auflage 2015, 489 Seiten mit 89 s/w u. 10 farbigen Abbildungen sowie 11 Grafiken
Preis: 35,00 Euro
ISBN 978-3-525-31033-5

Veranstaltungshinweis:
Am Dienstag, 9. Februar 2016, um 17.00 Uhr stellt Mitherausgeber Dr. Philipp Springer die Studie in Haus 7 in der ehemaligen Stasi-Zentrale vor. In seinem Fotovortrag skizziert er die Gründung, Entwicklung und Personalstruktur der Abteilung XII des MfS. Ein Rundgang durch die Karteiräume ist Teil des Programms (Link).

Kontakt:
Dr. Philipp Springer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)
Referat AR 7
Magdalenenstraße 9, 10365 Berlin
Tel.: 030 2324 6356
philipp.springer@bstu.bund.de

Neue Bilddatenbank im Kreisarchiv des Märkischen Kreises

„Canto Cumulus“ heißt die neue Bilddatenbank, die ab sofort vom Kreisarchiv des Märkischen Kreises eingesetzt wird und ab Mitte des Monats eingesehen werden kann. Von dieser digitalen Neuerung können alle Interessierten profitieren. „Wir haben einen großen Bestand von mehreren Tausend historischen Bildern, Ansichtskarten, Briefköpfen, Fotos von Medaillen. Die werden alle digitalisiert und in die neue Datenbank eingepflegt“, erklärt Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski. Mit mehr als 7.000 Dateien geht die Datenbank an den Start, es werden ständig mehr.

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Abb.: Diplom-Archivar Ulrich Biroth öffnet am Computer die neue Bilddatenbank (Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis)

„Canto Cumulus“ ist die Software eines deutsch-amerikanischen Unternehmens mit Sitz auch in Berlin. Genutzt wird es in erster Linie in Agenturen, Unternehmen und Behörden zur Archivierung, Organisation und Distribution von Mediendateien innerhalb einer Netzwerk-Infrastruktur.

Was haben die Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis davon? „Sie können sich über die Homepage des Kreises www.maerkischer-kreis.de in die Datenbank einloggen, Suchbegriffe eingeben, die historischen Bilder, Postkarten, Karten und Pläne ansehen und sie in einer zunächst geringen Auflösung mit Wasserzeichen versehen herunterladen“, so Diplom-Archivar Ulrich Biroth, beim Kreisarchiv für das neue Angebot zuständig. Hat der Kreis die Rechte an den Bildern, können sie auf Wunsch jedem Bürger in einer höheren Auflösung zur Verfügung gestellt werden. „Und das in der Startphase sogar kostenlos“, so Biroth. Eine Nutzung ist selbstverständlich nach vorheriger Rücksprache mit dem Kreisarchiv erlaubt.

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Abb.: Trefferanzeige in der Bilddatenbank, hier: ID 15.643, Titel: Altena i. Westf. Burg Altena, Signatur: Slg Bi 0252, Datierung 1935 (Screenshot, Ausschnitt)

Nicht nur die geschichtlich Interessierten, auch das Kreisarchiv profitiert von der neuen Datenbank und den Austausch mit den Nutzern. „Man kann nämlich die Bilder kommentieren, eventuell Daten mitteilen. So erhalten wir Informationen darüber, was die historischen Fotos zeigen, die wir noch nicht zuordnen können“, freut sich Ulrich Biroth auf viele Rückmeldungen. Das Kreisarchiv des Märkischen Kreises ist das erste Kommunalarchiv, das so ein Angebot macht.

Kontakt:
Märkischer Kreis
Kreisarchiv/Landeskundliche Bibliothek
Ulrich Biroth
Kreishaus I Altena
Bismarckstraße 15
58762 Altena
Tel.: 02351 / 966-7059
u.biroth@maerkischer-kreis.de

Quelle: Märkischer Kreis, Pressemeldung, 3.2.2016

Blog der Archive in der Leibniz-Gemeinschaft

Der Arbeitskreis Archive in der Leibniz-Gemeinschaft hat seit kurzem ein Blog. „Archive in der Leibniz-Gemeinschaft“ ist ein Gemeinschaftsblog der im Arbeitskreis (AK) Archive der Leibniz-Gemeinschaft zusammengeschlossenen Archive. Diese Archive verwahren einen gewichtigen Teil des wissenschaftlich-technisch-künstlerischen Erbes in Deutschland.

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Abb.: Blog der Archive in der Leibniz-Gemeinschaft: http://leibnizarc.hypotheses.org/ (Screenshot, Ausschnitt)

Der AK Archive hat sich 2005 konstituiert. Sein Anliegen ist es, die nationale wissenschaftliche Bedeutung der Leibniz-Gemeinschaft in ihrer Vielfalt zu dokumentieren. Dabei ergänzen sich die unterschiedlichen thematischen Bestände der Archive im Sinne eines breiten archivischen Sammlungsspektrums. Das Blog will die interessierte Öffentlichkeit über die Arbeit der Archive informieren und Einblick in die Vielfalt ihrer Bestände geben. Darüber hinaus werden Projekte und Publikationen der einzelnen Archive vorgestellt und Veranstaltungshinweise veröffentlicht.

Folgende Leibniz-Archive beteiligen sich am Blog:

Imagefilm des Archivs des Deutschen Museums

Eine Schatzkammer stellt sich vor

Handschriftliche Werkstattzeichnungen des Flugpioniers Otto Lilienthal oder des Computererfinders Konrad Zuse, Geheimdokumente aus dem Zweiten Weltkrieg, Hunderte von Nachlässen herausragender Wissenschaftler und Ingenieure, Zehntausende an Handschriften und Plänen: Das Archiv des Deutschen Museums verwahrt auf 4,5 Regalkilometern Schätze aus der Geschichte der Naturwissenschaft und der Technik. Es ist eines der bedeutendsten Spezialarchive dieser Art weltweit. Jetzt stellt sich das Archiv mit einem Imagefilm vor.

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Der flott geschnittene und mit dynamischer Musik unterlegte Film gibt einen Einblick in die reichhaltigen Bestände und zeigt das große Forschungspotenzial für Wissenschaftler und Laien auf. Der Film verdeutlicht aber auch die vielfältigen Aufgaben des Archivs und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.

Für den Historiker Wilhelm Füßl, seit 1992 Leiter des Archivs des Deutschen Museums, liegt die Motivation für den Imagefilm in der gesellschaftlichen Rolle der Archive begründet: „Archive sind das Gedächtnis unseres Wissens und unserer Kultur. Sie bewahren die Dokumente, auf denen unsere Geschichte aufbaut. Archive sind aber keine ‚Verwahrstationen‘, sondern aktiver Teil historischer Forschung, sei es für private, sei es für wissenschaftliche Zwecke. Das Archiv des Deutschen Museums als ein führendes Spezialarchiv will, dass mit seinen Dokumenten gearbeitet wird, dass sie benützt und veröffentlicht werden. Der Film will auf das riesige Potenzial aufmerksam machen, das hier archiviert ist.“

Gefördert wurde der Imagefilm vom Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V..

Kontakt:
Deutsches Museum
Archiv
80306 München
Tel.: (089)  2179 220
Fax: (089)  2179 465
archiv@deutsches-museum.de
www.deutsches-museum.de/archiv

Quelle: Wilhelm Füßl und Annette Lein: Eine Schatzkammer stellt sich vor, in: Der Blog des Deutschen Museums, 19.11.2015