Der Standort Aurich des Niedersächsischen Landesarchivs (NLA) hat eine neue Leitung. Am 17. Februar 2016 wurde Dr. Michael Hermann durch die Präsidentin des Landesarchivs, Frau Dr. Christine van den Heuvel, in sein neues Amt eingeführt. Er trat damit die Nachfolge des bisherigen, im Oktober 2015 in den Ruhestand verabschiedeten Leiters Prof. Dr. Bernhard Parisius an. Bereits seit Ende 2015 hatte Dr. Hermann die Leitung des Standorts Aurich kommissarisch wahrgenommen. Die Amtseinführung erfolgte anlässlich einer am Hauptsitz des Landesarchivs in Hannover stattfindenden Abteilungsleiterkonferenz, in der die Leitungen aller NLA-Standorte vertreten sind. Als neuer Leiter, versicherte Dr. Hermann, freue er sich auf die neuen Aufgaben und die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Standortleiterinnen und -leitern.
Abb.: v.l.n.r.: Die Präsidentin des NLA, Dr. Christine van den Heuvel, Dr. Sabine Graf (Hannover), Prof. Dr. Gerd Steinwascher (Oldenburg), Dr. Birgit Kehne (Osnabrück), Dr. Gudrun Fiedler (Stade), Dr. Brage Bei der Wieden (Wolfenbüttel), Dr. Stefan Brüdermann (Bückeburg) und Dr. Michael Hermann (Aurich) am Tag von dessen Amtseinführung anlässlich einer am Hauptsitz des Landesarchivs in Hannover stattfindenden Abteilungsleiterkonferenz (Foto: NLA)
Dr. Michael Hermann, Jahrgang 1969, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Neuere und Neueste Geschichte, Alte Geschichte und Politologie. 2002 wurde er mit einer Dissertation über die Kulturpolitik der bayerischen Landeshauptstadt 1919-1935 promoviert. Nach zwei Jahren Tätigkeit am Münchener Stadtarchiv verschlug es ihn in den Norden. Nach seinem Referendariat im niedersächsischen Archivdienst arbeitete er von 2003 bis 2012 in Aurich und wechselte anschließend an den Hauptsitz des Niedersächsischen Landesarchivs in Hannover, wo er für die Bereiche Personal und Haushalt verantwortlich war. In dieser Zeit war er auch teilabgeordnet an das Aufsichtsreferat für das Archivwesen bei der Niedersächsischen Staatskanzlei.
Seiner ostfriesischen Wahlheimat blieb Dr. Hermann in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit stets treu. In zahlreichen Aufsätzen und Buchartikeln widmete sich der Neuzeithistoriker vor allem der Geschichte Ostfrieslands im 20. Jahrhundert. So gab er 2014 anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs das Werk „Ostfriesland im Ersten Weltkrieg“ heraus. 2015 folgte die Herausgabe der Festschrift für seinen Vorgänger, Prof. Dr. Parisius: „Das 20. Jahrhundert im Blick“.
Der Standort Aurich, d.h. das frühere Staatsarchiv, ist verantwortlich für alle staatlichen Behörden und Gerichte und deren Rechts- und Funktionsvorgänger mit regionaler Zuständigkeit im historischen Territorium Ostfriesland. Das 1464 zur Reichsgrafschaft erhobene Ostfriesland fiel nach dem Aussterben seines angestammten Regierungshauses 1744 an Preußen, wurde 1815 Teil des Königreichs Hannover und gelangte 1866 zusammen mit diesem erneut an Preußen. Die räumliche Zuständigkeit des Standorts erstreckt sich seit jeher auf dieses Gebiet, das bis 1978 dem Regierungsbezirk Aurich entsprach und heute durch die kommunalen Gebietskörperschaften Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund zu definieren ist.
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